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       # taz.de -- Gewalt gegen JournalistInnen: Angriff aus der bürgerlichen Mitte
       
       > Die DemonstrantInnen in Leipzig waren gewalttätig. Medienleute standen
       > besonders im Fokus: Verdi spricht von einer neuen Qualität der Gewalt
       
   IMG Bild: Demonstranten attackieren einen Fotografen am Samstag in Leipzig
       
       43 JournalistInnen sind bei der Demonstration am Samstag in Leipzig nach
       Angaben der Gewerkschaft Verdi angegriffen worden. Der Großteil der
       Übergriffe sei [1][von den TeilnehmerInnen der Querdenken-Demonstration
       ausgegangen], sagte Gewerkschaftssekretär Jörg Reichel der taz. Einige
       JournalistInnen seien körperlich angegriffen worden, anderen sei die Kamera
       oder das Mikrofon heruntergerissen worden. Sogar Todesdrohungen habe es
       gegeben.
       
       Dies bestätigen auch JournalistInnen, die von der Demonstration berichtet
       haben, gegenüber der taz. Internetvideos dokumentieren ebenfalls das Ausmaß
       der Gewalt. Eines zeigt, wie mehrere Demonstranten auf einen Mann
       einschlagen, der offenbar eine Kamera in der Hand hält. Reichel sagt, der
       Großteil der Übergriffe auf JournalistInnen sei von dem sogenannten
       bürgerlichen Lager ausgegangen. „Das Ausmaß der Gewalt und Bedrohung
       gegenüber Journalisten hat am Wochenende ein völlig neues Ausmaß
       angenommen.“
       
       Der Gewerkschaftssekretär kritisiert auch die Behörden: Die Polizei sei
       ihrer Pflicht, die JournalistInnen zu schützen, nicht nachgekommen. Sie
       habe im Gegenteil JournalistInnen an ihrer Arbeit gehindert. Neun
       Übergriffe der Polizei auf JournalistInnen hat Reichel gezählt, darunter
       die ausufernde Kontrolle von Presseausweisen, Identitätsfeststellungen und
       die Kontrolle von Fotodaten.
       
       Auch der sächsische Landesverband des [2][Deutschen Journalisten-Verbandes
       (DJV) kritisierte die Übergriffe auf JournalistInnen.] Diese
       Einschüchterung untergrabe „einen Grundpfeiler unserer Demokratie: die
       freie Berichterstattung“, so die DJV-Landesvorsitzende Ine Dippmann.
       
       Anselm Lenz, einer der Organisatoren der Leipziger Demo, bestritt am Montag
       in einem Rundbrief die Angriffe auf JournalistInnen. Zugleich nannte er
       darin Politiker und Journalisten „Apparatschiks“ und sagte, die Medien
       seien „gleichgeschaltet“.
       
       9 Nov 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://!5726829
   DIR [2] https://djvs.wordpress.com/2020/11/07/querdenken-demo-in-leipzig-djv-sachsen-verurteilt-angriffe-auf-journalistinnen/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anne Fromm
       
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