URI: 
       # taz.de -- Trumps Sicherheitskräfte in Portland: Bundespolizisten sollen abziehen
       
       > Die Forderungen lokaler Politiker*innen aus der US-Stadt Portland haben
       > Erfolg. Die Regierung wird die dort stationierten Kräfte nach und nach
       > abziehen.
       
   IMG Bild: Einsatz gegen Black-Lives-Matter-DemonstrantInnen vor dem Gerichtsgebäude in Portland, Oregon
       
       WASHINGTON dpa | Die US-Regierung will die von ihr gegen den Willen der
       örtlichen Behörden [1][in die Stadt Portland entsandten Sicherheitskräfte
       des Bundes] in Phasen abziehen. Die Gouverneurin des Westküstenstaats
       Oregon, Kate Brown, sagte am Mittwoch, die Bundesregierung habe ihrer
       wiederholten Forderung nach einem Abzug der Kräfte stattgegeben. Das von
       ihnen geschützte Bundesgericht in Portland werde künftig von Kräften des
       Bundesstaats bewacht werden. Die Beamten hätten wie eine „Besatzungsmacht“
       agiert, erklärte sie.
       
       In Washington bestätigte der amtierende Heimatschutzminister Chad Wolf die
       Einigung. Er betonte aber, die Kräfte des Bundes würden so lange vor Ort
       bleiben, bis sichergestellt sei, dass das [2][Gebäude des Bundesgerichts
       nicht mehr angegriffen] werde. „Wir gehen nicht, bevor sie ihre Stadt
       gesichert haben“, sagte auch US-Präsident Donald Trump im Garten des Weißen
       Hauses. „Wenn sie ihre Stadt nicht bald sichern, haben wir keine Wahl, wir
       müssen reingehen und sie ausputzen.“
       
       In einem Tweet schrieb Trump, wäre die US-Regierung mit den
       „hervorragenden“ Sicherheitskräften des Heimatschutzministeriums nicht
       eingeschritten, würde es Portland heute nicht mehr geben. Die [3][Stadt
       wäre niedergebrannt worden], behauptete Trump. Bei einem Besuch in Texas
       drohte der Präsident mit dem Einsatz der Nationalgarde in Portland. „Wenn
       sie das Problem nicht sehr bald vor Ort lösen, werden wir die Nationalgarde
       schicken und es sehr schnell gelöst bekommen“, sagte Trump. „Sie haben nur
       sehr wenig Zeit dafür.“ Die Nationalgarde gehört zur Reserve der
       US-Streitkräfte.
       
       Die von Trumps Regierung betriebene Verlegung von Kräften des Bundes nach
       Portland gegen den Willen der Gouverneurin und des Bürgermeisters der Stadt
       war ein politisch sehr ungewöhnlicher – und umstrittener – Schritt. Die
       Regierung begründet den Einsatz mit dem Schutz des Gerichts, vor dem es
       wiederholt zu Ausschreitungen gekommen war.
       
       ## Bewusste Eskalation
       
       Kritiker warfen den paramilitärisch auftretenden Kräften ein extrem
       aggressives Vorgehen gegen zumeist friedliche Demonstranten vor. Brown etwa
       erklärte am Mittwoch, mit ihrem Vorgehen hätten sie „Gewalt und Unfrieden“
       nach Portland gebracht.
       
       Die Demokraten werfen dem Republikaner Trump vor, er habe die Lage in
       Portland bewusst eskalieren lassen, um mit dem Thema Sicherheit im
       Wahlkampf zu punkten. Trump, der sich im November um eine Wiederwahl
       bewirbt, hat wiederholt auch mit der Entsendung von Sicherheitskräften des
       Bundes in andere Städte gedroht.
       
       30 Jul 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Trump-kuendigt-weitere-Polizeieinsaetze-an/!5701539
   DIR [2] /Black-Lives-Matter-Proteste-in-den-USA/!5703846
   DIR [3] /Kriminalitaet-in-den-USA/!5695478
       
       ## TAGS
       
   DIR Donald Trump
   DIR Kriminalität
   DIR Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
   DIR Black Lives Matter
   DIR USA
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Black-Lives-Matter-Proteste in den USA: Ausschreitungen und ein Toter
       
       Die Wut in den USA ist groß: Nach massiver Polizeigewalt brennen in Seattle
       die Geschäfte. In Portland greifen Demonstranten das Bundesgericht an.
       
   DIR Kriminalität in den USA: In den Städten fließt Blut
       
       Die Zahl der Tötungsdelikte steigt in den meisten Großstädten der USA in
       diesem Jahr deutlich an. Ein Grund dafür könnte die Corona-Pandemie sein.
       
   DIR Trump kündigt weitere Polizeieinsätze an: Portland war nur der Anfang
       
       Trotz massiver Kritik am Einsatz in Portland will US-Präsident Trump in
       weitere Städte Bundestruppen schicken. Alle werden von Demokraten regiert.