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       # taz.de -- Ermittlungen im Dieselskandal: Ex-VW-Manager will nach Deutschland
       
       > Oliver Schmidt soll angeblich die amerikanischen Justizbehörden bei ihren
       > „Dieselgate“-Ermittlungen getäuscht haben
       
   IMG Bild: Pustekuchen: Der Dieselskandal ist für VW noch lange nicht ausgestanden
       
       Detroit dpa | In das Verfahren um die Auslieferung des wegen seiner Rolle
       im „Dieselgate“-Skandal in den USA verurteilten und inhaftierten
       Ex-Volkswagen-Managers Oliver Schmidt nach Deutschland kommt Bewegung.
       Schmidt gab am Donnerstag bei einer Gerichtsanhörung in Detroit seine
       Zustimmung, in sein Heimatland überstellt zu werden.
       
       Ob dies genehmigt wird, liegt letztlich aber in der Macht der
       Justizbehörden und ist laut Schmidts Anwälten noch nicht abschließend
       geklärt. Man bemühe sich, das Verfahren weiter voranzutreiben.
       
       Schmidt war 2017 als angeblicher Mittäter bei VWs Abgasmanipulationen in
       den USA zu sieben Jahren Gefängnis und 400 000 Dollar Geldstrafe verurteilt
       worden. Seine Anwälte setzen sich seit Jahren für eine Auslieferung nach
       Deutschland ein, wo er seine restliche Haft absitzen könnte. Dies gelang
       zuvor bereits dem Ex-VW-Ingenieur James Liang, der als erster Angeklagter
       im Abgas-Skandal in den USA verurteilt worden war. Er wurde Ende 2019 nur
       wenige Wochen nach seiner Rückkehr nach Deutschland vorzeitig aus der Haft
       entlassen.
       
       Schmidt war laut US-Anklage von Februar 2012 bis März 2015 in leitender
       VW-Funktion mit Umweltfragen in den USA betraut und soll angeblich die
       Justizbehörden bei ihren „Dieselgate“-Ermittlungen getäuscht haben. Das FBI
       hatte den Deutschen am 7. Januar 2017 vor dem Rückflug von einem
       Florida-Urlaub in die Heimat geschnappt. Ob mit Schmidt ein Drahtzieher
       oder eher ein Bauernopfer in dem Skandal verurteilt wurde, der dem
       VW-Konzern schon über 30 Milliarden Euro an Rechtskosten verursacht hat,
       ist bis heute nicht ganz klar.
       
       Die USA haben in der „Dieselgate“-Affäre eine ganze Reihe früherer
       Mitarbeiter von Volkswagen angeklagt, [1][darunter auch der Ex-Konzernchef
       Martin Winterkorn.] Doch trotz internationaler Haftbefehle müssen die
       meisten von ihnen keine unmittelbaren Konsequenzen fürchten, da ihnen keine
       Auslieferung in die USA droht. Bislang konnte nur Liang und Schmidt der
       Prozess in den USA gemacht werden. Im Juni wurde jedoch ein weiterer
       VW-Manager in Kroatien festgenommen, der vor US-Gericht gestellt werden
       könnte.
       
       17 Jul 2020
       
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