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       # taz.de -- Ausfuhrerlaubnisse sinken um ein Drittel: Weniger Waffenexporte genehmigt
       
       > Bisher hat die GroKo in diesem Jahr Rüstungsexporte in Höhe von circa 4
       > Milliarden Euro erlaubt. Etwa die Hälfte geht an Staaten außerhalb von EU
       > und Nato.
       
   IMG Bild: ThyssenKrupp Marinewerft in Kiel, hier wird für den Export gebaut
       
       Berlin afp/dpa | Die Bundesregierung hat in diesem Jahr deutlich weniger
       Exporte von Waffen und militärischer Ausrüstung genehmigt als im
       vergangenen Jahr. In den ersten neun Monaten stimmte sie Rüstungsexporten
       im Wert von 4,1 Milliarden Euro zu, wie das Bundeswirtschaftsministerium
       auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Sevim Dağdelen mitteilte. Im
       Vergleichszeitraum des Vorjahres lag dieser Wert noch bei mehr als 6,3
       Milliarden Euro.
       
       Etwa die Hälfte der Rüstungsexporte soll an so genannte Drittländer gehen –
       also an Länder, die nicht Mitglied von Nato und EU sind und diesen auch
       nicht gleichgestellt sind.
       
       Hauptempfängerland von [1][deutschen Kriegswaffen] ist in diesem Jahr
       bisher Ägypten mit einem Exportvolumen von 585,9 Millionen Euro. Für das
       arabische Land wurden allein im dritten Quartal dieses Jahres
       Ausfuhrgenehmigungen in Höhe von 295,3 Millionen Euro erteilt. Ägypten wird
       von Thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) mit U-Booten beliefert. Erst vor
       zwei Wochen wurde auf der Kieler Werft des Unternehmens das vierte Boot in
       Anwesenheit des ägyptischen Marinechefs mit Nilwasser auf den Namen „S44“
       getauft.
       
       In Deutschland sind Rüstungsexporte an Ägypten wegen [2][der
       Menschenrechtslage dort] umstritten. Das nordafrikanische Land steht aber
       auch in der Kritik, weil es zu der von Saudi-Arabien geführten
       Kriegskoalition im Jemen gehört und sich mit Waffenlieferungen in den
       Libyen-Konflikt eingeschaltet hatte. Ob das Land heute noch Waffen nach
       Libyen liefert, ist allerdings unklar.
       
       Die Linken-Abgeordnete Dağdelen kritisierte deshalb die
       Ausfuhrentscheidungen der Bundesregierung. „Indem die Bundesregierung
       Ägypten zum Spitzenreiter bei den Empfängern von Kriegswaffen macht, gießt
       sie Öl in die kriegerischen Konflikte im Jemen und in Libyen“, erklärte
       sie. „Der Genehmigung des Exports von Mordwerkzeugen ist Beihilfe zu
       Verbrechen weltweit.“ Als „alarmierend“ bezeichnete sie es, dass etwa die
       Hälfte der Rüstungsexporte in Drittländer geht.
       
       Im Gesamtjahr 2019 hatte das Volumen der Ausfuhrgenehmigungen mit 8
       Milliarden Euro einen Höchstwert erreicht. 2018 lag der Wert bei 4,8
       Milliarden Euro, im Jahr zuvor bei 6,2 Milliarden Euro.
       
       12 Oct 2020
       
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