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       # taz.de -- Polizei vermutet Brandanschlag: Feuer in der Liebigstraße
       
       > Am Mittwochabend hat es vor dem kürzlich geräumten Hausprojekt Liebig34
       > in Berlin gebrannt. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.
       
   IMG Bild: Zwei Stunden brauchte die Feuerwehr, um den Brand zu löschen
       
       Berlin taz | Vor der Liebig34 befindet sich ein Sammelsurium aus verkohlten
       Holzbalken, angekokelter Glaswolle, angebrannten Plakaten und Sofas. Von
       den Matratzen, die hier tagelang übereinandergestapelt lagen, sind nur noch
       die Federn übrig. Es riecht nach verschmorten Kabeln, der Geruch ist
       beißend.
       
       Am Mittwochabend war vor dem kürzlich geräumten
       „anarcha-queer-feministischen“ Hausprojekt in Friedrichshain ein Feuer
       ausgebrochen. 30 Feuerwehrkräfte rückten aus, um die Flammen zu löschen.
       Einem Sprecher zufolge brannten etwa 50 Kubikmeter Gerümpel vor dem
       Gebäude. Die Flammen gingen auch auf das Erdgeschoss über. Nach knapp zwei
       Stunden war das Feuer gelöscht.
       
       Nach Angaben der Polizei soll eine Gruppe von rund zwölf vermummten
       Personen gegen 21.15 Uhr mehrere Brandsätze gegen das Haus geworfen haben,
       wodurch Fensterrahmen und Sperrmüll Feuer fingen. Zu dem Zeitpunkt sollen
       sich drei Angestellte einer Sicherheitsfirma im Gebäude befunden haben.
       Verletzt wurde niemand. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige
       Staatsschutz im Landeskriminalamt ermittelt wegen schwerer Brandstiftung,
       versuchten Totschlags und schweren Landfriedensbruchs. Die Ermittler*innen
       suchen nach Zeugen.
       
       Am Donnerstagmorgen nach dem Feuer ist die mit Graffiti versehene Fassade
       des Gebäudes voller Ruß. Die Brandspuren reichen bis in die vierte Etage.
       Aus der Liebig34 hört man es hämmern, sägen, rumpeln und scheppern. „Wir
       renovieren das Haus“, sagt ein Handwerker, der für den Eigentümer Gijora
       Padovicz arbeitet. Vor zwei Wochen war die [1][Liebig34 geräumt worden.]
       Rund 40 Frauen und Transpersonen hatten darin ihr Zuhause. Das Haus war
       international bekannt und eines der letzten Symbole der linken Szene in
       Berlin.
       
       22 Oct 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Hausprojekt-Liebig-34-in-Berlin/!5719147/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Rieke Wiemann
       
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