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       # taz.de -- Umweltverband gegen Flüssiggasterminal: Gassperre für Stades Pläne
       
       > Ein Gutachten der Deutschen Umwelthilfe soll Flüssiggas-Handel über Stade
       > verhindern. Ein großes Terminal gefährde Schutzgebiete – und das Klima.
       
   IMG Bild: Flüssiggas hat bei Umweltaktivist*innen keinen guten Ruf
       
       Bremen taz | Handel mit Flüssig-Erdgas, findet man in Stade, sollte am
       allerbesten über Stade laufen. Das Industriegebiet dort sei „der ideale
       Standort für ein [1][LNG-Terminal]“, die 800 Millionen Euro für den Bau
       würden Investoren ohne staatliche Hilfe zusammenbekommen. Und überhaupt:
       der Klimaschutz! Erdgas hat als Energieträger 20 Prozent weniger
       CO²-Ausstoß als Kohle.
       
       Handel mit Flüssig-Erdgas, findet die Deutsche Umwelthilfe (DUH), sollte am
       besten gar nicht stattfinden, und schon mal gar nicht in [2][Stade]: Ein
       mögliches Terminal greife in sensible Naturräume ein und habe ein
       erhebliches Störfallrisiko. Und dann der Klimaschutz!
       
       Die Umweltorganisation hat ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, mit dem
       sie den Planungen den Garaus machen will. Vorgestellt werden sollen die
       Ergebnisse am kommenden Mittwoch, das [3][Hauptfazit aber hat der Verein
       schon veröffentlicht]: Das LNG-Terminal in Stade ist demnach nicht
       genehmigungsfähig.
       
       Schließlich liegen unweit des geplanten Terminals mehrere Schutzgebiete. Wo
       seltene Neunaugen ablaichen, wo der Wachtelkönig herrscht und wo
       Uferschnepfen durch die Wiesen staksen, wäre ein Leck in den Gasleitungen
       unzuträglich.
       
       ## Erdgas bringt Klimaschäden mit sich
       
       Vor allem aber [4][pocht die DUH auf die Klimafolgen]. Erdgas ist zwar
       etwas sauberer als Kohle, hält aber, so der Vorwurf, die Industrie länger
       als nötig am Tropf fossiler Brennstoffe. Zudem käme das Flüssigerdgas wohl
       vor allem aus den USA. Dort wird es mit Fracking aus dem Boden geholt,
       wobei klimaschädliches Methan freigesetzt wird. Und damit das Gas beim
       Transport über den Ozean möglichst wenig Raum einnimmt, wird es gekühlt,
       bis es flüssig ist – auf minus 163 Grad, was die Klimabilanz noch ein
       bisschen schlechter macht.
       
       Am Ende wird über den Bau wohl nicht nur das Rechtsgutachten entscheiden.
       Für ein Erdgasterminal gab es bis vor Kurzem noch zwei Mitbewerber. Doch in
       Wilhelmshaven wurde der [5][Prozess im November gestoppt], die Investoren
       hatten einfach kein Interesse mehr. Und [6][in Brunsbüttel hat RWE die
       Entscheidung auch noch mal aufgeschoben] – so ganz sicher scheint sich auch
       die Industrie noch nicht zu sein, ob Flüssig-Erdgas für die Zukunft taugt.
       
       9 Jan 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Anlandeterminal-fuer-fluessiges-Gas/!5734905
   DIR [2] https://www.landkreis-stade.de/portal/meldungen/ihk-landkreis-und-hansestadt-setzen-auf-lng-terminal-in-stade-brief-an-minister-althusmann-901004791-20350.html?rubrik=901000006
   DIR [3] https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Stade-LNG-Terminal-nicht-genehmigungsfaehig,aktuelllueneburg4976.html
   DIR [4] https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/gefaehrlich-fuer-klima-und-natur-bund-und-deutsche-umwelthilfe-lehnen-lng-terminal-in-stade-ab/
   DIR [5] https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/LNG-Terminal-in-Wilhelmshaven-offenbar-vor-dem-Aus,wilhelmshaven916.html
   DIR [6] /Anlandeterminal-fuer-fluessiges-Gas/!5734905
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Lotta Drügemöller
       
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