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       # taz.de -- Berliner Schulen und Kitas: Schulstart mit Hindernissen
       
       > Nach wie vor ist in der Schwebe, wie es jetzt mit Schulen und Kitas
       > weitergeht. Die Bildungsverwaltung sagt, man sei besser gerüstet als im
       > Frühling.
       
   IMG Bild: Selbst diese Tür bleibt vorerst weiter geschlossen
       
       Berlin taz | Es ist im Moment Thema Nummer eins an den Küchentischen
       zahlreicher Berliner Familien mit Kindern. Denn weiter bleibt in der
       Schwebe, wie es mit den Schulen und Kitas in dieser Stadt im neuen Jahr
       weitergeht. Entscheidungen darüber, ob und in welchem Umfang diese noch im
       Januar wieder öffnen, dürften erst am Dienstag bei den Beratungen der
       Ministerpräsident*innen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel fallen.
       
       Bislang steht lediglich fest, was seit Beginn des Shutdowns am 16. Dezember
       gilt und also schon in den letzten drei Tagen vor Beginn der
       Weihnachtsferien Praxis war: In dieser Woche wird es an keiner Berliner
       Schule Präsenzunterricht geben. Notbetreuung in der Grundschule und
       Kitabetreuung soll nur bei dringlichem Bedarf in Anspruch genommen werden.
       
       Bereits in der letzten Woche hatte sich Berlin Bildungssenatorin Sandra
       Scheeres (SPD) dafür ausgesprochen, dass die Schüler*innen besonders „in
       der Primarstufe und in den abschlussrelevanten Jahrgängen möglichst schnell
       in den Präsenzunterricht wechseln können“. Sie war aber dennoch davon
       ausgegangen, dass das sogenannte [1][schulisch angeleitete Lernen] zu Hause
       in allen Schulen bis zum 17. Januar verlängert werden muss. Und
       Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Mittwoch, er würde die
       Schulen und Kitas im Augenblick lieber „eine Woche zu lang als eine Woche
       zu wenig“ geschlossen sehen.
       
       ## Wie kommt Berlin mit dem Homeschooling klar?
       
       Aber wie gut ist Berlin überhaupt inzwischen für den Fernunterricht
       gerüstet?
       
       „Wir haben vor Weihnachten 30.000 Tablets an die Schulen verteilt, im
       Januar folgen weitere 20.000“, so der Sprecher der Bildungsverwaltung,
       Martin Klesmann, zur taz. Zu den diversen digitalen Plattformen, die die
       Schulen zwecks Onlinelernen zurückgreifen, sagt er: „Das läuft
       vergleichsweise stabil. Wir empfehlen den Lernraum Berlin, aber auch It’s
       learning.“
       
       Erstere Plattform sei zwar vor den Weihnachtsferien kurzzeitig überlastet
       gewesen, aber das sei schon tags darauf wieder behoben worden. Noch an
       diesem Wochenende seien umfangreiche Wartungsarbeiten vorgenommen worden.
       „Wir sind deutlich besser aufgestellt als noch beim ersten Lockdown im
       Frühling“, so Klesmann.
       
       Trotzdem: Homeschooling wird in vielen Familien eine Zerreißprobe bleiben.
       Während manche Schulen auch in Hinblick auf die prekäre Familiensituation
       vieler Schüler*innen auf tägliche Präsenz in verschiedenen Lernräumen
       bestehen, sind andere digital noch immer schlecht aufgestellt und fordern
       lediglich zweimal wöchentlich ein Lebenszeichen ihrer Schüler*innen per
       E-Mail oder Telefonanruf.
       
       ## Kein Extraurlaub
       
       Viele Eltern hofften kurz vor Weihnachten noch auf bezahlten Sonderurlaub,
       doch ein entsprechender Vorschlag von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil
       (SPD) wurde von der CDU/CSU-Fraktion abgelehnt. Nun bleibt allen, die es
       nicht anders organisieren können, nur noch der Anspruch auf eine
       Lohnersatzzahlung von 67 Prozent des Nettos.
       
       Das dürfte vor allem Alleinerziehende und Eltern von jungen
       Grundschüler*innen und Kitakindern treffen, denn während das Homeschooling
       bei gleichzeitigem Homeoffice mit älteren Kindern manchmal noch zu schaffen
       sein mag, wird es – wie viele schon im Frühjahr feststellen durften – bei
       abnehmendem Alter der Kinder zunehmend schwieriger.
       
       „Wir wissen und bedauern, dass es hier zu großen Belastungen für die Eltern
       kommen kann“, so Klesmann zur taz.
       
       3 Jan 2021
       
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   DIR Susanne Messmer
       
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