# taz.de -- Polizeieinsatz im Dannenröder Wald: Barrikaden im „Danni“ geräumt
> Im besetzten Wald hat die Polizei Sperren auf den Wegen beseitigt. Damit
> wird die Räumung und Rodung vorbereitet.
IMG Bild: Erst nach Stunden von der Polizei geräumt: Eine Kletter-Aktivistin im Dannenröder Wald
Berlin taz | Im Dannenröder Wald hat die Polizei am Mittwoch mit der
Räumung von Barrikaden begonnen. Der Wald soll ab 1. Oktober für den Bau
der Autobahn 49 von Kassel nach Gießen teilweise gerodet und zerschnitten
werden; um das zu verhindern, [1][haben Klimaschützer*innen ihn besetzt]
und etwa 50 Baumhäuser errichtet, in denen rund 100 Menschen leben sollen.
Die Baumhäuser waren vom Einsatz am Mittwoch aber noch nicht betroffen. Die
Polizei versuchte nur, die Zufahrtswege freizumachen. Dabei kam sie
zunächst nicht weit, denn die Hauptzufahrt war durch einen sogenannten
Tripod versperrt – eine Konstruktion aus drei Baumstämmen, an der sich eine
Frau abgeseilt hatte. Erst am Nachmittag konnte diese mit Hilfe eines
Hubsteigers von Höhenrettern der Polizei von dort entfernt werden.
Aktivist*innen warfen der Polizei [2][auf Twitter] vor, die Frau beim
Einsatz gefährdet zu haben; ein Polizeisprecher wies das zurück.
Etwa 100 weitere Menschen versuchten mit Blockaden, die Arbeiten zu
behindern. Dabei kam es zu einzelnen Rangeleien, zwei Menschen wurden
festgenommen. Ihnen wirft die Polizei gefährlichen Eingriff in den
Straßenverkehr und Widerstand vor. Acht weitere Personen wurden zur
Personalienfeststellung in Gewahrsam genommen. Nach Angaben der Polizei
wurde zudem ein Fahrzeug mit einem Farbbeutel beworfen und ein Reifen
zerstört.
Die Proteste im Dannenröder Wald werden von vielen Organisationen
unterstützt, darunter BUND, Robin Wood und Campact. „Die schwarz-grüne
hessische Landesregierung legt sich mit der gesamten
Klimagerechtigkeitsbewegung an, wenn sie zulässt, dass der Dannenröder Wald
gerodet wird“, sagte Bündnis-Sprecherin Clara Thompson.
## Demo für Freitag geplant
Die Verbände kritisieren sowohl die Zerstörung des alten Buchenwaldes, der
in einem FFH-Schutzgebiet liegt und für die Trinkwasserversorgung der
Region wichtig ist, als auch den Bau der Autobahn. Dieser sei ein Symbol
für die verfehlte autozentrierte Verkehrspolitik der Vergangenheit, heißt
es in einer [3][Solidaritätserklärung]. Dass die Grünen als Teil der
Landesregierung dies mittragen, sei „bestürzend“. Am Freitag soll am
„Danni“, wie der Wald in Anlehnung an den zuvor besetzten „Hambi“
inzwischen genannt wird, eine Demonstration gegen die Rodung stattfinden.
16 Sep 2020
## LINKS
DIR [1] /Geplante-A-49-durch-Dannenroeder-Wald/!5708406
DIR [2] https://twitter.com/keinea49/status/1306156163046748162?s=20
DIR [3] https://waldstattasphalt.blackblogs.org/2020/09/14/solidaritaetserklaerung-der-klimagerechtigkeitsbewegung-mit-dem-widerstand-im-dannenroeder-wald/#more-1023
## AUTOREN
DIR Malte Kreutzfeldt
## TAGS
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR Autobahn
DIR Besetzung
DIR Baumhäuser
DIR klimataz
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR Trinkwasser
DIR IG
DIR keineA49
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Erfolg für Autobahn-Gegner*innen: Camp-Verbot am Danni gekippt
Das Bundesverfassungsgericht fällt eine Eilentscheidung zugunsten der
Gegner*innen der Autobahn 49. Sie dürfen am Dannenröder Wald übernachten.
DIR Aktivistin über Leben im Dannenröder Wald: „Ohne Wasser hilft uns keine A 49“
Rund 100 BesetzerInnen blockieren den Autobahnbau in Nordhessen. Bald soll
geräumt werden. Bewohnerin Joschik macht das Angst.
DIR Geplante A 49 durch Dannenröder Wald: Autobahn um jeden Preis
40 Kilometer Asphalt: In Nordhessen soll die A 49 durch ein
Trinkwasserschutzgebiet gebaut werden. Wasserwerker warnen vor den Folgen.
DIR Autobahnbau bedroht Wald: Der neue Hambi ist in Hessen
Die Autobahn 49 soll durch den Dannenröder Wald in Hessen gebaut werden.
Das wollen Klimaschützer:innen verhindern.
DIR Gegen die Rodung für die A49-Autobahn: Der besetzte Dannenröder Forst
Die A49 soll durch den Dannenröder Forst gebaut werden. UmweltschützerInnen
haben ihn besetzt und müssen auch den grünen Umweltminister überzeugen.