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       # taz.de -- Erstaunlich erfolgreiches Medienhaus
       
       Erstmals fand die Genossenschaftsversammlung der taz digital statt. Der
       erleichterte Zugang im Netz sorgte sogleich für einen Teilnahmerekord:
       Zeitweise waren über 700 Genoss:innen im Stream dabei und wurden so
       Zeug:innen der positiven Bilanz der taz. Das abgelaufene Geschäftsjahr 2019
       lief deutlich besser als erwartet und erzielte ein Ergebnis von 934.000
       Euro im Plus.
       
       Wurde es zuletzt schon fast zur Selbstverständlichkeit, dass
       taz-Angestellte Jahr für Jahr eine Lohnerhöhung um 2,5 Prozent bekamen,
       konnten 2019 sogar Boni ausgezahlt werden: 420.000 Euro kamen zur
       Verteilung. Das buchmäßige Eigenkapital konnte im Geschäftsjahr 2019 um
       fast zwei Millionen Euro gesteigert werden, berichtete Geschäftsführer
       Andreas Marggraf. Eine wichtige Erkenntnis sei, so Marggraf, dass „die
       Leser:innen bereit sind, für digitalen taz-Journalismus genauso viel zu
       bezahlen wie für gedruckten“. Diese Bereitschaft spiegelt sich in den
       Zahlen wider: Das ePaper konnte seine Auflage 2019 um 15,9 Prozent im
       Vergleich zu 2019 steigern, das freiwillige Onlinebezahlmodell „taz zahl
       ich“ (tzi) vermochte gar ein Plus von 40,4 Prozent zu verbuchen – 23.884
       Menschen unterstützen inzwischen die taz im Netz.
       
       Trotz der Erfolge im Netz, mit 69,1 Prozent machen die Abos der gedruckten
       taz immer noch den größten Teil der Erlöse aus. Und solange die gedruckte
       Tageszeitung wirtschaftlich so wichtig ist, wird sie wohl auch erscheinen.
       Als nichtstrukturelle, aber kurzfristige Verbesserung der Finanzlage
       präsentierte die Geschäftsführung unter anderem die niedrigen
       Wartungskosten des Neubaus. Und auch für die Genossenschaft gab es gute
       Nachrichten: Genau 1.000 neue Mitglieder konnte sie in 2019 gewinnen, ein
       Geno-Anteil ist jetzt 442 Euro wert (+ 21 Euro/2018).
       
       Zwar bleibt das Ziel, den Einlagenwert von 500 Euro zu erreichen,
       Aufsichtsrat Hermann-Josef Tenhagen betonte jedoch: „Für taz-Genoss:innen
       geht es um politische Rendite, nicht um finanziellen Gewinn.“ Jann-Luca
       Künßberg
       
       21 Sep 2020
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jann-Luca Zinser
       
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