# taz.de -- Fridays for Future campt in Hamburg: Schlafen erlaubt – aber nur kurz
> Beim Camp von Fridays for Future in der Hamburger Innenstadt haben die
> Aktivist*innen Lockerungen der strengen Beschränkungen erwirkt.
IMG Bild: Wenigstens für ein paar Stunden in der Nacht mit Zelt: Klimacamp in Hamburg
Hamburg taz | Schlafen dürfen sie mittlerweile, aber nur bis fünf Uhr
morgens. Aktivist*innen von Fridays for Future trotzen dem Dauerregen und
den Auflagen der Versammlungsbehörde und campieren weiter auf dem
Gänsemarkt. [1][Seit zwei Wochen sind sie durchgängig vor Ort], um gegen
die unzureichende Klimapolitik des Senats zu protestieren.
In den sozialen Netzwerken hatten sich viele User*innen über die strengen
Auflagen der Versammlungsbehörde gegenüber dem Camp aufgeregt. So durften
die zum Teil minderjährigen Schüler*innen nicht schlafen, höchstens bis zu
30 Minuten am Stück ruhen, und keine Zelte aufstellen, sondern lediglich
einen kleinen und zu allen Seiten offenen Pavillon. Auch das Aufstellen
eines Sofas und eines Regals untersagte ihnen die Polizei.
Auf Twitter [2][meldete sich der Satiriker Jan Böhmermann zu Wort]: “Das
Camp vorm Reichstag in Berlin wird von der Polizei Hamburg aufgelöst? Ist
da nicht die Polizei Berlin zuständig? Naja egal, Hauptsache das Camp wird
abgebaut!“ Böhmermann bezog sich auf ein geplantes Camp von
Verschwörungsideolog*innen und Coronaleugner*innen in Berlin.
Das wohlgesonnene Auftreten der Polizei gegenüber den Coronaleugner*innen
bei gleichzeitig hartem Durchgreifen gegenüber linken oder
Klimaktivist*innen ist für viele nicht nachzuvollziehen. [3][Am Mittwoch
verbot die Berliner Polizei das Camp dann jedoch.]
## Teilerfolg für die Aktivist*innen
Fridays for Future Hamburg hat mittlerweile beim Verwaltungsgericht
Lockerungen der Auflagen erwirkt. Per Eilantrag erlaubte ihnen das Gericht
am Freitag, einen etwas größeren Pavillon aufzubauen. Auch schlafen dürfen
sie jetzt. Das Regal und das Sofa blieben ihnen aber verwehrt.
„Unser Kontakt zur Versammlungsbehörde ist gut“, sagt der Fridays-Sprecher
Philipp Wenzel. Wegen des extrem schlechten Wetters hätten die
patrouillierenden Polizeibeamt*innen sie in der Nacht zum Mittwoch zum
ersten Mal zwei Schlafzelte aufstellen lassen – „weil sie selber Kinder
haben“, sagt Wenzel.
Um fünf Uhr morgens hätten sie die Zelte aber wieder abbauen müssen. Wenzel
und seine Mitstreiter*innen wollen weiter verhandeln, wenn nötig vor
Gericht. Am Wochenende soll das Camp zum Speersort umziehen – da gelten
dann wieder neue Auflagen.
26 Aug 2020
## LINKS
DIR [1] /FFF-Klimacamp-am-Hamburger-Gaensemarkt/!5704102
DIR [2] https://twitter.com/janboehm/status/1298383562052337664
DIR [3] /Fuer-Samstag-geplante-Hygienedemo/!5710211
## AUTOREN
DIR Katharina Schipkowski
## TAGS
DIR Schwerpunkt Fridays For Future
DIR Versammlungsfreiheit
DIR klimataz
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR Klimaschutzziele
DIR Schwerpunkt Fridays For Future
DIR Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR FFF-AktivistInnen auf Parlamentskurs: Fridays for Future sucht Strategie
Einige der KlimaaktivistInnen wollen für den Bundestag kandidieren. Das
sorgt für Streit bei FFF – und offenbart, dass ein politisches Konzept
fehlt.
DIR Aktivisten treten zur Wahl an: Fridays for Bundestag
Mehrere Aktivist*innen der Klima-Bewegung Fridays for Future treten zur
Bundestagswahl an. In einigen Basisgruppen kommt das nicht gut an.
DIR Bürgerinitiative über Klimanotstand Kiel: „Ein Minimum der Ziele erreicht“
Kiel hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen, ein Erfolg der entsprechenden
Bürgerinitiative. Mitstreiterin Annegret Erb sagt, warum sie weitermacht.