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       # taz.de -- Verfahren gegen Fifa-Präsident: Geheime Gespräche
       
       > Gianni Infantino hat sich mit dem Staatsanwalt getroffen, der gegen den
       > Fußball-Weltverband ermittelt hat. Jetzt hat er selbst ein Verfahren am
       > Hals.
       
   IMG Bild: In Erklärungsnot: Fifa-Präsident Gianni Infantino im Juli 2019
       
       Bern dpa | Die Schweizer Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen
       den Fifa-Präsidenten [1][Gianni Infantino] eröffnet. Dabei geht es um
       geheime Treffen zwischen dem Chef des Fußball-Weltverbandes und dem Leiter
       der Bundesanwaltschaft, Michael Lauber, wie die Aufsichtsbehörde über die
       Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Bern mitteilte. Angeklagt wird auch ein
       ebenfalls bei den Treffen anwesender Oberstaatsanwalt.
       
       Damit gerät Infantino gut ein Jahr nach seiner [2][Wiederwahl als
       Fifa-Präsident] weiter in Erklärungsnot. Anfang Juni hatte der Weltverband
       sämtliche Vorwürfe gegen den 50-Jährigen zurückgewiesen. Infantino „hat
       sicherlich nichts falsch gemacht, indem er Herrn Lauber getroffen hat. Es
       ist kein Vergehen, den Bundesanwalt zu treffen und solche Treffen sind
       nicht ungewöhnlich. Gianni Infantinos Motivation war den Schweizer Behörden
       jegliche Unterstützung anzubieten“, hieß es damals.
       
       Auch gegen Lauber soll nun ein Strafverfahren eröffnet werden. Er ist aber
       noch bis Ende Januar 2021 im Amt und deshalb vor Strafverfolgung geschützt.
       Deshalb beantragte der eigens eingesetzte außerordentliche Staatsanwalt
       beim Parlament die Aufhebung seiner Immunität.
       
       „Er (der außerordentliche Staatsanwalt) kommt zum Schluss, dass im
       Zusammenhang mit den Treffen von Bundesanwalt Michael Lauber mit dem
       Fifa-Präsidenten und dem Walliser Oberstaatsanwalt Anzeichen für ein
       strafbares Verhalten bestehen“, heißt es in der Mitteilung der
       Aufsichtsbehörde. Dabei gehe es um Amtsmissbrauch, Verletzung des
       Amtsgeheimnisses, Begünstigung und die Anstiftung zu diesen Tatbeständen.
       
       Lauber hatte seinen Rücktritt eingereicht, nachdem die Aufsichtsbehörde ihn
       wegen der Treffen bereits gerügt und ihm eine Verletzung seiner
       Amtspflichten und unwahre Aussagen vorgeworfen hatte. Er wies die
       Anschuldigungen zurück.
       
       Die geheimen Treffen fanden 2016 und 2017 statt, während die
       Bundesanwaltschaft gegen die Fifa wegen Korruption ermittelte. Bei den
       Ermittlungen geht es unter anderem um Bestechungszahlungen im Zusammenhang
       mit der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022
       an [3][Katar].
       
       30 Jul 2020
       
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