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       # taz.de -- Forderung auf Hauptversammlung: VW-Aktionäre gegen Dividende
       
       > Kritische Anteilseigner attackieren der Vorstand: Sie fordern
       > Investitionen in den Umbau, anstatt Kurzarbeitergeld einzustreichen.
       
   IMG Bild: Gelandene Stimmung: Ein VW-Fahrzeug an einer Akku-Station
       
       Berlin taz | Kritische Aktionär:innen haben bei der Hauptversammlung von VW
       das Managment hart kritisiert. „Steuerfinanzierte Kaufprämien und
       Kurzarbeitergeld zu nehmen und gleichzeitig eine hohe Dividende
       auszuschütten, passt nicht zusammen“, sagte [1][Markus Dufner,
       Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und
       Aktionäre]. Die Vereinigung reichte bei der virtuellen Hauptversammlung des
       Konzerns am Mittwoch in Berlin 3 Gegenanträge und 65 Fragen ein. Das
       Treffen dauerte bei Redaktionsschluss noch an.
       
       VW hatte im Juli prognostiziert, 2020 trotz Pandemie wahrscheinlich Gewinne
       zu schreiben. Am Mittwoch wurde verkündet, den Aktionär*innen wie
       geplant eine Dividende zu zahlen. Wegen der Coronakrise wurde der
       ursprüngliche Dividendenvorschlag für das vergangene Jahr um 1,70 Euro auf
       4,86 je Vorzugsaktie gekürzt. Stammaktionäre sollen jeweils 6 Cent weniger
       bekommen.
       
       „Richtig wäre, wenn der Vorstand aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs
       2019 Rückstellungen für die Folgen der Coronapandemie sowie notwendige
       Konversionsmaßnahmen für einen verstärkten Umbau des Konzerns in Richtung
       Elektromobilität und Klimafreundlichkeit bilden würde“, hieß es von Seiten
       der kritischen Aktionäre.
       
       Zudem setze VW zur Senkung der CO2-Flottenemissionen zu stark auf
       [2][Plug-in-Hybrid-Technologie], „obwohl diese lediglich eine
       klimapolitische Scheinlösung darstellen“. Dabei gehe es Volkswagen „in
       erster Linie darum, mit solchen Fahrzeugen und ihren unrealistisch
       niedrigen offiziellen Verbrauchs- und CO2-Angaben, die offiziellen
       Statistiken zu schönen und dadurch Strafzahlungen zu vermeiden“.
       
       Volkswagen müsse sich „wandeln von einer Sammlung wertvoller Marken“
       vorwiegend mit Verbrennungsmotoren zu einem Digitalunternehmen, das
       Millionen vernetzter Elektrofahrzeuge zuverlässig betreibe, sagte VW-Chef
       Herbert Diess. Man müsse in der Lage sein, nicht nur die „Transporthülle“
       anzubieten – also das Auto selbst –, „sondern auch das Gehirn, welches das
       Fahrzeug mit künstlicher Intelligenz sicher steuert“.
       
       30 Sep 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://urgewald.org/medien/volkswagen-verkehrswende-statt-dividende
   DIR [2] /Umweltbilanz-von-Hybrid-Autos/!5716912
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Kai Schöneberg
       
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