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       # taz.de -- AfD-Streit um Andreas Kalbitz: Ein schwerer Schlag
       
       > Mit Kalbitz' Niederlage verschiebt sich das Machtgefüge in der AfD – und
       > zwar erstmals nicht zugunsten des extrem rechten Flügels.
       
   IMG Bild: Mit Kalbitz verliert das Netzwerk, das bis vor kurzem „Flügel“ hieß, seinen einflussreichsten Mann
       
       Die Macht von [1][Andreas Kalbitz] in der AfD ist gebrochen. Der bisherige
       Anführer des rechtsextremen „Flügels“ ist auf absehbare Zeit kein
       Parteimitglied mehr. Das Landgericht Berlin hat am Freitag seinen Antrag
       auf einstweilige Verfügung abgelehnt. Das ist nicht nur eine persönliche
       Niederlage für Kalbitz, sondern auch ein schwerer Schlag für die
       Rechtsextremisten in der Partei. Das Machtgefüge in der AfD verschiebt sich
       – und zwar erstmals nicht zugunsten des extrem rechten Flügels. Das könnte
       eine Zäsur sein.
       
       Mit Kalbitz verliert das Netzwerk, das bis vor kurzem „Flügel“ hieß, seinen
       einflussreichsten Mann. Björn Höcke ist zwar das Aushängeschild, der
       Organisator aber war Kalbitz. Derzeit ist niemand in Sicht, der ihn
       ersetzen kann. Viel vorzeigbares Personal hat der „Flügel“ – auch jenseits
       der politischen Einstellung – nicht. Verstärkt wird die Niederlage noch
       dadurch, dass auch der Bundestagsabgeordnete [2][Frank Pasemann], der
       innerhalb des „Flügels“ für die Kontakte zu außerparlamentarischen
       Rechtsextremisten wie den Indentitären zuständig war, aus der Partei
       geflogen ist.
       
       Daran ändert auch nichts, dass es bei Kalbitz erst einmal nur um eine
       Eilentscheidung des Gerichts ging und das Urteil in der Hauptsache noch
       aussteht. Bis dahin werden viele Monate, wenn nicht mehr vergehen, in denen
       Kalbitz draußen ist. Und ohnehin hat er in den vergangenen Wochen unter
       anderem durch die „Milzrissaffäre“ stark an Unterstützung eingebüßt.
       
       Das bedeutet noch nicht, dass der Einfluss der überzeugten Rechtsextremen
       in der AfD gebrochen ist. Aber er ist geschwächt. Und diejenigen um
       Parteichef Jörg Meuthen sind gestärkt, die der AfD zumindest einen
       gemäßigteren Anstrich verpassen wollen. Sie muss man nun daran messen, wie
       sie mit all denen umgehen, die wie Höcke ideologisch auf einer Linie mit
       Kalbitz sind.
       
       Die Auseinandersetzung mit der Partei wird dadurch nicht einfacher. Alles
       Nazis oder solche, die gemeinsame Sache mit Nazis machen – das reicht als
       Argument dann nicht mehr. Immens wichtig bleibt die Auseinandersetzung
       aber: Denn Meuthen und Co wollten [3][Kalbitz] auch deshalb loswerden, weil
       er sie bei ihrem Weg in die Regierung stört. Ihr Ziel bleibt eine Koalition
       mit der Union. Und die gilt es zu verhindern.
       
       21 Aug 2020
       
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