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       # taz.de -- 30 Jahre deutsche Einheit an der Grenze: Einheit mit Abstand
       
       > Vor 30 Jahren ist unser Autor die deutsch-deutsche Grenze
       > entlanggeradelt. Jetzt hat er sich wieder auf den Weg gemacht. Bericht
       > zur inneren Einheit.
       
   IMG Bild: Mödlareuth, August 1981: Heute steht hier ein Grenzlandmuseum
       
       Wir sind durch Deutschland gefahren, von der See bis zum Thüringer Wald. /
       Wir wären noch weitergefahren, doch plötzlich schrie einer: Halt!“ Vor mehr
       als 30 Jahren persiflierten wir noch auf Radtouren dieses Lied aus
       Wandervogelzeiten.
       
       Heute schreit keiner mehr „Halt“, wie schon seit 1952 am Sperrgebiet
       entlang der deutschen „Zonengrenze“. Nicht einmal mehr
       Imbissbuden-Besitzer, wie kurz nach dem Abzug der letzten Grenzbewacher im
       Sommer 1990 und noch 1997, versuchen, Besucher festzuhalten. Der in
       patriotischen Farben angepinselte „Grenzimbiss“ von Hohegeiß im Oberharz
       hat an einem Samstagnachmittag im August geschlossen. Auch der
       „Grenzlandgrill 10° Ost“ zwischen Duderstadt und Teistungen im Eichsfeld
       ist dicht. Konsequenzen des Verschwindens einer ehemaligen Grenze?
       
       ## 950 Kilometer von Lübeck bis nach Mödlareuth
       
       Im Künstlerdörfchen [1][Schattin] südlich von Lübeck ist die Vermarktung
       des Grenzflairs ebenfalls schiefgegangen. „Manne“ aus Lübeck hatte 1997
       noch große Pläne mit zwei nicht gerade einladenden Kasernen der
       NVA-Grenztruppen. „Waldhotel“ nannte sich das bis heute in Wanderkarten
       verzeichnete Projekt. Nichts davon ist geblieben. Neben viel Gerümpel
       stehen nur noch die ehemalige Panzerhalle und eine frühere Kaserne, in der
       heute ausländische Arbeiter untergebracht sind.
       
       Auf den rund 950 Radkilometern zwischen Lübeck-Schlutup in
       Schleswig-Holstein und Mödlareuth bei Hirschberg in Bayern ist Harald
       Strelow in Boizenburg der einzige entdeckte Gastwirt, der seinen
       Lebensunterhalt noch mit dem verbliebenen Prickel einer einst schaurigen
       Grenze verdient. „Der Vopo auf dem Wandbild sagt doch ‚Tschüss‘“, weist er
       aber jede Ostalgie von sich. Sein „Checkpoint Harry“ war einst
       Volkspolizei-Vorkontrollposten, fünf Kilometer vor der harten Grenze
       entfernt. Stolz zeigt der heute 62-Jährige seine Lizenz vom 12. April 1990
       vor, mit der er das vergitterte Objekt der Staatsbank der DDR wegschnappte.
       
       Schilder „Zu verkaufen“ sprechen dem ruinösen Zustand zahlreicher
       eingezäunter Altkasernen Hohn. Nur bei Herrnburg ganz im Norden fallen die
       mit Balkonen angehübschten Wohnhäuser auf, die ihre militärische
       Vergangenheit nicht ganz verleugnen können. Einige Gitter-Gartenzäune in
       Dedeleben im nördlichen Harzvorland auch nicht – geklaut von der Grenze.
       Jugendliche am Supermarkt wissen viel über die frühere Grenze. Gegen den
       Trend wollen sie später im Dorf bleiben, „wo man die geilsten Feten feiert,
       bei denen die Polizei nicht so genau hinschaut“.
       
       Eine Erwähnung der ersten Umarmungen an den sukzessive eröffneten örtlichen
       Grenzübergängen ruft heute bestenfalls ein Lächeln, oft auch nur ein
       Abwinken hervor. Der erste Frust war bei westdeutschen Zonenrandbewohnern
       über die Invasion der „Zonis“ zu beobachten. Frisch betankt dank der ersten
       D-Mark-Scheine aus der Währungsunion am 1. Juli 1990, stauten sich Trabis,
       Wartburgs und Ladas zehn Kilometer vor Lübeck bis nach Schönberg. Ein
       Einkaufstourismus der Ossis, die doch angeblich nur Freiheit und Demokratie
       wollten, der zum Missvergnügen der Westanwohner noch jahrelang anhielt.
       
