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       # taz.de -- Lokale Projekte gegen den Klimawandel: Bananenschalen gegen die Klimakrise
       
       > Um der Klimakrise zu begegnen, braucht es nicht immer futuristische
       > Technologien. In Uganda hat eine Gruppe Frauen mit einfachen Mitteln
       > Erfolg.
       
   IMG Bild: Vollständig nutzbar: Die Bananenschalen lassen sich zu Briketts verarbeiten
       
       Im Mai dieses Jahres trat der Fluss Nyamwamba in [1][Uganda] über die Ufer.
       Die Überschwemmungen waren so stark, dass Tausende ihr Zuhause verloren,
       von den Fluten vertrieben wurden und nicht wenige ertranken. Auch ein
       Krankenhaus war betroffen, die Patient*innen wurden evakuiert und in einer
       Schule untergebracht. Doch die medizinische Ausstattung fehlte dort. Und
       diejenigen, die davon abhängig waren, mit Sauerstoff versorgt zu werden,
       starben ebenfalls.
       
       Auch dies sind die Auswirkungen der Klimakrise: Infrastruktur wie dieses
       Krankenhaus in Uganda wird zerstört, und Gelder, die gedacht waren, weitere
       Infrastruktur aufzubauen, müssen zum Wiederaufbau genutzt werden.
       
       Neben den stärker werdenden extremen Wetterereignissen und folgenden
       Überschwemmungen sind es die Dürren, die unserer Landwirtschaft zu schaffen
       machen. Ugandas Wirtschaft ist aber abhängig von ihren Erträgen, 70 Prozent
       der Bevölkerung sind direkt oder indirekt im Agrarsektor beschäftigt.
       
       Durch die [2][Klimakrise] verursachte Dürren und Überschwemmungen zerstören
       wirtschaftliche Existenzen und verursachen Armut und Hunger. Die soziale
       Ungleichheit verschärft sich, auch und insbesondere zwischen Frauen und
       Männern. Da Frauen vor allem in der Landwirtschaft beschäftigt sind, sind
       sie am stärksten von den Dürren und Fluten betroffen. Sie verbringen mehr
       Zeit auf dem Feld oder auf der Suche nach Nahrung, müssen weitere Wege
       gehen, um an Wasser zu gelangen. Dies raubt ihnen auch Zeit, die sie für
       Bildung, Lohnarbeit und politisches Engagement brauchen.
       
       ## Keine Zeit, sich politisch einzumischen
       
       Sie sind also damit beschäftigt, um das Überleben ihrer Familien zu
       kämpfen, statt sich einzumischen in Entscheidungen über Klimaschutz- und
       Anpassungsmaßnahmen. Dabei wäre genau das wichtig – wenn wir die Klimakrise
       aufhalten und eine gerechte Gesellschaft aufbauen wollen.
       
       Im Bestreben, Frauen zu unterstützen und gleichzeitig Umweltschutz
       voranzutreiben, haben wir – die Kkona Women Sustainable Agriculturists and
       Environmental Group – ein Projekt gegründet, das die eigene Herstellung von
       Briketts zum Ziel hat.
       
       Briketts sind eine Alternative zu Holzkohle sowie gesammeltem oder
       gekauftem Feuerholz, das in Uganda und den meisten Teilen Afrikas zum
       Kochen verwendet wird. Denn Holzkohle ist teuer und – nicht zu vergessen –
       eine große Belastung für die Umwelt, da für sie Bäume gefällt werden
       müssen. Eine Gefahr für unsere Wälder und damit für die biologische
       Vielfalt.
       
       Unsere Briketts zum Kochen werden stattdessen unter anderem aus Bioabfällen
       wie Bananen- und anderen Schalen gemacht. Mit Seminaren geben wir das
       Wissen um die Herstellung weiter. Die Frauen können sie dann selbst
       herstellen. Sie sparen damit nicht nur Geld und Zeit, wenn sie mehr
       produzieren, als sie selbst brauchen, können sie ihre Briketts verkaufen
       und sich somit ein Einkommen erwirtschaften. Unser Projekt, ins Leben
       gerufen von Frauen in Uganda schützt die lokale Umwelt sowie das globale
       Klima und unterstützt gleichzeitig andere Frauen existenziell.
       
       26 Sep 2020
       
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       ## AUTOREN
       
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