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       # taz.de -- Nach Video von Attila Hildmann: Domain-Coup gegen Chefverschwörer
       
       > In einem Video versuchte sich Vegan-Koch Attila Hildmann an einer Satire
       > gegen Corona-Masken – ein PR-Agenturinhaber konterte mit einem Trick.
       
   IMG Bild: Vegankoch und Verschwörungstheoretiker Hildmann auf einer Kundgebung in Berlin
       
       Köln taz | Andreas Klein ist kein Fan von Attila Hildmann. „Der selbst
       ernannte Vegan-Koch hat sich zu einem [1][extremen
       Verschwörungstheoretiker] entwickelt“, sagt der Inhaber eine PR-Agentur aus
       dem rheinischen Frechen über den Veranstalter von Demonstrationen in
       Berlin. Nach dessen jüngstem Auftritt am vergangenen Wochenende hat Klein
       einen PR-Coup gelandet, mit dem er Hildmann und seine Anhänger mächtig
       ärgern dürfte: Er lenkt sie auf die Webseite der von ihnen so verhassten
       [2][„Bill und Melinda Gates Stiftung“].
       
       Attila Hildmann hatte sich nach seiner jüngsten Demonstration mit einer
       Video-Satire versucht. Kaffeefilter, Zwiebelnetze und Damenbinden pries er
       als „neueste Generation an Schutzmasken“ gegen Corona an. Die „unglaublich
       sicheren Sklavenmasken“ seien ein „sicherer Schutz gegen eine Pandemie und
       gegen einen kommunistischen Angriff aus China“, so Hildmann.
       
       Mehrfach nennt er in dem Spot die angebliche Webadresse
       „Merkels-sklavenshop.de“. Die genannten Utensilien könne man dort neben
       Hoodies und T-Shirts auf dieser neuen Webseite im Internet kaufen. Das
       Video hatte innerhalb von kürzester Zeit bei Youtube rund 26.000 Aufrufe.
       
       An dieser Stelle kommt Andreas Klein ins Spiel. Der umtriebige Rheinländer
       stellte fest, dass die entsprechende Domain gar nicht registriert war: „Ich
       habe mir gedacht, bevor jemand anderes damit Unsinn macht, sichere ich die
       Domain.“ Flugs rief er bei seinem Webhoster an, damit der Begriff
       „Sklavenshop“ keine formalen Probleme bereitet. „Die Leute hatten zum Glück
       Humor“, erzählt Andreas Klein: „Also war die Domain innerhalb weniger
       Sekunden meine.“
       
       Mehr als 44.000 umgeleitete Aufrufe 
       
       Auf Twitter hat Klein dann eine Umfrage gestartet, wohin er die Domain
       umleiten soll. Die Wahl sei auf die Seite der Gates-Stiftung gefallen.
       Immerhin behaupte Hildmann, dass Bill Gates allen Menschen mit einer
       Impfung gegen Covid-19 einen Transmitter implantieren wolle. Das
       Umleitungs-Konzept scheint aufzugehen. Mehr als 44.000 umgeleitete Aufrufe
       konnte Andreas Klein unter „Merkels-Sklavenshop.de“ seit Samstagabend schon
       registrieren: „Die meisten kommen wohl von Hildmann-Fans.“
       
       Gleichzeitig hat er Attila Hildmann angeboten, die Domain für 50.000 Euro
       abzukaufen. Das Geld könne man doch zumindest teilweise schön an Projekte
       gegen Rechts spenden, so Klein. Der Berliner Hildmann antwortete darauf
       bisher genauso wenig wie auf eine Anfrage der taz.
       
       13 Jul 2020
       
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   DIR Frank Überall
       
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