       Im Sommer 1990 konnte man teilweise noch am Kolonnenweg und an verbliebenen
       Zaunabschnitten entlangradeln. Beobachtungstürme der verhassten Grenze
       lagen umgestürzt da oder waren von Bastlern und Trophäensammlern
       ausgeweidet worden. Von den originalen Grenzzeugen sind 30 Jahre später nur
       wenige übriggeblieben. Manchmal stehen die quadratischen BT-9-Türme aber
       noch kommentarlos in der Landschaft wie in Neu-Bleckede am Elbufer oder
       setzen frisch geweißt einen stummen Landschaftsakzent wie beim
       thüringischen Geisa.
       
       Dreißig Jahre nach der erwiesenen Sinnlosigkeit des „antifaschistischen
       Schutzwalls“ sind auch die Geschichten beiderseits des Zauns verblasst. Von
       liquidierten Dörfern, von Denunzianten im 500-Meter-Streifen, von
       versehentlich festgenommenen Land- und Forstarbeitern, von Flüchtlingen,
       die noch hinter dem Zaun auf den 20 Metern bis zur eigentlichen Grenzsäule
       erschossen wurden. Merkwürdig selten ist von den 40.101 gelungenen Fluchten
       über die Grenze die Rede, vor allem in den ersten Jahren nach dem Mauerbau
       1961.
       
       Wohl nie verblassen werden dagegen die eher kuriosen Geschichten, wie sie
       in der weitgehend von der Bundesrepublik umschlossenen DDR-Insel
       [2][Großburschla] im Werratal erzählt werden. Eigentlich zogen sich ja die
       Besatzungsmächte nach Kriegsende auf die in Jalta festgelegten
       Einflusszonen zurück. Die Bauern von Großburschla aber verhandelten mit
       Hilfe von reichlich Schnaps mit den Sowjets, auf dass ihre Felder nicht
       geteilt würden. So entstand die von der Außenwelt und vom Bahnhof
       Altenburschla nebenan abgeschnittene Ost-Enklave. „Die Genossen haben dann
       extra eine alpine Zufahrtsstraße über den Berg gebaut“, berichtet ein
       Einwohner.
       
       ## Die Grenzlandmuseen: mehr als nur Geschichte?
       
       Sagen die Grenzrelikte mehr als verwitterte Grenzsteine aus früheren
       Jahrhunderten, die keiner mehr zuordnen kann? Für mehr als die Hälfte der
       Bürger gehören sie zur Biografie. Für die Nachfolgegeneration haben
       Grenzlandmuseen zumindest einen geschichtsdidaktischen Charakter. Sinnlich
       nachvollziehbaren Schrecken verbreiten aber nur wenige. Am Tor 21 bei
       [3][Leisterförde] auf dem Weg nach Boizenburg beispielsweise hat ein
       ehrenamtlicher Verein eindrucksvoll Graben, Autosperre, Todesstreifen,
       Hundelaufanlage und schließlich den drei Meter hohen Zaun mit
       Selbstschussanlagen nachgebaut. Aber kaum jemand schaut sich das an.
       
       Anders bei den beiden beeindruckendsten professionell gestalteten
       Gedenkstätten am [4][Point Alpha bei Geisa] und im geteilten Mödlareuth an
       der thüringisch-fränkischen Grenze. Auf der Höhe über Geisa steht der
       Beobachtungsturm auf der Westseite. Angeblich erwarteten die US-Amerikaner
       an dieser Linie einen Angriff der Warschauer Vertragsstaaten. Sie hätten
       ihn nicht nur mit Wasserpistolen pariert, raunen Anwohner. Hier zieht sich
       der Kolonnenweg aus Beton-Lochplatten über viele Kilometer sichtbar durch
       bergiges Land, während fast überall sonst nur noch überwucherte Reste zu
       erkennen sind. Vor allem aber hat Ulrich Barnickel auf gut einem Kilometer
       am Point Alpha entlang dieses Grenzweges einen erschütternden Kreuzweg aus
       rostbraunem Cortenstahl gestaltet.
       
