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       # taz.de -- Linkspartei und Bundestagswahl: Kritik an Linken-Wahlstrategie
       
       > Einflussreiche Reformer:innen kritisieren die Strategie für die
       > Bundestagswahl. Sie sei nicht geeignet, Menschen zur Wahl der Linken zu
       > motivieren.
       
   IMG Bild: Vertreter:innen des Reformerlagers der Linken kritisieren die Bundestagswahlstrategie
       
       Berlin taz | Zu wenig motivierend, zu unkonkret, zu missverständlich –
       einflussreiche Vertreter:innen des Reformerlagers der Linken haben in
       einem Brief an den Parteivorstand deutliche Kritik an der Wahlstrategie der
       Linkspartei für die Bundestagswahl 2021 geübt. Zu den 13
       Unterzeichner:innen gehören die Sprecherin des Forums Demokratischer
       Sozialismus, Luise Neuhaus-Wartenberg, und Matthias Höhn, der sich um den
       Posten des stellvertretenden Parteivorsitzenden bewirbt.
       
       Die Autor:innen des Briefs, der der taz vorliegt, kritisieren, dass die
       im November vom Vorstand beschlossene Strategie nicht geeignet sei, die
       Wähler*innen zur Wahl der Linken zu motivieren. Die Partei dürfe sich
       nicht mit der Rolle der Fragestellerin begnügen, die Missstände einzig
       benennt, sondern müsse auch konkrete Antworten „zumindest skizzieren“.
       
       In der am 17. November vom 44-köpfigen Parteivorstand [1][beschlossenen
       Wahlstrategie] heißt es, die Linke trete an, um wichtige Fragen auf die
       Tagesordnung der Bundestagswahl zu setzen, wie etwa: Wie wollen wir
       arbeiten? Ist das Gesundheitssystem für den Profit oder für den Bedarf der
       Menschen da? Wie machen wir den Sozialstaat inklusiv und zukunftsfest? Wie
       bauen wir die Wirtschaft so um, dass sie sozial und ökologisch ist?
       
       Auch mit der Beschreibung der politischen Mitbewerber:innen sind die
       Verfasser:innen unzufrieden. Bei der Analyse der konkurrierenden
       Parteien gelte es, den Briefschreiber:innen zufolge, stärker auch das
       Verbindende darzustellen. Es sei wichtiger zu formulieren, mit welchen
       Kräften man konkrete Schritte gehen könne, als potenzielle
       Bündnispartner*innen scharf zu kritisieren.
       
       Gemeint sind Grüne und SPD. Über diese heißt es in der Strategie des
       Vorstands, die Grünen würden viel mit Floskeln hantieren und die SPD käme
       nicht aus dem Umfrageloch.
       
       Dezidiert kritisieren die Reformer:innen eine Passage, in der Kritik an
       den Infektionsschutzmaßnahmen geübt wird. In der Vorstandstrategie heißt
       es, „die Parlamente in Bund und Ländern wurden weitgehend ausgeschaltet
       zugunsten von Verordnungen und einem Regime angeblicher ‚Expertinnen‘ bzw.
       ‚Experten‘.“ Das sei nicht nur inhaltlich falsch, so die Kritiker:innen.
       „Es rückt uns in eine politische Ecke, die wir eigentlich als Linke
       bekämpfen.“ Eine Antwort auf den am 7. Dezember verfassten Brief gebe es
       bislang nicht.
       
       22 Dec 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.die-linke.de/partei/parteistruktur/parteivorstand/2018-2020/beschluesse/detail/wahlstrategie-2021/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anna Lehmann
       
       ## TAGS
       
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