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       # taz.de -- Neuer Rückschlag für Wahlanfechter Trump: Keine Lust auf faule Tricks
       
       > Trump spricht weiter von „massivem Wahlbetrug“ und wehrt sich gegen seine
       > Niederlage. Doch in Michigan haben ihn jetzt selbst seine Parteifreunde
       > abblitzen lassen.
       
   IMG Bild: Eher eine frostige Begrüßung: Trump wird auf dem Flughafen Detroit von Kurt Heise, (l.), dem republikanischen Gemeindevorsteher von Plymouth Township, und vom republikanischen Sprecher des Repräsentantenhauses, Lee Chatfield in Empfang genommen
       
       Washington dpa | Der amtierende US-Präsident Donald Trump und seine
       republikanischen Verbündeten haben bei ihren Bemühungen, die Wahlergebnisse
       anzufechten oder zu kippen, weitere Rückschläge erlitten. Von Trump ins
       Weiße Haus eingeladene republikanische Abgeordnete und Senatoren aus dem
       Bundesstaat Michigan sprachen sich nach dem Treffen gegen Versuche aus, die
       Wahlergebnisse mit juristischen Kniffen abzuändern. Im Staat Georgia wies
       ein Richter die Klage eines republikanischen Anwalts zurück, mit der unter
       anderem die Beglaubigung des Wahlergebnisses gestoppt werden sollte.
       
       Die Haltung der führenden Republikaner aus Michigan kommentierte Trump am
       Samstag auf Twitter wie folgt: [1][„Massiver Wahlbetrug wird ans Licht
       kommen.“] Trump hat für seine Behauptung, dass es bei der Wahl am 3.
       November zu Wahlbetrug gekommen sein soll, allerdings bislang keine
       stichhaltigen Beweise vorgelegt. Deswegen haben Gerichte auch bereits
       mehrere Klagen Trumps und seiner Verbündeten abgewiesen. Dem
       Nachrichtensender CNN zufolge sind bereits 28 Klagen gescheitert.
       
       Die führenden Republikaner aus Michigan erklärten nach dem Treffen mit
       Trump am Freitag, dass sie bislang keine Informationen hätten, die das
       Wahlergebnis abändern könnten. Sie würden daher bei der Ernennung der
       Wahlleute des Bundesstaats dem „Gesetz und dem normalen Ablauf“ folgen,
       erklärten die Mehrheitsführer des Senats und der Abgeordnetenkammer, Mike
       Shirkey und Lee Chatfield. „Und die Kandidaten, die die meisten Stimmen
       gewinnen, gewinnen die Wahl und die Stimmen der Wahlleute“, erklärten sie.
       
       Der Demokrat Joe Biden [2][gewann die Wahl in Michigan] mit deutlichem
       Vorsprung. Das von Trump anberaumte ungewöhnliche Treffen mit den
       Republikanern hatte Befürchtungen genährt, dass er sie dazu drängen würde,
       die Ergebnisse bei den normalerweise eher formellen Schritten der
       Beglaubigung zu ändern. US-Medien zitierten Juristen, die betonten, dass
       ein solcher Schritt selbst bei Einwilligung der örtlichen Republikaner wohl
       nie vor Gericht Bestand gehabt hätte.
       
       ## Wahlsieg von Biden in Georgia bestätigt
       
       In Georgia lehnte ein Gericht unterdessen den Antrag eines konservativen
       Anwalts ab, der mit einer einstweiligen Verfügung unter anderem die
       Beglaubigung des Wahlergebnisses stoppen wollte. Das Gericht wies auch
       einen Angriff des Klägers auf Briefwahlstimmen zurück. Eine solche
       einstweilige Verfügung würde „Verwirrung stiften, das Vertrauen der
       Öffentlichkeit in die Wahl untergraben und womöglich mehr als eine Million
       der Wähler in Georgia ausschließen“, hieß es in der Urteilsbegründung vom
       Freitag (Ortszeit).
       
       Der knappe Wahlsieg des Demokraten Joe Biden in Georgia ist inzwischen
       offiziell bestätigt. Der zuständige Staatssekretär Brad Raffensperger und
       Gouverneur Brian Kemp beglaubigten die Ergebnisse am Freitagnachmittag.
       Biden [3][gewann die Stimmen der 16 Wahlleute des Bundesstaats mit einer
       hauchdünnen Mehrheit von 12.670 Stimmen]. Wegen des knappen Ergebnisses
       hatte der Bundesstaat eine Neuauszählung veranlasst. Dadurch war Bidens
       Vorsprung geschrumpft, zuvor hatte er mit rund 14.000 Stimmen in Führung
       gelegen. Trump hat in Georgia noch bis Dienstag Zeit, eine weitere
       Neuauszählung zu beantragen.
       
       Biden (78) wurde von US-Medien [4][am 7. November zum Wahlsieger erklärt].
       Trump (74) weigert sich jedoch, seine Niederlage einzuräumen. Biden soll am
       20. Januar als neuer Präsident vereidigt werden.
       
       21 Nov 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1330137741078695939
   DIR [2] /Liveticker-zur-US-Wahl/!5726183
   DIR [3] /Wahlleute-aller-US-Bundesstaaten-stehen-fest/!5728486
   DIR [4] /Joe-Biden-wird-naechster-US-Praesident/!5726810
       
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