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       # taz.de -- Grüne bei Sternbrücke ausgetrickst: Rot-grünes Trauerspiel
       
       > Bei der Debatte um die Zukunft der Sternbrücke verhalten sich SPD und
       > Grüne auf ihre je eigene Weise gruselig. Da tut das Zusehen weh.
       
   IMG Bild: Wettkampf um das größere Trauerspiel: Andreas Dressel (SPD) und Anjes Tjarks (Grüne)
       
       Das jeweilige Handeln der beiden Regierungsparteien [1][in der Debatte um
       die Sternbrücke] ist ein Trauerspiel. Es gruselt einem beim Zusehen. Wobei:
       Was die SPD am Donnerstag veranstaltet hat, war ziemlich klug. Das muss man
       ihr lassen.
       
       Mitten in der Verkehrsausschusssitzung wird bekannt, dass sich die
       zuständigen SPD-Senatoren heimlich mit den Sternbrücken-Klubs auf eine
       Lösung geeinigt haben, wie im direkten Umfeld ein Fortbestehen ermöglicht
       werden soll. Die Klubs verabschieden sich damit vom Abriss-Protest. Dem
       wird damit eine Menge Wind aus den Segeln genommen. Die SPD macht den
       städtischen Geldbeutel auf, um Protest zum Verstummen zu bringen.
       
       Ohnehin haben es die Sozialdemokrat:innen bislang hinbekommen, dass beim
       Thema Sternbrücke viele sauer auf die Grünen sind: Während die Grünen als
       [2][Abreißer:innen der denkmalgeschützten Brücke dastehen], kann sich die
       SPD jetzt als Klub-Retterin gerieren.
       
       Die Grünen brauchen sich darüber nicht zu wundern. Verkehrssenator Anjes
       Tjarks mag viele Argumente auf seiner Seite haben, die für einen Neubau
       sprechen. Nur: Standen die Grünen nicht früher für eine aktive und ernst
       gemeinte Bürger:innenbeteiligung? Davon ist bei der Sternbrücke nichts zu
       sehen.
       
       Und wenn’s schon nicht ganz so viel sein soll: Immerhin eine derart
       informative Anhörung von Sachverständigen wie am Donnerstag im
       Verkehrsausschuss hätten die Grünen vor einigen Monaten schon von sich aus
       auf die Beine stellen müssen.
       
       Damit hätte Tjarks sicher nicht alle, aber einen großen Teil der Kritiker
       überzeugen können. So bleibt die Frage, was schlimmer ist: die Trickserei
       der Sozialdemokraten oder das Durchregieren der Grünen.
       
       19 Dec 2020
       
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