       16 Einwohner hatte [5][Mödlareuth] nur und wurde trotzdem geteilt. Weit
       mehr Besucher kamen im Gefolge westlicher Staatsmänner in die Talsenke, wo
       selbst Winken und Grüßen über den „Schutzwall“ verboten war. Denn nach
       einer erfolgreichen Flucht in den 1970er Jahren errichtete die DDR parallel
       zum Zaun noch eine 700 Meter lange Mauer wie in Berlin. Diesen Ort verlässt
       man nicht unbeeindruckt, weniger wegen eines von Horst Seehofer gestifteten
       Denkmals.
       
       Einheitliche braune Schilder wie die touristischen an Autobahnen erinnern
       an ehemals nicht durchführende Straßen und ihr Öffnungsdatum. Die damaligen
       Szenen ungespielter Erleichterung sind in Schaukästen dokumentiert. Recht
       hausbacken, ja hilflos wirken dagegen viele DDR-Sammelsurien in ehemaligen
       Grenzbaracken, ob nun im fast völlig überbauten Lübeck-Schlutup oder in
       Heinersdorf bei Sonneberg.
       
       Zeigt noch jemand Interesse an den Narben deutscher Geschichte, wo wir doch
       inzwischen ein so harmonisch wiedervereintes Volk sind? Point Alpha zählt
       immerhin 100.000 Besucher im Jahr. Trifft man andere neugierige Radler,
       sind es auffallend viele Studentinnen und junge Frauen, die zu zweit oder
       allein die Spuren der ehemaligen Grenze der Weltsysteme verfolgen. Manche
       mit dem Radwegführer am Grünen Band im Gepäck, der um viele Ecken, aber
       nicht an meine 1990 und 1997 entdeckten Orte führt.
       
       Den größten Respekt verdienen drei rüstige Herren in den Spätfünfzigern aus
       Hannover, die mir im Harpker Forst unweit von Marienborn mit Wanderstöcken
       und leichten Rucksäcken entgegenkommen. In 60 Tagesmärschen wandern sie
       fast die gesamten 1.393 Kilometer der ehemaligen innerdeutschen Grenze ab.
       Sie seien nicht ausgezogen, um das Gruseln zu lernen, betonen sie. Aber im
       Einheitsjahr 30 biete diese Route schon einen besonderen Kick, auch, um das
       „Grüne Band“ zu genießen.
       
       Diesen durchaus besiedelten Grenzstreifen darf man sich nicht als ein
       geschlossenes Naturband vorstellen. Sporadisch weisen Schilder auf
       Wanderwege hin, wie in Stapelburg am Harz, taucht plötzlich bei Salzwedel
       ein solches Radwegschild auf, obschon überhaupt nichts Grünes in der Nähe
       zu erkennen ist. An anderen Stellen etwa im Raum Ratzeburg erkennt man auch
       ohne Schild, dass der von Betonplatten befreite Kolonnenweg inzwischen
       urwaldartig überwuchert ist. Das Projekt [6][Grünes Band], vom Thüringer
       Umweltministerium wie ein Nationalheiligtum behandelt, ist kürzlich
       immerhin mit einer schützenden Absichtserklärung der Umweltminister von
       Bund und Anrainerländern bedacht worden. Die Grenze führte ohnehin entlang
       vieler Schutzgebiete.
       
       Schon 1997 beeindruckten statt Grün die neuen breiten Verbindungsstraßen
       das Bild. Radwege vergaß man beim Bau meistens. Bei diesem Kapitel scheint
       die innere Einheit tatsächlich vollendet zu sein. Auf beiden Seiten bleiben
       die Radwege, soweit vorhanden, Stiefkinder, enden wie bei Schöningen auf
       einem Acker, verlangen Sprünge über die Wurzelkanten und sind offenbar bei
       den Vereinigungsfeiern zum letzten Mal gekehrt worden.
       
