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       # taz.de -- Plastikrecycling in Indien: Ein Land räumt auf
       
       > Seit Indien den Import von Plastikmüll verboten hat, kümmern sich die
       > Recyclingfirmen verstärkt um die heimischen Müllberge – mit Erfolg.
       
   IMG Bild: Sortierer auf einem Plastikmarkt, wo der Müll aufbereitet und weiterverkauft wird
       
       Arun Godha* klickt ein Bild auf seinem Computer an, dann ein zweites.
       Danach öffnet er ein Video, das geschnürte, transparente Ballen in einem
       Schiffscontainer zeigt, die wie glänzende Watte aussehen – Plastikfolie.
       „Das ist die Ware, die wir importiert haben“, sagt Godha in seinem Büro in
       der indischen Metropole Mumbai. Auf diesen Bündeln basierte sein
       Geschäftsmodell, das zusammengebrochen ist. Sie kamen aus Deutschland,
       Frankreich oder Nordamerika per Schiff nach Indien. 35 Jahre lang
       recycelten die Godhas Kunststoffabfälle, fast ausschließlich aus dem
       Ausland.
       
       Noch 2018 gelangten 160.000 Tonnen Kunststoffabfälle aus der EU nach Indien
       mit dem Ziel, als recycelte Kunststoffstückchen wiedergeboren zu werden.
       Doch weil die Recyclingkapazitäten allein für das in Indien anfallende
       Altplastik nicht groß genug sind, beschloss die Regierung, ab September
       2019 die Importe zu verbieten. Das gilt auch für postindustrielle Abfälle,
       die wie bei Godha zu Granulat geschmolzen wurden. Indien soll sich in
       Zukunft um seinen eigenen Müll kümmern.
       
       Doch so einfach gehe die Rechnung nicht auf, sagt Godha. Er begrüßt Indiens
       Kampf gegen Plastik, fallen doch täglich gut 26.000 Tonnen Kunststoffmüll
       an, von denen laut Umweltministerium 60 Prozent gesammelt würden. Das ist
       viel, auch wenn der Pro-Kopf-Verbrauch in Indien viel geringer ist im
       Vergleich zu westlichen Volkswirtschaften.
       
       Doch „Plastik ist nicht gleich Plastik“, erklärt Godha. Seine Firma kann
       keine Folien und Tüten aus dem Hausmüll verwerten. Die Produktion im 800
       Kilometer entfernten Westküstenhafen Kandla liegt deshalb still. 12.000
       Arbeitskräfte musste Godha entlassen. Jeden Monat erreichten knapp tausend
       Container aus dem Ausland die Sonderwirtschaftsszonen Kandla im Westen und
       Falta im Osten Indiens.
       
       ## Hälfte des Mülls musste wieder zurück
       
       Wobei mindestens die Hälfte der Ware weiterverarbeitet ins Ausland
       zurückkehren musste, so die Auflage der Regierung. Auf seiner Broschüre mit
       dem Logo „Made in India“ wirbt Godha deshalb auf Englisch und Mandarin für
       Granulat, das ein neues Leben als Wassertank, Kabel oder Folie in der
       Landwirtschaft erwartet.
       
       Es klingelt an der Rezeption. Godhas ehemaliger deutscher Händler mit
       seiner Frau hat sich angekündigt. Ein Paar, Mitte dreißig, aus
       Norddeutschland. Man will beraten, wie es weitergehen könnte. Jan Renke*
       würde weiterhin nach Indien exportieren, wenn es eine legale Grundlage
       gäbe. „Wir haben sauberes Material wie Palettenverpackung aus Polyethylen
       nach Indien geliefert“, sagt er. Seit Indien als Markt weggebrochen ist,
       hat Renke andere Abnehmer gefunden. Er möchte den Kontakt in Indien jedoch
       aufrechterhalten. Das Geschäft sei gut gelaufen.
       
