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       # taz.de -- Die Zukunft der Hamburger „Seeterrassen“: Aufmachen!
       
       > Vielleicht noch wichtiger als die Frage nach Abriss oder Sanierung: Was
       > immer aus Hamburgs „Café Seeterrassen“ wird, muss den Menschen offen
       > stehen.
       
   IMG Bild: Immer wieder Ziel von Begehrlichkeiten: Der Park Planten un Blomen (Stand 2004)
       
       Es ist gerne von einem Juwel die Rede, wenn es um [1][Hamburgs zentralste
       Grünanlage] geht: Als [2][„Planten un Blomen“] ist heute bekannt, was
       eigentlich die begrünten ehemaligen Wallanlagen sind – also Hamburgs einst
       stolze Befestigungsanlagen. Vor 200 Jahren, 1820 begann ihre Konversion zu
       friedlichen Zwecken, 17 Jahre später waren die mächtigen Mauern und
       Schanzen abgetragen. Federn lassen, also Fläche hergeben, mussten die dort
       angelegten Grünanlage seither immer wieder. Manche Dinge ändern sich
       offenbar kaum in dieser Stadt.
       
       Von verschiedenen Begehrlichkeiten, hier etwas abzubeißen, dort etwas
       umzunutzen, war auch in der jüngsten Vergangenheit immer wieder zu hören.
       Aus der Idee, am südlichen Ende des Parks, nahe dem Ausgang zum Millerntor
       hin, [3][eine Seilbahn über die Elbe beginnen zu lassen], wurde 2014 nichts
       – nur ein ganz besonders spektakuläres Beispiel für den Hunger aufs
       Innenstadt-Grün. Und zugegeben: Mit einer zugeschütteten Messe-Zufahrt
       kommt derzeit sogar ein Stückchen dazu.
       
       Trotzdem ist die Sorge verständlich, mit der viele Menschen die Vorgänge um
       das „Café Seeterrassen“ betrachten. Man kann in der Stadt der so oft
       schlecht gerechneten Sanierung von Altem nicht früh und laut genug fordern:
       Nehmt den Menschen nicht schon wieder etwas weg!
       
       Die Debatte um den Abriss ist dabei das Eine, da muss der Messechef seine
       diversen [4][Aussagen zu hohen Sanierungskosten und angeblich unrettbarem
       Gebäudezustand] dringend mit Fakten unterfüttern.
       
       Das Andere ist aber: Beinahe egal, ob nun der bestehende Pavillon gerettet
       wird oder etwas Neues dort entsteht: Es muss von größerem Nutzen für ganz
       normale Leute sein, als es das lange vernachlässigte „Café Seeterrassen“
       zuletzt war. Hamburgs zentraler Park hat das Zeug zu einem echten
       Erholungsort, und dazu darf gerne auch ein angemessenes gastronomisches
       Angebot gehören.
       
       Firmenfeiern und Ü-30-Partys? Gerne. Auch die Betreiber*innen von so etwas
       sollen ihre Geschäfte machen dürfen. Nicht einzusehen ist, dass für sie
       ausgerechnet wieder eine Eventbude mitten in Planten un Blomen geschaffen
       werden soll.
       
       24 Jul 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /!s=%2522planten+un+blomen
   DIR [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Planten_un_Blomen
   DIR [3] /Buergerentscheid-ueber-Seilbahn-Bau-in-Hamburg/!5034524
   DIR [4] https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Cafes-Seeterrassen-Neubau-guenstiger-als-Sanierung,seeterrassen104.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Alexander Diehl
       
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