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       # taz.de -- Kündigungen bei Lufthansa angedroht: Desaströse Zahlen
       
       > Der Flugkonzern Lufthansa erleidet in der Corona-Krise gewaltige
       > Verluste. Jetzt droht er Gewerkschaften erstmals mit betriebsbedingten
       > Kündigungen.
       
   IMG Bild: Die Lufthansa droht erstmal mit betriebsbedingten Kündigungen
       
       Berlin taz | Das [1][Lufthansa-Management droht erstmals] mit
       betriebsbedingten Kündigungen in Deutschland. Die Unternehmensspitze macht
       dafür nicht nur die Krise, sondern auch die Gewerkschaften verantwortlich.
       „Basierend auf dem Verlauf der Verhandlungen zu notwendigen
       Krisenvereinbarungen mit den Tarifpartnern“, sei das Ziel, betriebsbedingte
       Kündigungen in Deutschalnd zu vermeiden, „nicht mehr realistisch“, teilte
       das Unternehmen bei der Präsentation der desaströsen Halbjahreszahlen mit.
       
       Die größte deutsche Fluggesellschaft leidet massiv unter der Coronakrise,
       weil über Monate viele Flieger am Boden bleiben mussten. Unter dem Strich
       stand im zweiten Quartal ein Minus von rund 1,5 Milliarden Euro nach einem
       Gewinn von 226 Millionen ein Jahr zuvor. Der Verlust im ersten Halbjahr
       liegt bei 3,62 Milliarden Euro. Auch für das Gesamtjahr wird ein
       Milliardenverlust erwartet.
       
       Die Bundesregierung stützt die Airline mit einem Rettungspaket von 9
       Milliarden Euro. Die Unterstützung wurde an keine konkreten Bedingungen
       etwa zur Beschäftigungssicherung oder an Klimaauflagen geknüpft. Bislang
       konnten sich die Lufthansa und die Gewerkschaften Verdi, Ufo und Cockpit
       nicht auf umfassende Krisenmaßnahmen einigen. „Es geht mir viel zu
       langsam“, kritisierte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. „Selbst mit der
       Bundesregierung waren wir schneller als mit den Gewerkschaften am Boden und
       im Cockpit.“
       
       Die Gewerkschaften weisen den Vorwurf des Lufthansa-Managements zurück.
       „Die Verantwortung liegt jetzt bei Lufthansa. Es muss ein
       sozialverträglicher Personalabbau stattfinden“, sagte Mira Neumaier,
       Verdi-Bundesfachgruppenleiterin Luftverkehr. Die Verhandlungen zwischen
       Verdi und der Lufthansa werden am Freitag fortgesetzt. Verdi fordert ein
       nachhaltiges Personalkonzept.
       
       „Jetzt mit Kündigungen zu drohen ist unnötig und in der Kabine sogar
       vertragswidrig“, sagte Ufo-Geschäftsführer Nicoley Baublies, der das
       Kabinenpersonal vertritt. Ein Sprecher von Cockpit verwies auf die
       laufenden Verhandlungen. Erst nach deren Ende könne feststehen, ob
       Lufthansa zu viel Personal hat.
       
       7 Aug 2020
       
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