       Der Geschäftsmann aus Deutschland beteuert, seine Firma verkaufe nur nach
       Vorschrift und mit Lizenz. Die Container gingen dann von Deutschland nach
       Indien für 50 bis 74 Euro pro Tonne. Das Importverbot kann der Mann im
       Anzug nicht nachvollziehen. „Die Firmen hier haben in teure
       Recyclinganlagen investiert, die nun Leerstand haben“, sagt er.
       Ausschließen kann er jedoch nicht, dass kleinere deutsche Firmen Lücken im
       System ausgenutzt und unerlaubtes Material nach Indien exportiert haben.
       Knapp 70.000 Tonnen Kunststoffabfälle schickte Deutschland 2018 nach
       Indien. Durch das Verbot ist der Export auf 41.000 Tonnen zurückgegangen.
       
       ## Plastikmüll auf Wanderschaft
       
       „Wenn Verpackungsmüll aus Deutschland exportiert wird, gilt er meist als
       recycelt und kann in die Recyclingquoten integriert werden“, erklärt
       Michael Jedelhauser, Referent für Kreislaufwirtschaft beim Bundesverband
       des Naturschutzbundes Nabu in Berlin. Nicht nur die Mengen Altplastik aus
       Deutschland hatten in Indien stark zugenommen, nachdem China als
       weltgrößter Abnehmer Anfang 2018 dessen Import stoppte.
       
       Danach setzte man auf Länder wie Indonesien oder Malaysia. Eineinhalb Jahre
       später erteilt nun auch Indien der Einfuhr von ausländischem Plastikmüll
       eine Absage. Trotzdem gelangte Plastik auch nach der Einfuhrsperre dorthin,
       in einer Übergangsphase in Form von Flocken.
       
       Am 6. März 2019 hatte das indische Umweltministerium das Importverbot für
       Plastik angekündigt, zunächst eine sechsmonatige Übergangsphase und
       schließlich das totale Verbot ab September 2019. Und am 3. Oktober wurde
       verkündet, dass die Regelung auch Plastikflocken einbeziehen soll.
       
       ## Streitobjekt Kunststoffflocken
       
       Doch der Verband der Hersteller von Kunststoffbehältern (PCMA) legte
       dagegen Beschwerde ein. Das Umweltministerium lenkte ein. „Nach dem ersten
       Verbot sind die Importeure auf andere Kunststoffsorten umgestiegen“, sagt
       Präsident Biswajit Ghosh. Infolgedessen kam mehr Polyethylenterephthalat,
       kurz PET, nach Indien, die geschredderte Getränkeflaschen sind teurer und
       hochwertiger. Und so war die Menge der Flocken von 48.000 im Jahr 2017 auf
       100.000 Tonnen im Folgejahr gestiegen.
       
       Importeur Godha hält an seiner Position fest. Er ist gegen das Verbot. „Wir
       hätten nicht jeden Monat 18.000 Tonnen verschmutzte Abfälle verstecken
       können“, sagt er. „Indien hat schon vor über zwanzig Jahren das getan, was
       Länder wie China und Thailand mit den Einfuhrbeschränkungen in den letzten
       Jahren nachgeholt haben.“ 1996 hatte Indien die Einfuhr von Altplastik neu
       geregelt. „Die von der Regierung ausgestellten Lizenzen waren ein Anreiz,
       Fabriken in Freihandelszonen zu errichten.“ Das machten damals auch die
       Godhas.
       
       Für verschmutztes Material braucht es einen Waschvorgang, für den keiner
       der Importeure die nötige Genehmigung habe, sagt Godha. „Die
       Einfuhrerlaubnis wurde nur für saubere Plastikabfälle erteilt. Weshalb auf
       dem indischen Recyclingmarkt immer gut für die Ware bezahlt wurde“, sagt
       er. Seine Lieferungen wurden kontrolliert. „Es ist gut, wenn in den
       Importländern geprüft wird“, meint auch der deutsche Händler Renke. In
       Deutschland geschehe dies zu selten. Er spricht damit an, dass auch in
       Malaysia und Indonesien die Maßnahmen verschärft werden mussten, weil die
       Verschmutzung durch ausländischen Plastikmüll zunahm. Laut Renke sei die
       Kontrolle in Indien viel strenger gewesen.
       
