# taz.de -- Proteste der Opposition in Belarus: Die Polizei darf schießen
> Die gewaltsame Unterdrückung der Proteste in Belarus steuert auf eine
> neue Eskalation zu. Das Innenministerium hat nun den Einsatz von
> tödlichen Waffen erlaubt.
IMG Bild: Der Knüppel saß schon locker, bald auch die Schußwaffe? Demonstration in Minsk am 11. Oktober
Minsk afp | Die [1][Polizei in Belarus] hat den Demonstranten gegen
Staatschef Alexander Lukaschenko mit dem Einsatz von Schusswaffen gedroht.
Die Sicherheitskräfte würden den Demonstranten in den Straßen nicht weichen
„und wenn nötig spezielle Ausrüstung und tödliche Waffen einsetzen“, hieß
es in einer am Montag im Messengerdienst Telegram veröffentlichten
Erklärung des Innenministeriums in Minsk.
Seit der umstrittenen Präsidentenwahl vom 9. August fordert eine [2][breite
Protestbewegung in Belarus] den Rücktritt Lukaschenkos. Die Opposition
wirft dem seit 26 Jahren regierenden Staatschef Wahlbetrug vor.
Die belarussischen Sicherheitskräfte gehen gewaltsam gegen die
Demonstranten vor. Bislang setzten sie vor allem Wasserwerfer,
Gummigeschosse und Blendgranaten gegen die friedlich demonstrierenden
Menschen ein. Am Sonntag nahmen sie landesweit mehr als 700 Menschen fest,
wie das Innenministerium mitteilte.
Wegen der anhaltenden Gewalt gegen Demonstranten in Belarus brachten die
EU-Außenminister am Montag Sanktionen auch gegen Staatschef Alexander
Lukaschenko auf den Weg. Zuvor waren Sanktionen gegen 40 Verantwortliche
verhängt worden. Unter ihnen sind Innenminister Juri Karaeu, Mitglieder der
staatlichen Wahlkommission, des Geheimdienstes KGB sowie der
Spezialeinheiten Omon und SOBR.
12 Oct 2020
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