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       # taz.de -- Aktuelle Entwicklungen in der Coronakrise: Bayern untersagt Christmetten
       
       > Die Coronazahlen bleiben hoch. Politiker raten vom Kirchgang an
       > Weihnachten ab. Die Niederlande planen erneuten Lockdown.
       
   IMG Bild: Der OECD-Chef appelliert an die Industriestaaten: Auch ärmere Länder müssen den Impfstoff bekommen!
       
       Politiker raten von Weihnachtsgottesdienst ab 
       
       Die Bedenken gegen den Besuch von Gottesdiensten an Weihnachten nehmen zu.
       Vor dem Hintergrund der hohen Corona-Infektionszahlen raten die
       Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Michael Kretschmer und
       Reiner Haseloff (beide CDU), von einem Kirchenbesuch zu Weihnachten ab.
       Jeder müsse Kontakte reduzieren, sagte Kretschmer am Montag dem
       Nachrichtenradio MDR Aktuell: „Das ist für viele Menschen bitter. Aber wir
       tun es für unsere nächsten Angehörigen, die wollen wir schützen.“
       
       Ministerpräsident Kretschmer betonte, dass er den Weihnachtsgottesdienst in
       diesem Jahr erstmals nicht besuchen werde. Er wolle „seinen Beitrag
       leisten, Kontakte zu vermeiden“. Wenn man ein „frommer Christ sein möchte
       und das Thema für einen selbst sehr wichtig ist, dann muss man dazu nicht
       in die Kirche gehen“, sagte der CDU-Politiker.
       
       Auch Sachsen-Anhalts Regierungschef Haseloff verzichtet in diesem Jahr
       darauf, zu Weihnachten einen Gottesdienst zu besuchen. Seine Frau und er
       hätten sich entschieden, „die Mitternachtsmesse vom Papst im Fernsehen
       anzusehen und dann irgendwann in der Weihnachtszeit – an einem Werktag,
       wenn nicht so viele Besucher da sind – einen Gottesdienst zu besuchen“,
       sagte er dem Sender. (epd)
       
       Bayern untersagt nächtliche Christmetten 
       
       In dem als besonders katholisch geltenden Bayern soll es an Heiligabend
       nicht die traditionellen Christmetten am späten Abend geben. Die in Bayern
       verhängte Ausgangssperre ab 21 Uhr gelte auch an Heiligabend, sagte
       Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Montag nach einer
       Kabinettssitzung in München. Das Coronavirus richte sich nicht nach dem
       Kirchenkalender.
       
       Die Christmetten der katholischen wie evangelischen Kirche finden
       üblicherweise erst am späten Abend statt. Der Münchner Kardinal Reinhard
       Marx etwa wollte eigentlich Heiligabend um 22 Uhr Christmette im
       Liebfrauendom feiern. Zu dieser Zeit müssen die Menschen in dem
       mittlerweile vollständig als Corona-Hotspot geltenden Bayern aber wegen der
       Ausgangssperre zu Hause sein.
       
       Auch im ebenfalls sehr katholischen Italien gelten ähnliche Regeln. Selbst
       die Christmette im Petersdom wurde wegen der in Rom geltenden Sperrstund
       vorverlegt. (afp/taz)
       
       Söder sieht kein Ende der Maßnahmen ab 10. Januar 
       
       Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ist skeptisch, ob der
       Lockdown in Deutschland nach der ersten Januar-Woche wieder aufgehoben
       werden kann. „Ich glaube nicht, dass am 10. Januar schon alles vorbei ist“,
       sagt Söder nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Es komme darauf an,
       ob die Maßnahmen ausreichten, auf die angepeilte Inzidenz von 50 Fällen je
       100.000 Einwohner zu kommen. Das gelte auch für die Wiederaufnahme des
       Präsenzunterrichts: „Ich glaube nicht, dass es in den Schulen am 10. Januar
       einfach wieder so weitergeht.“
       
       Zugleich forderte Söder eine Coronatestpflicht für Rückkehrer aus dem
       Weihnachtsurlaub im Ausland. Er werde in dieser Woche mit dem Bund darüber
       sprechen. (rtr)
       
