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       # taz.de -- Senatorin Scheeres (SPD) geht 2021: Am Ende endlich ein Aufbruch
       
       > Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) zieht sich aus der ersten Reihe
       > der Landespolitik zurück. Was wird aus dem schwer vermittelbaren
       > Schulressort?
       
   IMG Bild: Sie bereitet ihren Abgang vor: Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD)
       
       Kaum eine SenatorIn wurde in den letzten Jahren häufiger zum Rücktritt
       aufgefordert als Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) – dass sie ihren
       Abschied nun selbstbestimmt auf die kommende Abgeordnetenhauswahl 2021
       terminiert, ist ein Erfolg für die dienstälteste SenatorIn im Kabinett
       Müller.
       
       Das mit der Selbstbestimmtheit und dem Erfolg soll nicht ironisch klingen,
       denn tatsächlich ist das Bildungsressort in Berlin ein Schleudersitz ohne
       Anschnallgurt: Die Altlasten der Wowereit’schen Sparpolitik sind immer noch
       gut zu besichtigen bei Baustellenrundgängen durch marode Schulen. Und die
       demografischen Vorzeichen seit 2012 – wachsende SchülerInnenzahlen –
       kollidierten äußerst ungünstig mit dem zunächst zähen Schulplatzausbau und
       dem nicht Berlin-exklusiven Problem des LehrerInnenmangels.
       
       Scheeres war seit 2011 im Amt, und ihr Job war eigentlich von Anfang an
       Krisenbewältigung. Dass sie dabei schnell in die Defensive rutschte oder
       zumindest so wahrgenommen wurde, war ihr großes Problem – trotz Erfolgen
       wie etwa der bundesweit einmaligen [1][tariflichen Gleichstellung von
       GrundschullehrerInnen] mit anderen Lehrkräften.
       
       Interessant wird jetzt, was aus diesem Ressort wird, neben
       Stadtentwicklung, Verkehr, Inneres und Finanzen ein zentrales. Denn dass
       Scheeres gehen würde, war nicht überraschend. Zwei Legislaturperioden im
       Amt, das hatte vor ihr zuletzt der CDU-Politiker Joachim Tiburtius
       geschafft, das war kurz nach dem Krieg.
       
       Die SPD, so hört man, hat schlicht und einfach keine Lust mehr auf dieses
       Amt, bei dem man erst mal nur weiter verlieren kann, weil man sich noch
       einige Jahre auf historisch gewachsenen Baustellen abarbeiten muss. Niemand
       wolle das machen, heißt es, die Partei müsse das Ressort endlich loswerden.
       Obendrauf kommen jetzt noch [2][die Coronakrise] und damit wieder enger
       werdende Finanzen – ein Problem, das Scheeres zumindest nicht hatte.
       
       Das wäre dann der eigentliche Paradigmenwechsel in Berlin: Seit 1996 ist
       das Bildungsressort in SPD-Hand. Das könnte sich jetzt ändern. So oder so
       wird das: ein Aufbruch.
       
       25 Aug 2020
       
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