# taz.de -- Bahn ändert Reservierungssystem: Mehr Abstand im Zug
> Die Bahn stellt ihr Reservierungssystem coronabedingt um. Künftig sollen
> keine Fremden mehr nebeneinandersitzen – zumindest meistens.
IMG Bild: Eine Buchung ist nicht mehr möglich, wenn ein Zug stark ausgelastet ist
Berlin taz | Lange hat es gedauert – doch neun Monate nach Ausbruch der
Corona-Epidemie hat die [1][Deutsche Bahn ihr Reservierungssystem] am
Freitag so umgestellt, dass [2][in der Regel keine Fremden mehr
nebeneinander platziert] werden. Damit setzt das [3][staatseigene
Unternehmen] einen Beschluss der Ministerpräsident*innenkonferenz und der
Bundesregierung um. Wie die Bahn mitteilte, können künftig nur noch 60
Prozent der Sitzplätze reserviert werden. Bei Doppelsitzen ist das in der
Regel der Fensterplatz, an 4er-Tischen zwei schräg gegenüberliegende
Plätze, ebenso in 6er-Abteilen.
Ganz ausgeschlossen ist es aber trotzdem noch nicht, dass Fremde im Zug
ohne Sicherheitsabstand nebeneinander sitzen. Zum einen gibt es in jedem
Wagen in der Regel auch vier Sitzreihen, in denen beide Plätze reserviert
werden können. Gedacht ist dies laut Bahn für gemeinsam Reisende. In der
Praxis können diese Plätze derzeit aber auch einzeln von unterschiedlichen
Reisenden gebucht werden. Ob das noch geändert wird, blieb auf Anfrage
zunächst offen.
Zudem gibt es weiterhin die Möglichkeit, ohne eine Reservierung zu reisen.
Diese Fahrgäste können normalerweise einen beliebigen freien Sitzplatz
nutzen. Im Rahmen der neuen Coronaregeln gilt jetzt aber, dass sie sich
dabei nicht neben andere Fahrgäste setzen sollen, sagte eine
Bahn-Sprecherin der taz.
Solange es noch irgendwo freie Doppelsitze gebe, sollten diese genutzt
werden; darauf würden auch die Zugbegleiter*innen achten. Was geschieht,
wenn der Zug dafür zu voll ist, blieb offen.
Allerdings will die Bahn volle Züge nach Möglichkeit ohnehin verhindern.
Zum einen sollen über die Feiertage mehr Züge eingesetzt werden; zum
anderen ist eine Buchung nicht mehr möglich, wenn ein Zug stark ausgelastet
ist.
27 Nov 2020
## LINKS
DIR [1] /Bahnfahren-in-Corona-Zeiten/!5684943
DIR [2] https://www.bahn.de/p/view/home/info/faq-corona-sitzplatzreservierung.shtml
DIR [3] /Bahnfahren-in-Corona-Zeiten/!5684943
## AUTOREN
DIR Malte Kreutzfeldt
## TAGS
DIR Schwerpunkt Coronavirus
DIR Deutsche Bahn
DIR Infektion
DIR Schwerpunkt Coronavirus
DIR Verkehr
DIR ÖPNV
DIR Schwerpunkt Coronavirus
DIR Schwerpunkt Coronavirus
DIR BVG
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Reisen zu Weihnachten: Fernbusse trotz Corona
Über die Feiertage wird Flixbus den Verkehr wieder aufnehmen, inklusive
Maskenpflicht. Auch Mitfahrgelegenheiten sind buchbar.
DIR Reise zur Familie in Coronakrise: Weniger Verkehr an Weihnachten
Reisen in Coronazeiten: Die Bahn stockt ihre Kapazitäten trotz weniger
Fahrgäste auf. Mietwagen werden an den Feiertagen knapp.
DIR ÖPNV und Pandemie: Die tatenlose Deutsche Bahn
Züge und Busse sind wegen Corona derzeit meistens leer. Kein Wunder, denn
Bahn und Nahverkehrsbetreiber tun zu wenig für den Schutz der Reisenden.
DIR Zwei Bahntickets für Bundesbedienstete: Coronaschutz nur für Beamte
Die Politik behauptet seit Monaten, Bahn und Flugzeug seien ohne Abstand
sicher. Doch die eigenen Leute dürfen bei Dienstreisen zwei Plätze buchen.
DIR Anticoronamaßnahmen für Beamte: Jede*r bitte 2 Sitzplätze
Um Infektionen zu vermeiden, soll der Nachbarsitz in Zug und Flugzeug frei
bleiben – aber nur bei Mitarbeiter*innen von Bundesbehörden auf
Dienstreise.
DIR ÖPNV und Corona: Die volle Kontrolle
Trotz Abstandsgebot und hoher Infektionszahlen kontrollieren BVG und S-Bahn
in Berlin weiter auf Schwarzfahren. Warum eigentlich?