       Niederlande planen erneuten Lockdown 
       
       Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte wird Medienberichten
       zufolge am Abend in einer Fernsehansprache voraussichtlich einen strikten
       Lockdown verkünden. Vorgesehen sei unter anderem eine Schließung sämtlicher
       Schulen bis zum 19. Januar, melden die Sender NOS und RTL unter Berufung
       auf Regierungskreise. Auch Geschäfte, die nicht dringend benötigte Waren
       anbieten, müssen demnach schließen. Dasselbe gilt laut NOS für Museen,
       Kinos, Zoos, Tagesbetreuungsstätten und Friseursalons. Sollte es so weit
       kommen, wären die Maßnahmen strenger als jene, die in den Niederlanden
       während der ersten Viruswelle zwischen März und Mai verhängt worden waren.
       Damals mussten zwar auch Schulen schließen, Geschäfte durften aber offen
       bleiben. (rtr)
       
       Schweiz verzichtet weiter auf Lockdown 
       
       Die Schweiz zögert trotz hoher Corona-Infektionszahlen weiterhin, sofort
       einen landesweiten Lockdown zu verhängen. „Wir versuchen einen anderen
       Weg“, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Montag. Die bisherigen
       Maßnahmen könnten aber nur greifen, wenn alle Schweizer mitmachten.
       Vorsorglich diskutiere die Regierung derzeit mit den Kantonen einen
       „Eskalationsmechanismus“ während der Festtage. Am kommenden Freitag seien
       Entscheidungen zu erwarten. Die Coronasituation hat sich besonders in der
       Zentral- und der Ostschweiz sowie im Raum Zürich verschärft.
       
       In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG)
       am Montag innerhalb von 72 Stunden 10.726 neue Coronavirus-Ansteckungen
       gemeldet worden. Bezogen auf die Zahl der Einwohner entspräche das in
       Deutschland mehr als 30.000 Fällen binnen 24 Stunden. (dpa)
       
       Händler wollen trotz Lockdown Ware ausgeben dürfen 
       
       Der Handelsverband Deutschland (HDE) dringt darauf, den Einzelhändlern im
       Lockdown weiterhin die Übergabe von im Internet bestellter Ware (Click and
       Collect) in den Läden zu erlauben. „Wir fordern, dass das Click and Collect
       möglich bleiben muss“, sagte am Montag HDE-Sprecher Stefan Hertel. Das
       Thema sei bei den Beratungen von Bund und Ländern am Sonntag noch nicht
       geregelt worden und müsse jetzt von den Ländern in ihren Verordnungen
       geklärt werden.
       
       Unterstützung bekamen der Verband am Montag von den Elektronikketten Media
       Markt und Saturn und dem Möbelhändler Ikea. Ein Sprecher der
       Elektronikketten betonte, schon in der ersten Corona-Welle habe sich
       gezeigt, dass es möglich sei, beim Abholen von vorab bestellter Ware den
       Gesundheitsschutz für Kunden und Mitarbeiter durch speziell eingerichtete
       Abholstationen zu gewährleisten. Gleichzeitig biete Click and Collect den
       stationären Händlern die Möglichkeit, sich in der Krise besser im
       Wettbewerb gegen reine Onlinehändler zu behaupten. Und es entlaste die
       Lieferdienste, die vor Weihnachten ohnehin am Anschlag arbeiteten.
       
       Zum Eindämmen der Coronapandemie wird das öffentliche und private Leben in
       Deutschland von Mittwoch an drastisch heruntergefahren. Kanzlerin Angela
       Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder [1][hatten am Sonntag
       beschlossen], dass vom 16. Dezember bis zum 10. Januar der Einzelhandel mit
       Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf schließen muss. (dpa)
       
       Polizei stoppt Freizeitkicker in München 
       
       Die Münchner Polizei ist mit einem größeren Aufgebot gegen eine
       zwölfköpfige Gruppe vorgegangen, die sich auf einem Schulhof zum
       Fußballspielen getroffen hat. Eine Polizeistreife habe die Hobby-Fußballer
       am Sonntagnachmittag beim wegen der Corona-Auflagen verbotenen Spielen
       entdeckt, teilte das Polizeipräsidium am Montag mit.
       
