URI: 
       # taz.de -- Proteste in Belarus: Lukaschenko schließt Grenzen zur EU
       
       > Der belarussische Machthabter Lukaschenko kündigt an, die Grenzen zu
       > Polen und Litauen dichtzumachen. Die beiden Länder würden einen Krieg
       > vorbereiten.
       
   IMG Bild: Will Belarus abschirmen: Machthaber Alexander Lukaschenko
       
       Minsk afp | Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat eine
       Schließung der [1][Grenzen zu Polen] und Litauen angekündigt. Die beiden
       EU-Länder seien kurz davor, einen Krieg anzufangen, sagte Lukaschenko laut
       der staatlichen Nachrichtenagentur Belta am Donnerstag. „Darum sind wir
       gezwungen, die Armee von den Straßen abzuziehen, die Hälfte der Armee in
       Kampfbereitschaft zu versetzen und die Grenzen nach Westen zu schließen,
       vor allem nach Litauen und Polen“, sagte er demnach.
       
       Seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Belarus am 9. August sieht
       sich der seit 26 Jahren autoritär regierende [2][Lukaschenko mit
       Massenprotesten konfrontiert]. Hunderttausende Menschen gehen regelmäßig
       gegen den Präsidenten auf die Straße, werfen ihm Wahlfälschung vor und
       fordern Neuwahlen. Die Sicherheitskräfte im Land gehen mit großer Härte
       gegen die Demonstranten vor.
       
       Lukaschenko hat der Nato vorgeworfen, in Polen und Litauen entlang der
       Grenze zu Belarus Truppen zusammenzuziehen. Warschau, Vilnius und die Nato
       wiesen seine Vorwürfe als haltlos zurück.
       
       Das Europaparlament sprach sich am Donnerstag für direkte Sanktionen gegen
       Alexander Lukaschenko aus. Dazu verabschiedeten die Parlamentarier in
       Brüssel einen Entschließungsantrag. Die Strafmaßnahmen sollen demnach gegen
       Verantwortliche der Wahlfälschung und der Unterdrückung friedlicher
       Proteste richten.
       
       Die EU bereitet derzeit Sanktionen vor. Unklar war aber, ob auch
       Lukaschenko auf dieser Liste stehen wird. Die EU-Parlamentarier erkannten
       zugleich indirekt die Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja als
       vorübergehende Repräsentantin von Belarus an.
       
       18 Sep 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Besuch-beim-belarussischem-Radiosender/!5709654
   DIR [2] /Proteste-in-Belarus/!5709586
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Krisenherd Belarus
   DIR Belarus
   DIR Alexander Lukaschenko
   DIR Polen
   DIR Litauen
   DIR Schwerpunkt Krisenherd Belarus
   DIR Schwerpunkt Krisenherd Belarus
   DIR Schwerpunkt Krisenherd Belarus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Politikwissenschaftlerin über Belarus: „Putin auf schmalem Grat“
       
       Die EU darf die Lösung der Krise in Belarus nicht Moskau überlassen, sagt
       Politologin Marie Mendras. Der Kreml habe nicht allzu viele Optionen.
       
   DIR Besuch beim belarussischem Radiosender: Gleich hinter der Grenze
       
       Zensur und Gleichschaltung der Medien in Belarus können dem Sender Radio
       Racja nichts anhaben. Denn der sendet vom polnischen Staatsgebiet aus.
       
   DIR Exil-Belaruss:innen in Polen: Hoffnung am Rande der Tyrannei
       
       Im polnischen Białystok hoffen Zehntausende geflüchtete Belaruss*innen auf
       einen Regimewechsel in Minsk. Und auf Strafprozesse gegen Schlägertrupps.