       ## Gassen voll mit Plastikflaschen
       
       Doch nicht alles Plastik, das in Indien aufbereitet wird, ist sauber. Ein
       paar Kilometer von Godhas hell gefliestem Innenstadtbüro entfernt liegt
       Asiens größter Slum Dharavi, wo in Massen Plastik fürs Recycling
       vorbereitet wird. Ganze Kunststoffsammlungen öffnen sich in den
       Seitengassen – schwarzes Besteck, durchsichtige lose Deckel oder blaue
       Haushaltsreinigerflaschen.
       
       Sie werden von Hand sortiert, zum Teil draußen auf der Straße, aber auch in
       einem schummrigen, mit Säcken und Kisten vollgestopften Anbau, in dem sich
       leere Verpackungen und Plastikspielzeug stapeln. Es ist eng und es riecht.
       Beides ist in Dharavi normal.
       
       Fünf Frauen sitzen in einer Reihe nebeneinander. In der Mitte befinden sich
       Behälter, in die sie die sortierten Teile werfen. Im angrenzenden Raum
       wirbelt eine laut schüttelnde Maschine Partikel in die Luft. Eigentlich
       zerkleinert sie das gesammelte Plastik, doch das hat Nebeneffekte. Es
       staubt gewaltig. In Säcke abgefüllt, lassen sich die kleinen, manchmal
       glasig aussehenden Fetzen besser transportieren. Knapp 4 Euro erhalten die
       Sortiererinnen am Tag.
       
       Der größte Teil dieser Arbeit findet weiter außerhalb der Metropolen statt.
       Dort, wo die Stromkosten niedriger sind und Behörden weniger kontrollieren.
       Die meisten Arbeiterinnen in Dharavi, aber auch anderswo, arbeiten im
       sogenannten informellen Sektor, das heißt ohne Absicherung oder große
       Schutzmaßnahmen. 90 Prozent aller Jobs in Indien sind informell.
       
       „In Dharavi kann man jedoch sehen, wie viel wiederverwertbarer Kunststoff
       im Kreislauf ist und dass ständig downgecycelt wird“, sagt
       Nachhaltigkeitsberaterin Tamanna Sharma, die aus der Hauptstadt Delhi nach
       Mumbai gereist ist, um sich das System Dharavi genauer anzusehen.
       „Downcyceling“ heißt, das ein Teil nicht nur einmal recycelt wird, sondern
       mehrfach. Allerdings nimmt die Qualität des Endprodukts immer weiter ab.
       Nachhaltigkeitsberaterin Sharma lobt das indische Recyclingsystem. „Die
       Recyclingindustrie hat Potenzial, Indien verbraucht weniger neue
       Materialien als Länder, die ständig neue Kunststoffe produzieren und den
       Abfall einfach zu uns exportieren.“
       
       In Deutschland gibt es die Gelbe Tonne für Kunststoffmüll, von der
       Arzneimittelverpackung bis zur Zahnpastatube. In Indien werden verschiedene
       Ansätze probiert, um Müll zu trennen, was aber noch wenig organisiert
       abläuft. Eines der Probleme: Was erst einmal aus der Tonne, der Deponie
       oder dem Meer gefischt wird, ist schmutzig. Und so sammelt die
       Bürgerinitiative Athak im Norden Mumbais den Plastikmüll zu Hause und in
       Schulen separat. Gründerin Asmita Gokhale begann damit 2016 und sammelt
       seitdem engagiert. Den Plastikmüll, den sie sammelt, wird in einer Fabrik
       in Rohöl umgewandelt. Doch die schiere Masse der Kunststoffabfälle nimmt
       weiter zu.
       
       ## Premier Modi als Saubermann
       
       Vieles, was nicht gesammelt wird, findet sich im Gebüsch, auf der Straße
       oder zerfleddert an der Küste wieder. Diese Tatsache mag den indischen
       Premier Narendra Modi auf den Plan gerufen haben. Modi hatte schon 2014 die
       Kampagne „Sauberes Indien“ initiiert und wurde 2018 von den Vereinten
       Nationen mit dem Umweltpreis „Champion of the Earth“ ausgezeichnet. Für
       2022 kündigte der Premier auch ein Verbot von Einwegkunststoffen an.
       
