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       # taz.de -- Entlassungen bei Airbus: Kurzarbeit statt Kündigungen
       
       > Durch Corona ist die Nachfrage nach Flugzeugen des Airbus-Konzerns
       > eingebrochen. Dennoch wäre es klug, möglichst viele Beschäftigte zu
       > halten.
       
   IMG Bild: Kommt mit der Krise der Strukturwandel? Airbuswerk in Hamburg
       
       Die Mechanismen der Krise sind nicht sonderlich originell. Kippt die
       Nachfrage, wird das Angebot zurückgefahren und damit die Zahl der
       Beschäftigten des produzierenden Betriebs. So auch bei Airbus, wo nun
       15.000 Stellen gestrichen werden sollen. Doch die „bewährte“ Strategie ist
       extrem kurzsichtig. Kommt es zum von Airbus erwarteten Aufschwung in
       einigen Jahren, werden dem Konzern genau die FacharbeiterInnen fehlen, die
       er jetzt entlässt.
       
       Dem aktuellen Auftragsmangel folgt dann der Mangel an qualifizierter
       Arbeitskraft, Krise folgt auf Krise. Deshalb geht es heute um dreierlei:
       Die Konzernleitung muss – mit Unterstützung der Sozialpartner – möglichst
       viele Beschäftigte halten und betriebsbedingte Kündigungen vermeiden. Neue
       Arbeitszeitmodelle und die Ausweitung und Verlängerung der Kurzarbeit sind
       da gefragt. Hier muss der Staat den gesetzlichen Rahmen schaffen,
       [1][Kurzarbeit] nicht auf statische 12 Monate zu begrenzen.
       
       Branchenspezifische Lösungen sind gefragt, denn auf jeden Wirtschaftszweig
       wirkt sich die Krise anders aus. [2][Staatliche Zugeständnisse] und Hilfen
       aber müssen an Bedingungen gebunden sein und den überfälligen
       Strukturwandel fördern. Dazu muss endlich die Debatte darüber eröffnet
       werden, welchen Beitrag die Luftfahrt zur Begrenzung des [3][Klimawandels]
       leisten kann, aber auch leisten muss.
       
       Ob etwa die Reduzierung der Flugbewegungen oder umweltfreundlichere
       Treibstoffe die kurz- und mittelfristige Perspektive darstellen und wie
       Fliegen auf absehbare Zeit klimaneutral werden kann. Bislang war der
       weltweite Flugverkehr in der Klimadebatte fast sakrosankt. Die
       Coronapandemie bietet nun eine Chance, die veränderte Gegenwart der
       Luftfahrt an ihre veränderte Perspektive anzukoppeln.
       
       Dass gerade weniger Flugzeuge in der Luft sind und gebaut werden, ist die
       Chance für einen Kurswechsel, der nicht nur auf altbekannte
       Wachstumsstrategien, sondern auf ökologischen und damit nachhaltigen Wandel
       setzt.
       
       1 Jul 2020
       
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