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       # taz.de -- Protest gegen Corona-Beschränkungen: Polizei löst Demo in Berlin auf
       
       > Die Missachtung von Abstandsregeln hatten die Beamten als Grund
       > angeführt, den Protestzug durch Berlins Zentrum nicht zuzulassen. Eine
       > Kundgebung fand dennoch statt.
       
   IMG Bild: Aggressive Stimmung an den Rändern der gestoppten Demo gegen die Corona-Maßnahmen
       
       Berlin rtr | Die Berliner Polizei hat am Samstag die Großdemonstration von
       Gegnern der Corona-Beschränkungen aufgelöst, eine Abschlusskundgebung
       vorerst aber erlaubt. Für die Auflösung des Protestzugs durch die
       Innenstadt sei „insbesondere die Nichteinhaltung der Abstandsregelungen“
       ausschlaggebend gewesen, twitterte die Einsatzleitung. Zwei Personen wurden
       demnach festgenommen, nachdem Beamte mit Steinen und Flaschen beworfen
       worden waren. Eine Polizeisprecherin sagte, bei der Abschlusskundgebung mit
       mehreren Zehntausend Teilnehmern würden jetzt die Abstandsregeln weitgehend
       eingehalten, so dass die Veranstaltung stattfinden könne.
       
       Schon am Vormittag kam es zu Menschenansammlungen im Berliner Zentrum. Die
       Polizei hatte nach eigenen Angaben die Demonstrationsteilnehmer wiederholt
       aufgefordert, die vorgeschriebenen Abstände einzuhalten. Da diese
       Aufforderung nicht befolgt worden sei, habe der Einsatzleiter das Tragen
       von Mund-Nasen-Schutz zur Auflage gemacht.
       
       Bei der Auflösung der Demonstration setzte die Polizei auch einen
       Hubschrauber ein, um sich ein Bild über die Lage zu machen. Zu den
       Festnahmen kam es auf der Straße Unter den Linden. „Es wurde Zwang in Form
       einfacher körperlicher Gewalt und Pfefferspray eingesetzt“, twitterte die
       Polizei.
       
       Erst in der Nacht war die Entscheidung gefallen, dass die Demonstration
       starten dürfe. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg
       bestätigte [1][im Wesentlichen zwei Eilbeschlüsse des Verwaltungsgerichts
       Berlin]. Damit seien polizeiliche Versammlungsverbote vorläufig außer
       Vollzug gesetzt, so das OVG.
       
       Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte Demonstrationen mit
       der Begründung verboten, dass Verstöße gegen die Infektionsschutzverordnung
       zu erwarten seien. Am 1. August hatten nach Behördenangaben etwa 20.000
       Menschen an einer Demonstration in Berlin teilgenommen – oft ohne Abstand
       und bewusst ohne Mund-Nasen-Schutz.
       
       Gegen das Verbot der neuen Demonstration gegen die Corona-Politik von Bund
       und Ländern hatten die Initiatoren geklagt. Die Proteste wurden von der
       Initiative „Querdenken 711“ organisiert. Auf Plakaten der Teilnehmer war
       unter anderem zu lesen „Stoppt den Corona-Wahnsinn“. Zudem wurde der
       Rücktritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderen Politikern
       gefordert.
       
       Auch in London und Paris gab es Demonstrationen gegen Corona-Auflagen,
       allerdings deutlich kleinere. In der britischen Hauptstadt kamen mehrere
       hundert Menschen am Trafalgar Square zusammen. Sie stellten Informationen
       über das Virus infrage, viele trugen Transparente mit der Aufschrift „Fake
       News“. In Paris versammelten sich rund 200 Aktivisten, die vor allem gegen
       die Maskenpflicht auf die Straße gingen. „Nein zur Gesundheitsdiktatur“ und
       „Lasst unsere Kinder atmen“ war hier auf Plakaten zu lesen.
       
       29 Aug 2020
       
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