       Heiter stimmt der Vergleich mit den alten DDR-Karten, die in der
       Fünf-Kilometer-Sperrzone jede reale Orientierung verweigerten. Eine A 20
       oder A 71 oder die ICE-Strecke nach Nürnberg gab es auch noch nicht. Diese
       Verkehrserschließung aber wird von Anwohnern selten begrüßt. „Nein zur
       Brücke“ sagen die Einwohner von Neu-Darchau, wo die Elbe schon immer
       teilte. In Lauchröden bei Eisenach belässt man es lieber bei der schmalen
       Radfahrerbrücke nach Herleshausen.
       
       ## Mehr Verkehr, weniger Infrastruktur
       
       Auf beiden Seiten hatte man die makabre, erzwungene Ruhe auch schätzen
       gelernt. „Damals konnte ich die Türen immer offen lassen“, seufzt ein Gras
       mähender Rentner bei Lauen im Norden. „Damals habe ich mich nachts noch
       allein auf die Straße gewagt“, erinnert sich analog eine Museumsangestellte
       im Flecken Brome an der Bundesstraße 248. Nein, nicht die eingefallenen
       Ossis seien schuld an der neuen Ängstlichkeit, sondern der
       Durchgangsverkehr. Auf den irreführend so bezeichneten [7][Erlebnisstraßen
       Deutsche Einheit] erlebt man außer diesem heftigen Verkehr nur dann etwas,
       wenn man Leute anspricht.
       
       Im Gegensatz zur Verkehrserschließung fällt im Vergleich zu 1997 die
       Ausdünnung der alltagsrelevanten Infrastruktur auf. Den genügsamen Spruch
       „Wir hatten doch alles, was wir brauchten“ hört man nach wie vor auf
       östlicher Seite häufig. Ein 69-Jähriger bei Kneese verfällt in Ostalgie:
       „Früher hatte jedes Dorf einen Konsum, eine Schule, eine Kirche und eine
       Kneipe mit Saal, wo aller vier Wochen ein Tanzabend stattfand. Und
       sonnabends traf man sich, um einander mit Arbeiten zu helfen.“ Heute kann
       man schon mal 30 Kilometer strampeln, ehe man eine geöffnete Kneipe oder
       einen Laden entdeckt. Und das ehemalige Kulturhaus in Harpke ist jetzt eine
       psychiatrische Klinik.
       
       Wie hoch ist die sprichwörtliche Mauer in den Köpfen noch? „Wir sagen halt
       gewohnheitsmäßig noch hüben und drüben“, entschuldigen sich die Damen des
       Burgmuseums im niedersächsischen Flecken Brome, der wie ein Westzipfel in
       den Osten hineinragte. Großensee bei Gerstungen heißt das thüringische
       Gegenstück. Mit den Hessen in Kleinensee begegne man sich „ganz normal“,
       heißt es, während jene den Ossis bis heute bescheinigen, besser feiern zu
       können.
       
       Solch ein Feiertyp ist Gerald Weinberg, die gute Seele des Campingplatzes
       Dannenberg im Wendland. Er wohnt eigentlich auf der östlichen Elbseite in
       Dömitz, arbeitet aber „drüben“ und rettet fünf Radler im Gemeinschaftsraum
       mit Gratisküche vor einem Regen- und Sturmtag. Etwas
       „Ost-Gemeinschaftsgeist“ wolle er rüberbringen, erklärt er, „den haben die
       hier nie erlebt“.
       
       Doch, ließe sich im nördlichen Schattin entgegnen. Durch Zuzug sei eine
       „verschworene Ost-West-Dorfgemeinschaft“ entstanden, erzählt eine
       Eingeborene. In Rühen vor Wolfsburg wiederum berichtet der 1991 geborene
       Christian Thiele von seiner Erfahrung, wie sich verzichtbare Unterschiede
       bis in die zweite Generation fortpflanzen. Die Offiziere der
       NVA-Grenztruppen hätten zum Teil in die Grenzregion eingeheiratet, wie
       verliebte Zivilisten übrigens auch. Aber mit solchen Genossenkindern könne
       er überhaupt nicht, sagt der westdeutsche Nachgeborene. Die seien noch so
       dogmatisch und unselbstständig wie ihre Alten.
       
