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       # taz.de -- Coronastrategie für Herbst und Winter: Schnelltests für den Besuch im Heim
       
       > Gesundheitsminister Jens Spahn hofft, dass es in einigen Wochen auch
       > Coronatests für zu Hause geben wird. Das würde Arztpraxen und Kliniken
       > entlasten.
       
   IMG Bild: Medizinisches Personal einer Testsation auf der Münchner Theresienwiese
       
       Berlin taz | Wann endlich kann man sich auf das [1][Coronavirus] auch
       bequem selbst zu Hause testen? Seit Wochen wird über diese Frage
       diskutiert, denn der sogenannte Heimtest würde nicht nur die
       Infektionssprechstunden der niedergelassenen Ärzte, die Corona-Testzentren
       und die Kliniken entlasten, sondern auch und vor allem die betroffenen
       Menschen mit Infektionsverdacht.
       
       Derzeit fahren viele von ihnen auf dem Weg zum Testzentrum quer durch die
       Stadt – und stecken so womöglich weitere Menschen an. Am Mittwochabend nun
       teilte der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Anschluss an die
       Beratungen der Gesundheitsministerkonferenz mit, dass der Heimtest kommen
       werde.
       
       „Ob das in vier, acht, zwölf oder sechzehn Wochen ist“, werde man sehen,
       sagte Spahn, denn derzeit seien verschiedene Unternehmen noch mit der
       Entwicklung beschäftigt, „aber ich bin sehr sicher, wir werden es sehen“.
       Allerdings müsse ein solcher Test von den Behörden genehmigt werden, da es
       sich bei Covid-19 um eine meldepflichtige Krankheit handelt. Es müsse
       sichergestellt sein, dass die Testergebnisse tatsächlich auch bei den
       Gesundheitsämtern ankommen.
       
       Die Heimtests sind laut Spahn aber nur ein Baustein in der deutschen
       Teststrategiefür Herbst und Winter. Neben den bekannten PCR-Tests, die
       mittels eines Mund-Rachen-Abstrichs untersuchen, ob eine akute Infektion
       vorliegt, sollen künftig vermehrt auch so genannte Antigen-Schnell-Tests
       eingesetzt werden. Diese basieren ebenfalls auf einem Mund-Nasen-Abstrich,
       der von medizinischem Personal genommen werden muss, bieten aber den
       Vorteil, dass bereits nach 15 oder 20 Minuten ein Ergebnis vorliegt.
       
       ## Schnelltest vor dem Fußballstadion? Eher nicht
       
       Die Qualität der Schnelltests, so Spahn, habe sich stark verbessert, so
       dass nun über einen Einsatz „zusätzlich in großer Millionenzahl pro Monat“
       nachgedacht werden könne. Gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut und den
       Bundesländern werde derzeit darüber beraten, wo und wann weiter die
       üblichen PCR-Tests und in welchen Fällen die neuen Schnelltests eingesetzt
       werden sollten. Zu klären sei auch, wer die Kosten für die Schnelltests
       übernehme. Für Selbstzahler sind die Tests im Handel bereits erhältlich.
       
       Überlegungen, die Schnelltests könnten auch vor [2][Fußballstadien oder
       Konzertsälen] angeboten werden, um hier mehrere Tausend Menschen vor dem
       Einlass zu testen, erteilte Spahn eine Absage. „Man braucht hierzu
       medizinisches Personal“, so der Minister. Der Aufwand, „mal eben so 5.000
       Leute durchzutesten für einen Abend“, sei erheblich. Realistisch dagegen
       sei, dass Schnelltests vor dem Besuch im Pflege- oder Altenheim oder im
       Krankenhaus durchgeführt werden, um die alten und kranken Menschen in den
       Einrichtungen zu schützen.
       
       Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU), die den Vorsitz in
       der Gesundheitsministerkonferenz zum Jahreswechsel von Berlins Senatorin
       Dilek Kalayci (SPD) übernehmen wird, kündigte derweil an, dass sie speziell
       den Blick auf die [3][Situation von Kindern] in ihrer Amtszeit schärfen
       wolle. Es müsse dringend und stärker als bisher darauf fokussiert werden,
       „was die Pandemie mit den Kindern macht“, so Huml.
       
       1 Oct 2020
       
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