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       # taz.de -- Twitter sperrt rechtsextreme Accounts: Keine Likes mehr für Martin Sellner
       
       > Jetzt hat Twitter nachgeholt, was bei Facebook und Instagram schon längst
       > passiert ist: Die Konten der Identitären Bewegung wurden unzugänglich
       > gemacht.
       
   IMG Bild: Auf Twitter hat es sich nun ausgeibstert: Transparent auf einer Demo im Juli 2019 in Halle/Saale
       
       Berlin dpa/afp/epd | Der US-Kurznachrichtendienst Twitter hat Konten der
       rechtsextremen Identitären Bewegung gesperrt. Seit Freitag sind unter
       anderem die Profile des deutschen Ablegers der Identitären Bewegung (IB)
       und der Account des prominenten österreichischen Aktivisten, Martin
       Sellner, nicht mehr zugänglich. Betroffen waren nach Angaben der Gruppe
       auch Twitter-Konten in Frankreich, Italien, Dänemark und Großbritannien.
       
       „Twitter sperrt Accounts, die gegen die Twitter Regeln verstoßen“, prangt
       seither auf den Profilen. [1][Der ARD bestätigte ein Sprecher des Dienstes
       die Sperrung]. Begründet wurde demnach der Schritt damit, dass die
       betreffenden Accounts Terrorismus und Gewalt verherrlichten. Gegenüber der
       Nachrichtenagentur afp erklärte das Unternehmen in San Francisco, es habe
       mehr als 50 Konten weißer Nationalisten blockiert.
       
       Die Identitäre Bewegung Deutschland wird vom Bundesverfassungsschutz
       beobachtet und taucht dementsprechend auch im erst [2][am Donnerstag
       vorgestellten Jahresbericht 2019] der Behörde auf. Ihr werden rund 600
       Personen bundesweit zugerechnet. Den Identitären waren zuletzt rund 30.000
       Twitter-Nutzer gefolgt, Sellner knapp 40.000.
       
       Laut einer Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts vom 19. Juni darf
       die IB vom Bundesverfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft
       werden. Das Gericht hatte den Antrag der Identitären, die entsprechende
       Einstufung im Verfassungsschutzbericht 2019 zu unterlassen, zurückgewiesen.
       [3][Die Gruppierung vertritt vor allem das Konzept des „Ethnopluralismus“].
       Dieses beschreibt die Idealvorstellung eines ethnisch und kulturell
       homogenen Staates. Das größte Hindernis dabei ist aus Sicht der Identitären
       die Einwanderung.
       
       Facebook und Instagram haben die Gruppierung schon lange von ihren
       Plattformen verbannt. Auf Youtube sind Profile der Identitären allerdings
       weiterhin erreichbar.
       
       11 Jul 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.tagesschau.de/ausland/twitter-identitaere-101.html
   DIR [2] /Neuer-Verfassungsschutzbericht/!5694343
   DIR [3] /Identitaere-Bewegung-raeumt-Hausprojekt/!5649803
       
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