# taz.de -- Deutsche Konzerne spenden für Trumpisten: Eine Schande
> Es ist ein Skandal, dass Bayer und Telekom an Trump- Anhänger gespendet
> haben. Die Konzerne müssen ihr Sponsoring für Verfassungsfeinde
> einstellen.
IMG Bild: Durch Konzernspenden mitfinanziert: Sturm auf das Kapitol in Washington durch Trump-Anhänger
Deutsche Firmen wie der Chemiekonzern Bayer und die Telekom müssen so
schnell wie möglich aufhören, [1][an Unterstützer von Donald Trump zu
spenden]. Das sollte spätestens nach der Erstürmung des Kapitols in
Washington durch bewaffnete Anhänger des US-Präsidenten klar sein.
Dass die Telekomtochter T-Mobile USA und die Bayer-Firma Monsanto Tausende
von Dollar an den Verband der Republikanischen Generalstaatsanwälte (Raga)
gespendet haben, widerspricht einer ethischen Unternehmensführung. Denn die
Raga war daran beteiligt, für die Demonstration zu mobilisieren, auf der
Trump mit seinem haltlosen Vorwurf des Wahlbetrugs Anhänger so aufhetzte,
dass sie [2][ins Parlamentsgebäude eindrangen]. Die von Telekom und Bayer
mit finanzierte Raga unterstützt auch die demokratiezersetzenden Eingaben
vor Gericht, die das Wahlergebnis nachträglich ändern sollen. Und die
Spendenausschüsse der beiden Firmen sponsern seit Jahren Trump-Unterstützer
im Parlament, die nun gegen die Bestätigung des Wahlsiegs von Joe Biden
gestimmt haben.
Da zieht auch nicht die Ausrede von Bayer, dass der Konzern ja auch den
Verband der Demokratischen Generalstaatsanwälte unterstützt habe. Denn
Trump und seine Anhänger wollen die liberale Demokratie zerstören. Sie sind
Rassisten, Sexisten und Verfassungsfeinde. Sie haben einen gewaltsamen
Angriff auf das Parlament zu verantworten, bei dem fünf Menschen ums Leben
gekommen sind. Sie sind keine normalen politischen Gegner. Wer sie durch
Spenden unterstützt, macht sich mitschuldig an einem Putschversuch gegen
einen pluralistischen Staat.
Trotzdem hat Bayer nicht sofort die Spenden an die Raga gestoppt, sondern
will eine Prüfung der Vorwürfe durch den Verband selbst abwarten. Dabei
liegen die Fakten auf dem Tisch. Der Spendenausschuss des Unternehmens
schließt auch Zahlungen an Parlamentarier nicht grundsätzlich aus, die
gegen die Zertifizierung des Wahlergebnisses votiert haben. Es soll nur
eine Pause geben. Ähnlich lasch ist die Reaktion von T-Mobile. Das ist
nicht nur peinlich, sondern eine Schande.
13 Jan 2021
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## AUTOREN
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