# taz.de -- Rohingya auf der Flucht: Indonesien soll helfen
> Hunderte aus Myanmar vertriebene Rohingya treiben in einem Boot auf dem
> Meer. Amnesty International appelliert ein weiteres Mal an Indonesien,
> die Menschen zu retten.
IMG Bild: Rohingya-Frauen in Aceh, Indonesien: im September durften 300 Menschen an Land gehen
Frankfurt a.M./Jakarta epd | Vor der Küste Indonesiens brauchen laut der
Menschenrechtsorganisation Amnesty International Hunderte
[1][Rohingya-Bootsflüchtlinge dringend Hilfe]. Die indonesischen Behörden
müssten die in einem Boot vor Aceh treibenden Menschen umgehend retten,
forderte Amnesty-Landesdirektor Usman Hamid am Montag. „Es geht um Leben
und Tod“, erklärte er. Indonesien habe nun die Chance, als Vorbild
voranzugehen und Humanität zu zeigen.
Es gebe Hinweise, dass die Grenzschützer angewiesen worden seien, die
Geflüchteten von der Küste abzuweisen, sagte Hamid. Dies wäre skrupellos,
betonte er. Amnesty reagierte mit dem Appell auf Berichte, dass ein Boot
mit etwa 250 Rohingya vor Aceh treibt.
Indonesien habe sich bereits zwei Mal in diesem Jahr verantwortungsvoll
gezeigt und verzweifelte Geflüchtete aufgenommen, die zuvor monatelang auf
dem Meer ausgeharrt hatten, würdigte Hamid. In der Krise müssten aber auch
andere Länder in der Region Verantwortung übernehmen.
Im September hatte Indonesien fast 300 Rohingya in Aceh an Land gehen
lassen. Die Angehörigen der muslimischen Minderheit aus Myanmar waren im
Februar aus [2][überfüllten Flüchtlingscamps in Bangladesch], wohin sie
sich vor Verfolgung in ihrem Heimatland gerettet hatten, in See gestochen.
Sie hatten erfolglos versucht, woanders an Land zu gelangen. Davor hatten
im Juni Fischer aus Aceh etwa 100 Bootsflüchtlinge aus Seenot gerettet,
darunter 30 Kinder.
19 Oct 2020
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