# taz.de -- Faszinosum Reality-TV: Von wegen Trash?!
> Während der Coronapandemie gleicht der eigene Alltag fast einer
> Zombie-Apokalypse. Viele flüchten in andere Realitäten. In die des
> Reality-TVs.
IMG Bild: Wie es beim „Dschungelcamp“ weitergeht, steht noch nicht fest: Sonja Zietlow und Daniel Hartwich
Eine trennscharfe Definition für „Reality TV“ existiert nicht. In der Regel
sind es Sendungen, die wöchentlich erscheinen und einen Teil einer
(Alltags-)Realität darstellen wollen.
Die Formatvielfalt ist groß: [1][Castingshows („Germanys Next Topmodel“)],
Make-over-Shows („Shopping Queen“), Verkupplungsshows („Bachelor“),
Sendungen, in denen Menschen im Alltag begleitet werden („Keeping Up With
The Kardashians“) oder in denen Menschen an einem Ort zusammengepfercht
werden und diese Situation aushalten sollen („Big Brother“), zählen dazu.
In Coronazeiten sind einige Produktionen ausgefallen, andere wurden statt
an Orten in der Ferne, in Deutschland gedreht. Wie genau es zum Beispiel
beim „Dschungelcamp“ weitergeht, steht noch nicht fest. Erst wurde es von
Australien nach Irland verlegt. Jetzt soll es mit einem neuen Konzept in
Deutschland stattfinden. In den meisten Shows ist ein Kontakt zur Außenwelt
nicht vorgesehen. Deswegen können die meisten Produktionen auch während
Corona leicht abgeändert im Konzept und nach einer Quarantänezeit der
Kandidat:innen stattfinden.
Der Markt für Reality-Shows ist enorm. In Deutschland produzieren die
Privatsender die meisten Shows, [2][doch seit Kurzem hat auch Netflix ein
eigenes „Unscripted“-Segment] eingeführt. Und das mit Erfolg: 30 Millionen
Haushalte sollen beispielsweise im ersten Quartal die Show „Love is Blind“
gesehen haben. Aber auch deutsche Angebote von RTL & Co finden viele
Zuschauer:innen. 2019 war das „Dschungelcamp“ die erfolgreichste Sendung.
Im Schnitt haben 2,7 Millionen Zuschauer:innen pro Folge in der
Zielgruppe der zwischen 14- und 49-Jährigen zugesehen.
23 Oct 2020
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## AUTOREN
DIR Carolina Schwarz
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