       Als die Regierung dann im August 2019 noch Großes für den 150. Geburtstag
       des indischen Gründervaters Mahatma Gandhi am 2. Oktober ankündigte, gingen
       viele davon aus, dass das Verbot für Einwegplastik vorgezogen werden würde.
       Das aber blieb aus. Das Umweltministerium war zurückgerudert, weil die
       Industrie vor Arbeitsplatzverlusten und höheren Preisen für Plastik warnte.
       Indiens Wirtschaft schwächelt. Bereits vor der Coronapandemie wuchs Asiens
       drittgrößte Volkswirtschaft so langsam wie seit der globalen Finanzkrise
       nicht mehr. In einem Entwicklungsland wie Indien fühlt sich das nach
       Rezession an.
       
       In Indien, wo jährlich rund 14 Millionen Tonnen Kunststoff verwendet
       werden, hätte das Verbot den Verbrauch um schätzungsweise 5 bis 10 Prozent
       senken können. Die ersten Plastikverbote gibt es dennoch. So wurde bei der
       staatlichen Fluggesellschaft Holzbesteck eingeführt. Außerdem haben mehrere
       Bundesstaaten und Städte eigene Regelungen erlassen.
       
       ## Corona stoppt die Mehrwegquote
       
       So wurde im Bundesstaat Maharashtra 2018 Einwegplastik verbannt. Der
       südindische Bundesstaat Kerala zog zu Jahresbeginn nach. Bis zum Verbot im
       ganzen Land wären es noch eineinhalb Jahre. Aber mit dem Coronavirus ist
       auch das Einwegplastik zurück. Und diesmal dürfte es schwerer werden, die
       Menschen von Mehrwegalternativen zu überzeugen.
       
       In der Recyclingwirtschaft herrscht Skepsis, ob ein landesweites Verbot
       noch kommt. Verunsicherung breitet sich aus. Seit Mitte Oktober 2019 ist
       die Nachfrage nach Regranulat, also Granulat aus recyceltem Material,
       gesunken. Gleichzeitig meldete der Verband der Kunststoffhersteller in
       Indien (AIPMA) noch vor der Pandemie die Schließung von 10.000 Anlagen, die
       zuletzt gut gelaufen seien. Der Grund: Hersteller von Plastikprodukten
       kauften weniger Rohmaterial ein.
       
       Nicht alle indischen Recycler traf es dabei so hart wie Arun Godha. Die
       Firma Shakti Plastic Industries hat sich auf lokales Material umgestellt.
       Dabei ist dessen Qualität schlechter als die der bisherigen Einfuhren,
       sagt Rahul V. Podaar, der das Familienunternehmen leitet. Er ahnte, dass
       sich die Regierungsinitiative „Sauberes Indien“ auch auf den
       Recyclingsektor auswirken würde. „Seit über drei Jahren konzentrieren wir
       uns vermehrt auf Plastik aus Hausabfällen“, sagt Podaar.
       
       ## „Der Import war eine gute Sache“
       
       Ende März während des Lockdowns musste Shakti Plastic schließen. Doch der
       Betrieb unweit von Mumbai wurde bereits vorzeitig mit reduziertem Personal
       wiedereröffnet. Er wurde als notwendig betrachtet. Etwa 2.000 Tonnen
       Kunststoff werden hier pro Monat verarbeitet. Vor dem Importverbot war
       darunter auch Material aus Deutschland. „Dessen Qualität war so gut, dass
       wir die importierten Kunststoffe mit einheimischem
       Verbraucherplastikabfällen gemischt haben, um deren Beschaffenheit zu
       verbessern“, erklärt Podaar. „Der Import war eine gute Sache für Kunden und
       Produzenten.“
       
       Das Material, das andernorts als Abfall gilt, könnte hier wirtschaftlich
       genutzt werden. Heute verwendet er mehr Zusatzstoffe. Er verarbeitet in
       seiner Anlage auch Verpackungen, die es nicht auf den Markt geschafft
       haben: etwa defekte oder falsch bedruckte Milchtüten, indische
       Industrieabfälle, sowie Kunststoffflaschen und anderen gesammelten
       Plastikmüll. Den bekommt Podaar von informellen Wertstoffsammlern. Bis zu 4
       Millionen dieser „Rag Picker“ soll es in Indien geben.
       