       Nicht nur einmal fällt westlich und südlich des ehemaligen Zauns die
       Wendung von den „roten Säcken“. Östlich und nördlich gegenüber sitzt bei
       den Älteren ihre Behandlung nach dem großen Wiedervereinigungsjubel immer
       noch tief. „Die Ossis können nicht arbeiten“, waren sie gewohnt zu hören.
       Auf dem idyllischen Bergzeltplatz Thalwenden im Eichsfeld erzählt ein
       gelernter Kriminalist, inzwischen beim Europäischen Menschengerichtshof
       tätig, wie herablassend die Westbeamten auf ihn geschaut hätten, „als hätte
       es in der DDR keine Kriminalitätsbekämpfung gegeben“.
       
       Geld verdienen kann man mit dem ehemaligen Grenzstreifen heute kaum mehr.
       Seine drei Kinder seien alle weggegangen, erzählt ein Vorgartenarbeiter am
       westlichen Elbufer bei Hitzacker. Auf der Ostseite sind die 1997 noch
       dominierenden Narben des Treuhand-Ausverkaufs nur noch bei den Älteren
       spürbar. In Weferlingen zeigt ein Rentner auf die beiden Supermärkte: „Hier
       stand die Zuckerfabrik!“ Und an die frühere Wohnwagenproduktion mitten im
       DDR-Sperrgebiet erinnern nur noch Urlaubsfotos mit den Modellen „Bastei“
       oder „Weferlinger“. Man arbeitet heute in Wolfsburg, Helmstedt oder
       Haldensleben.
       
       ## Neid auf die da drüben – in West und Ost
       
       Neid auf die Fleischtöpfe ist ebenfalls ein gesamtdeutsches Phänomen. Im
       nordfränkischen Nordhalben fiel wie überall nach 1990 die
       Zonenrandförderung weg, ein Autozulieferer produzierte danach lieber in
       Thüringen weiter. Also wollte Nordhalben 2007 aus Bayern raus und in den
       Osten desertieren. „Die Fördertöpfe stehen fünf Kilometer weiter“, raunt
       noch heute eine ältere Dame. Inzwischen tut der Freistaat Bayern zumindest
       mit großflächig beschilderten Projektförderungen einiges, um die
       abtrünnigen Franken zu halten. Das bleibt auch in Coburg ein Thema, wo
       inzwischen mehr Arbeitskräfte nach Sonneberg pendeln als umgekehrt.
       
       Das Gefühl des Radlers, auf der Ostseite werde nervöser, aggressiver und
       rücksichtsloser Auto gefahren, hält nur bis zur Panik vor den Bikerbanden
       auf der B4 über den Harz. Dafür hielt ich bei den Sendeanlagen in
       [8][Torfhaus] auf 830 Metern Höhe eine kleine Dankandacht dafür, dass sie
       einst die halbe DDR mit Westfernsehen versorgten.
       
       Zu denken gaben zwei junge Mütter aus Geisa. Sie wussten aus Erzählungen
       und aus dem nahen Point-Alpha-Museum sehr gut Bescheid über die früheren
       Kontakt- und Aufenthaltsbeschränkungen. „Mit den heutigen
       Coronavorschriften bekommt man ein Gefühl, wie das damals war“, vergleichen
       sie. Absurde Analogieschlüsse scheinen eben auch eine Erbkrankheit der
       Ost-Nörgler zu sein.
       
       3 Oct 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.unser-luebeck.de/veranstaltungskalender/veranstaltungsorte/detail/302/1/kuenstlerdorf-schattin
   DIR [2] https://www.treffurt.de/gro%C3%9Fburschla.html
   DIR [3] https://www.svz.de/lokales/hagenower-kreisblatt/von-schandmauer-und-schiesswut-id10584716.html
   DIR [4] https://pointalpha.com/die-gedenkstaette-point-alpha
   DIR [5] https://moedlareuth.de/
   DIR [6] https://www.bund.net/gruenes-band/
   DIR [7] http://deutsch-deutsches-freilandmuseum.de/?page_id=26
   DIR [8] https://ausflugsziele-harz.de/ausflugsziele-sehenswertes/natur-nationalpark/nationalparkzentrum-torfhaus.htm
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Michael Bartsch
       
       ## TAGS
       
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