URI: 
       # taz.de -- AfD im Visier des Verfassungsschutzes: Beobachtung rückt näher
       
       > Der gesamten AfD droht die Überwachung durch den Verfassungsschutz. Die
       > Entscheidung soll offenbar im Januar fallen.
       
   IMG Bild: Treffen von potenziellen Beobachtungsobjekten: AfD-Bundesparteitag in Kalkar
       
       Berlin dpa | Eine bundesweite Beobachtung der gesamten AfD durch den
       Verfassungsschutz rückt offenbar näher. Laut einem Spiegel-Bericht soll die
       Entscheidung im Januar fallen. Bei der Innenministerkonferenz habe der
       Präsident des Bundesverfassungsschutzes Thomas Haldenwang erläutert, dass
       der Einfluss des eigentlich aufgelösten völkischen „Flügels“ in der AfD
       größer geworden sei, berichtet das Magazin.
       
       Dies habe sich zuletzt auch beim [1][Bundesparteitag im
       nordrhein-westfälischen Kalkar] gezeigt, bei dem das Lager der
       Ganzrechtsaußen fast die Hälfte der Delegierten hinter sich gehabt habe.
       Der Verfassungsschutz hatte bereits im Frühjahr den „Flügel“ um den
       Thüringer Landeschef Björn Höcke als „erwiesen extremistisch“ eingestuft.
       [2][In mehreren ostdeutschen Bundesländern] werden die AfD-Landesverbände
       bereits von den Verfassungsschutzämtern beobachtet.
       
       Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz Georg Maier (SPD) sagte am
       Freitag mit Blick auf die AfD, die Innenminister hätten auch darüber
       gesprochen, „ob es gegebenenfalls Bestrebungen gibt, die Demokratie von
       innen, auf parlamentarischem Wege, auszuhöhlen“.
       
       Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen sprach von einer „politisch gewünschten
       Beobachtung“. Er sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Während sich in der
       AfD für jedermann erkennbar bürgerlich-konservative Kräfte auf ganzer
       Breite durchsetzen, erzählt Herr Haldenwang wider besseres Wissen, dass der
       Einfluss des sogenannten völkischen Lagers steige.“ Dies sei offenkundig
       falsch und werde rechtlich nicht haltbar sein.
       
       Eine Einstufung als Verdachtsfall erlaubt dem Verfassungsschutz den Einsatz
       nachrichtendienstlicher Mittel. Das heißt, dass zum Beispiel Informanten
       aus dem Umfeld der Partei angeheuert werden dürfen.
       
       11 Dec 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /AfD-Bundesparteitag-in-Kalkar/!5728680
   DIR [2] /Entscheidung-des-Verfassungsschutzes/!5737245
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Rechtsextremismus
   DIR Verfassungsschutz
   DIR IG
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Verschwörungsmythen und Corona
   DIR Schwerpunkt AfD
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR AfD und Verfassungsschutz: Das Bibbern der Beamten
       
       Der Verfassungsschutz könnte die AfD als rechtsextremen Verdachtsfall
       einstufen. Verbände richten klare Appelle an die Beamten in der Partei.
       
   DIR Einstufung durch Verfassungsschutz: Verdachtsfall AfD
       
       Seit zwei Jahre prüft der Verfassungsschutz, nun will er die Partei
       offenbar zum rechtsextremen Verdachtsfall erklären. Die kündigte Klagen an.
       
   DIR Innenministerkonferenz uneins: Abschiebestopp beerdigt
       
       Die CDU-Innenminister verhindern, dass weiterhin nicht nach Syrien
       abgeschoben werden darf. Pro Asyl nennt das einen „Dammbruch“.
       
   DIR Rechtsextremismus in Ostdeutschland: Die Jungen radikalisieren sich
       
       Der Rechtsextremismus im Osten wächst, vor allem ist es die jüngere
       Generation, die sich laut einer Studie radikalisiert. Das hat viele Gründe.
       
   DIR Michael Blume über Querdenker-Demos: „Sektenartige Organisationen“
       
       Der Antisemitismusbeauftragte Baden-Württembergs hält die Querdenker für
       gefährlich. Er fordert die Überwachung durch den Bundesverfassungsschutz.
       
   DIR Entscheidung des Verfassungsschutzes: Sachsens AfD wird beobachtet
       
       Der nächste Landesverband der AfD wird als rechtsextremer Verdachtsfall
       eingestuft. Anfang des Jahres könnte dies die Gesamtpartei treffen.