       Bei Shakti Plastic Industries werden dann Chips- oder Kekstüten in einer
       mehrere Meter langen Anlage von Zahnrädern zerkleinert und gewaschen. Hier
       wird schnell klar, worin der Unterschied zwischen sauberem Material und
       Verbraucherplastik besteht. Der Geruch sticht in die Nase, ein
       Zentrifugaltrockner pustet die Folien brummend wieder aus. Arbeiterinnen
       mit verschleiertem Gesicht stopfen die glänzenden Fetzen in Säcke, während
       die Ventilatoren an der Decke rattern. Wenige Meter weiter steht eine
       Maschine, ein Agglomerator, der dann damit gefüttert wird.
       
       In einem thermischen Verfahren werden die Folien zu graubraunen Flocken
       verdichtet. Das Endprodukt wird im Straßenbau, für Plastikstühle oder
       Kisten verwendet. Wegen ihrer schlechten Recyclingfähigkeit werden diese
       Folienverpackungen sonst oft verbrannt oder auf Deponien entsorgt, was die
       Bemühungen um eine Kreislaufwirtschaft und Unabhängigkeit vom Erdöl
       konterkariert. Die 2 bis 3 Prozent des nicht mehr wiederverwertbaren Rests
       schickt man auch bei Shakti Plastic als Brennstoff in Zementöfen.
       
       ## Eine zähe, warme Masse
       
       In einer Halle werden Verbundfolien verarbeitet. In einer zweiten wird
       Kunststoffgranulat hergestellt. Im Extruder vermischt sich Kunststoff mit
       Zusatzstoffen und wird so stark erhitzt, dass eine zähflüssige warme Masse
       entsteht, die durch eine Art Fleischwolf in strohhalmdicke Stränge gepresst
       wird, die dann in einem Becken abkühlen, bis sie in kleine Stücke
       geschnitten werden. Das Ergebnis ist kleines grobkörniges Granulat, das in
       Säcke purzelt.
       
       Für Rahul V. Podaar ist diese Verarbeitung rentabel. Er bekommt sein
       Rohmaterial von Firmen und den Sammlern. Seit 2016 bindet die Auflage
       „Erweiterte Herstellerverantwortung“ in Indien ansässige Firmen in die
       Entsorgung ihrer Produktabfälle ein. Darunter sind Größen wie der
       Getränkehersteller Pepsico oder der Mischkonzern Tata. Dennoch stellt
       Podaar fest: „Es gibt Tausende Recycler, aber nur wenige sind registriert.
       Das ist die größte Herausforderung und das liegt daran, dass die Regierung
       diese Aktivitäten nie gefördert hat.“
       
       Podaar hat gelernt, Hürden zu nehmen. In Zusammenarbeit mit NGOs wie der
       Acorn-Stiftung schulen sie „Müllsammler“ im Slum Dharavi. Um die Arbeit auf
       beiden Seiten zu erleichtern, beteiligen sie sich an örtlichen
       Aufklärungskampagnen. „In anderen Ländern gibt es Richtlinien, einen
       bestimmten Prozentsatz an recyceltem Material in der Produktion zu
       verwenden“, sagt Podaar, „davon könnten auch wir profitieren.“
       
       * Die Namen wurden auf Wunsch geändert. 
       
       Die Recherche wurde durch das Internationale
       Medien-Stipendium/Deutsch-Indisches Mediennetzwerk e.V. unterstützt.
       
       12 Aug 2020
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Natalie Mayroth
       
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