       „Mit Unterstützung einer geschlossenen Einheit“ seien die Beamten dann
       gegen die Fußballer vorgegangen, hätten sie des Platzes verwiesen und
       Anzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz aufgenommen. Wie viele Polizisten
       genau im Einsatz waren, konnte ein Polizeisprecher nicht sagen.
       
       Insgesamt nahm die Münchner Polizei von Freitag bis Sonntag nach eigenen
       Angaben knapp 5.000 Kontrollen vor. Dabei seien 358 Verstöße gegen das
       Infektionsschutzgesetz festgestellt worden, in 33 Fällen sei gegen die in
       München geltende Ausgangssperre verstoßen worden. Zweimal beendeten
       Polizisten eine Party. In einem Fall seien 16 Feiernde in einer Wohnung
       festgestellt worden, in einem anderen Fall 14 Jugendliche in einem
       Beherbergungsbetrieb.
       
       In Hürth bei Köln hat die Polizei eine nächtliche Techno-Party in einem
       stillgelegten Schwimmbad aufgelöst. Die 23 Teilnehmer seien alle ohne
       Mund-Nasen-Schutz angetroffen worden. Die Beamten erteilten den
       Party-Gästen einen Platzverweis und schrieben Anzeigen wegen Verstößen
       gegen die Corona-Schutzverordnung sowie wegen Drogen und wegen
       Hausfriedensbruchs. (afp/dpa)
       
       Coronawelle gefährdet KrebspatientInnen 
       
       Krebsexperten haben vor einer „bedrohlichen Situation“ für Krebspatienten
       durch die steigende Zahl von Corona-Infektionen in Deutschland gewarnt. Die
       Coronapandemie bringe die Kliniken an die Belastungsgrenze, was die
       Versorgung von Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs
       „deutlich beeinträchtigt“, erklärten das Deutsche Krebsforschungszentrum
       (DKFZ), die Deutsche Krebshilfe und Deutsche Krebsgesellschaft am Montag.
       „Immer mehr onkologische Eingriffe werden verschoben, diagnostische
       Untersuchungen und Nachsorge teilweise stark zurückgefahren.“
       
       Bei einer weiteren Verschärfung könne eine Versorgung aller schwerkranken
       Menschen nicht mehr gewährleistet werden, warnte DKFZ-Vorstandschef Michael
       Baumann. Dazu zählten insbesondere „die 1.400 Patienten, die Tag für Tag
       neu an Krebs erkranken“.
       
       Die drei Fachorganisationen appellierten an die Bevölkerung, die von der
       Politik beschlossenen Coronaschutzmaßnahmen unbedingt ernst zu nehmen. Wer
       sich vor Infektionen schütze, schütze auch Krebspatienten und Menschen mit
       anderen schweren Erkrankungen. (afp)
       
       Weniger Coronaskeptiker 
       
       Zeitgleich mit dem erneuten Anstieg des Infektionsgeschehens und den neuen
       Corona-Einschränkungen ist in Deutschland die Empfänglichkeit für
       Verschwörungserzählungen um fast ein Drittel zurückgegangen. Das ergab eine
       repräsentative Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung unter mehr als 6.100
       Berufstätigen und Arbeitssuchenden, wie die Stiftung am Montag erklärte.
       
       „Die Menschen nehmen in der zweiten Welle die Bedrohung durch die Pandemie
       sehr deutlich wahr“, erklärte die Direktorin des Wirtschafts- und
       Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Bettina
       Kohlrausch. Im Vergleich zum Sommer sei der Anteil derer, die sich
       vorstellen können, dass „die Pandemie von Eliten benutzt wird, um die
       Interessen von Reichen und Mächtigen umzusetzen“, auf 28 Prozent und somit
       um rund ein Drittel gesunken. 95 Prozent der Befragten gaben demnach an,
       sich an Hygieneregeln zu halten, und 86 Prozent der Befragten ärgerten sich
       über Mitmenschen, die solche Vorschriften ignorierten. (afp)
       
       Mehr als 16.000 Neuinfektionen in Deutschland 
       
       In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 16.000 Neuinfektionen
       mit dem [2][Coronavirus] verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut
       (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter
       mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 16.362 neue Ansteckungsfälle erfasst.
       Die Zahl der Coronatodesfälle stieg den Angaben zufolge binnen eines Tages
       um 188 auf insgesamt 21.975.
       
       Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die
       sonntags und montags veröffentlichten Fallzahlen des RKI in der Regel
       niedriger als an anderen Wochentagen. Erst am Freitag waren die bislang
       höchsten Coronazahlen für Deutschland bekanntgegeben worden – dies waren
       29.875 erfasste Neuinfektionen und 598 Coronatote innerhalb eines Tages.
       
       Angesichts der hohen Infektions- und Todeszahlen tritt am Mittwoch ein
       neuer harter Lockdown bundesweit in Kraft. Laut Beschluss von Bund und
       Ländern müssen bis mindestens zum 10. Januar die meisten Geschäfte
       schließen. Ausnahmen gelten nur für Supermärkte und einige weitere Läden
       vor allem zur Deckung des täglichen Bedarfs. Voraussichtlich am 5. Januar
       wollen Bund und Länder darüber beraten, ob der harte Lockdown
       möglicherweise verlängert wird. (afp)
       
       ## OECD warnt vor Impf-Egoismus
       
       Der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
       Entwicklung (OECD), Angel Gurría, hat Deutschland und die anderen
       Industrieländer vor Egoismus bei ihrer Corona-Impfstrategie gewarnt.
       „Einige Länder haben viel zu viel Impfstoff, andere haben gar nichts“,
       sagte der 69-Jährige der Tageszeitung Die Welt (Montag).
       
       „Warum denken wir nicht an die fünf Milliarden Menschen in ärmeren
       Ländern?“, sagte der ehemalige mexikanische Außen- und Finanzminister, der
       im kommenden Mai die Führung der OECD nach 14 Jahren an der Spitze der
       Organisation abgeben wird.
       
       Kanada habe sich 300 Millionen Impfdosen gesichert für 40 Millionen
       Einwohner, sagte Gurría. Die USA hätten 800 Millionen Impfdosen gekauft für
       eine Bevölkerung von etwas mehr als 300 Millionen Menschen.
       
       Kanada will am Montag mit der Immunisierung gegen Covid-19 beginnen.
       Premierminister Justin Trudeau schrieb auf Twitter zu einem Bild einer
       Transportmaschine: „Die ersten Dosen des Covid-19-Impfstoffs von
       Pfizer/BioNTech sind in Kanada eingetroffen“. Es wird erwartet, dass das
       Land noch am Montag mit der Immunisierung von Risikogruppen beginnt.
       
       Auch Deutschland strebt mehr Impfdosen an, als es Einwohner hat, wobei das
       Missverhältnis geringer ist als in den USA und Kanada. Der Impfstoff müsse
       gerechter verteilt sein, forderte Gurría. „Das wäre klug für alle. Dieses
       Virus wird erst besiegt sein, wenn es überall auf der Welt besiegt ist.“
       
       Die Coronapandemie sei „ganz eindeutig das größte multilaterale Problem“,
       vor dem die Menschheit jemals gestanden habe, sagte der Chef der OECD.
       „Trotzdem haben wir dramatische Beispiele gesehen, wie die Krise auf rein
       nationaler Ebene bekämpft wurde. Bei der anstehenden Impfung haben wir noch
       einmal eine Chance, an das Gesamte zu denken und großzügiger zu sein.“
       
       Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit
       Sitz in Paris versteht sich als globale Vereinigung der demokratischen
       Industrieländer. Zu den 30 Mitgliedsländern der OECD gehören neben
       EU-Ländern unter anderem Australien, Kanada, Japan, Korea, Mexiko, die
       Türkei und die Vereinigten Staaten. (epd)
       
       ## Curevac-Impfstoff erreicht Testphase III
       
       Das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac ist auf dem Weg zur Zulassung
       seines Corona-Impfstoffs einen Schritt weiter. Nach Angaben des
       Unternehmens von Montag hat die zulassungsrelevante klinische
       Phase-III-Studie mit voraussichtlich mehr als 35.000 Teilnehmern begonnen.
       Mit ersten Ergebnissen rechnet Curevac nach Angaben eines Sprechers Ende
       des ersten Quartals 2021.
       
