# taz.de -- Steuer-Razzia beim DFB: Skandal zur Unzeit
> Der DFB soll Einnahmen aus Bandenwerbung nicht korrekt versteuert haben.
> Nun gab es eine Razzia. Der ruinierte Ruf kostet den Verband Werbekunden.
IMG Bild: Zeit für den Anwalt: Die Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes
Alle Jahre wieder steht [1][beim DFB die Steuerfahndung] vor der Tür. Es
ist ja mittlerweile schon ein lieb gewonnenes Ritual bei dem offiziell
gemeinnützigen und damit auch noch steuerbegünstigten Laden. Nach
derzeitigem Verdacht sollen DFB-Vertreter „Steuerhinterziehung in besonders
schweren Fällen“ begangen haben, indem Einnahmen aus Bandenwerbung von
Länderspielen 2014 und 2015 „bewusst unrichtig deklariert“ wurden.
Nach [2][Bild-Informatione]n wurden unter anderem die Domizile von
[3][Ex-DFB-Boss Reinhard Grindel], BVB-Boss Reinhard Rauball und DFB-Vize
Rainer Koch durchsucht. Steuern in Höhe von 4,7 Millionen Euro soll der
liebenswerte Verband umgangen haben. Was einem halt schon mal passieren
kann, wenn so ein paar Nachkommastellen durchrutschen.
Und im Zweifel ist so eine Steuerhinterziehung ja immer für was gut: für
fürstliche Aufwandsentschädigungen, für Präsidiumssitzungen mit
sechsstelligen Kosten, für die Allgemeinheit eben. Der neuerliche Verdacht
kommt für den DFB zur Unzeit. Der Verband und die DFL haben im Zuge der
massiven Kritik rund um die Pandemie Demut und Bodenständigkeit gelobt.
Gerade startet die „[4][Taskforce Zukunft Profifußball]“, in der verdächtig
viele MarketingvertreterInnen, aber auch ein paar Fans und Spieler sitzen
dürfen, um Reformvorschläge für den (Männer-)Fußball zu unterbreiten. Der
Steuerskandal lässt für den verkündeten Reformwillen Schlechtes vermuten.
Ändern will hier kaum jemand was. Gewiss, noch hat der Verband all seine
Machenschaften juristisch weitgehend unbeschadet überstanden.
Aber die öffentliche Akzeptanz für den Filz der Sportverbände sinkt seit
Jahren. Das spürt auch der DFB, der zuletzt Werbepartner wie SAP, Bitburger
und McDonald’s verlor. Der öffentliche Mentalitätswandel wird keinen
Verband zu Fall bringen, aber er offenbart eine Institution, die immer noch
nicht begriffen hat, worum es geht. Zunehmend mehr Fans dürften befinden,
dass dieser organisierte Fußball nicht reformierbar ist. Das ist ein
Problem. Und zwar in erster Linie für die DFL und den DFB.
7 Oct 2020
## LINKS
DIR [1] /Steuer-Razzia-beim-DFB/!5716262&s=dfb/
DIR [2] https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/durchsuchungen-in-fuenf-bundeslaendern-steuer-razzia-beim-dfb-73285846.bild.html
DIR [3] /Neuer-DFB-Praesident-Fritz-Keller/!5627103&s=grindel/
DIR [4] https://www.dfl.de/de/aktuelles/taskforce-zukunft-profifussball-besetzung/
## AUTOREN
DIR Alina Schwermer
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