       Curevac-Chef Franz-Werner Haas sprach nach dem Start der dritten Phase von
       einem „Meilenstein in der Entwicklung unseres Impfstoffkandidaten CVnCoV“.
       In Phase I war der Impfstoff 250 gesunden Proband:innen im Alter von 18 bis
       60 Jahren verabreicht worden, um seine Verträglichkeit und Immunogenität zu
       überprüfen. In der zweiten Phase werden seit Spätsommer 690 Proband:innen
       in klinischen Zentren in Peru und Panama geimpft. Ziel der dritten Phase
       ist es, Wirksamkeit und Sicherheit des neuen sogenannten mRNA-Impfstoffs
       gegen das Virus zu beweisen.
       
       Ebenso wie der Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und
       seines US-Partners Pfizer arbeitet auch Curevac mit diesem synthetisch
       erzeugten Botenmolekül, das im Körper die Bildung eines Virus-Eiweißes
       anregt. Dies löst eine Immunreaktion aus, die den Menschen vor dem Virus
       schützen soll.
       
       Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfungen, bei denen der Wirkstoff mittels
       Viren über mehrere Monate angezüchtet und dann in abgeschwächter Form
       injiziert wird, verzichtet der mRNA-Impfstoff auf lebende Krankheitserreger
       und Zellkulturen.
       
       Dadurch sollen sich mögliche Sicherheitsrisiken verringern. Biontech und
       Pfizer haben bereits die Notfallzulassung durch die US-Arzneimittelbehörde
       FDA erhalten. Mit der EU-Kommission hat Curevac einen Vertrag über den Kauf
       von bis zu 405 Millionen Impfdosen geschlossen. Wie viele Dosen nach
       Deutschland gehen sollen, sagte das Unternehmen nicht. (dpa)
       
       ## Altmaier erwartet keine Rezession
       
       Wirtschaftsminister Peter Altmaier geht trotz des geplanten [3][harten
       Coronalockdowns ab Mittwoch] nicht davon aus, dass die Wirtschaft wie im
       Frühjahr einbricht. „Ich bin mir relativ sicher, dass wir eine Rezession
       wie im Frühjahr dieses Jahres diesmal nicht erleben werden“, sagte der
       CDU-Politiker am Montag im Deutschlandfunk.
       
       „Es ist möglich, wenn wir klug vorgehen, auch jetzt noch einmal die
       wirtschaftliche Substanz des Landes zu bewahren.“ Dazu gehörten
       Hilfsmaßnahmen, aber auch, dass die Einschränkungen nicht immer wieder
       verlängert werden müssten, „weil wir nicht mutig genug sind“. Rückblickend
       sei die Politik mit den weniger harten Maßnahmen der vergangenen Wochen im
       Kampf gegen das Coronavirus zu mutlos gewesen.
       
       Ab Mittwoch wird das öffentliche und private Leben in Deutschland nun
       drastisch heruntergefahren. Vom 16. Dezember bis mindestens zum 10. Januar
       muss der Einzelhandel mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf
       schließen. Ein Lichtblick sei aber, sagte Altmaier, dass zuletzt in den
       allermeisten Fabriken weiter gearbeitet wurde – anders als im März, als
       viele Lieferketten unterbrochen waren. „Ich habe die Hoffnung, dass es uns
       in dieser zweiten Welle gelingt, einen kompletten wirtschaftlichen
       Stillstand zu verhindern“, betonte er.
       
       Solange die Infektionszahlen so stark stiegen wie zuletzt, werde es ohne
       staatliche Maßnahmen nicht gehen, sagte Altmaier. Er warnte davor, den
       Menschen ab Januar wieder Erleichterungen in Aussicht zu stellen, von denen
       man nicht wisse, ob sie eingehalten werden könnten. (dpa)
       
       14 Dec 2020
       
       ## LINKS
       
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