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       # taz.de -- Aktuelle Entwicklungen in der Coronakrise: 165.000 Impfungen in Deutschland
       
       > Das Robert-Koch-Institut meldet fast 23.000 Neuinfizierte und 553 Tote.
       > Bis Anfang Februar erwartet Deutschland noch 2,68 Millionen Impfdosen.
       
   IMG Bild: Die Lage in den Kliniken bleibt kritisch
       
       165 000 Menschen in Deutschland geimpft 
       
       Die Bundesregierung erwartet bis Anfang Februar noch 2,68 Millionen Dosen
       des Corona-Impfstoffs von Biontech. Die nächste Lieferung an die Länder sei
       weiterhin für den 8. Januar geplant, teilte das Gesundheitsministerium am
       Freitag auf Twitter mit. Insgesamt sind bis einschließlich 1. Februar vier
       Liefertermine vorgesehen. Das entspricht den bereits bekannten Plänen, nach
       denen zunächst rund 670 000 Impfdosen pro Woche geliefert werden sollen.
       Inklusive der Lieferungen aus dem alten Jahr wären es dann insgesamt 3,98
       Millionen Dosen.
       
       Im Verlauf des Monats könnte allerdings weiterer Impfstoff vom Hersteller
       Moderna dazukommen. Das Ministeriums rechnet damit, dass dieser am 6.
       Januar zugelassen wird. Bundesweit wurden nach Angaben des
       Robert-Koch-Instituts (RKI) bisher gut 165 000 Menschen mit dem
       Biontech-Impfstoff gegen Corona geimpft. Allerdings hinken die Meldungen an
       das RKi teilweise der Zahl realer Impfungen in den Bundesländern hinterher.
       (dpa)
       
       Debate über längeren Lockdown
       
       Nach einer vergleichsweise ruhigen Silvesternacht diskutieren Politiker
       über teilweise Lockerungen des Lockdowns in Deutschland. Allerdings bremste
       Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Hoffnung auf ein baldiges Ende der
       Beschränkungen. „Wir müssen jetzt einfach die Zahlen nachhaltig senken.
       Daher bin ich sehr skeptisch, schon ab 10. Januar wieder Öffnungen in
       Aussicht zu stellen“, sagte der CSU-Chef.
       
       Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, will zumindest die
       Schulen schnellstmöglich öffnen. Im Interview mit den Zeitungen der
       Funke-Mediengruppe stellte sich Merz hinter eine Forderung von
       Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Es sei
       richtig, zu sagen, „dass nämlich die Schulen so schnell wie möglich wieder
       geöffnet werden müssen“, sagte Merz. „Und es ist ja auch der politische
       Wille aller Beteiligten, je nach Inzidenzlage in diese Richtung zu gehen.“
       Eisenmann hatte gefordert, dass Kindergärten und Grundschulen auf jeden
       Fall schon ab dem 11. Januar wieder öffnen sollten.
       
       Die Ministerpräsidenten der Länder wollen am 5. Januar mit Kanzlerin Angela
       Merkel (CDU) darüber beraten, wie es nach dem 10. Januar mit dem
       bundesweiten Lockdown weitergeht. Erklärtes Ziel ist es, die Zahl der
       Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen auf unter 50 zu
       drücken – dies ist angesichts der aktuellen Zahlen allerdings noch in
       weiter Ferne.
       
       Eine Gruppe von WissenschaftlerInnen [1][hatte kürzlich betont, dass der
       von der Politik angestrebte Grenzwert noch viel zu hoch sei]. Um die
       Pandemie in den Griff zu bekommen, müsse europaweit ein Grenzwert von
       maximal 10 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern erreicht werden. (dpa/taz)
       
       ## Weitere 553 Tote in Deutschland
       
       Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.924
       Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Außerdem wurden 553 neue
       Todesfälle verzeichnet, wie das RKI am Freitagmorgen bekanntgab. Eine
       Interpretation der Daten ist momentan schwierig, weil während der Feiertage
       und um den Jahreswechsel herum wahrscheinlich weniger Menschen getestet
       werden und möglicherweise nicht alle Ämter ihre Daten übermitteln. Dadurch
       kann es laut RKI nachfolgend zu Nachmeldungen kommen. Vor einer Woche waren
       25.533 Corona-Neuinfektionen und 412 Todesfälle binnen 24 Stunden
       registriert worden. Der Höchststand von 1.129 neuen Todesfällen [2][war am
       Mittwoch erreicht worden].
       
       Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten
       Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am
       Freitagmorgen bei 141,9. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit
       197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind
       jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Donnerstag Sachsen mit
       334,5 und Thüringen mit 256,3. Den niedrigsten Wert hatte
       Schleswig-Holstein mit 76,4. (dpa)
       
       ## Impfstoffhersteller: Lage derzeit nicht rosig
       
       Biontech-Chef Uğur Şahin geht davon aus, dass das Unternehmen Ende Januar
       Klarheit über die weiteren Produktionsmengen für den Corona-Impfstoff haben
       wird. „Wir versuchen, neue Kooperationspartner zu gewinnen, die für uns
       produzieren. Aber es ist ja nicht so, als stünden überall in der Welt
       spezialisierte Fabriken ungenutzt herum, die von heute auf morgen Impfstoff
       in der nötigen Qualität herstellen könnten“, sagte Şahin (55) dem Spiegel.
       „Ende Januar haben wir Klarheit, ob und wie viel wir mehr produzieren
       können.“
       
       Derzeit sehe es hinsichtlich der insgesamt verfügbaren Impfstoffe gegen
       Covid-19 „nicht rosig“ aus, „weil weitere zugelassene Impfstoffe fehlen und
       wir mit unserem Impfstoff diese Lücke füllen müssen“, meinte Şahin. Daher
       sei man mit dem US-Partner Pfizer daran, die Möglichkeit für eine erhöhte
       Produktion des eigenen Präparats auszuloten.
       
       Der Impfstoff von Biontech und Pfizer wurde kurz vor Weihnachten in der EU
       zugelassen und wird seit einigen Tagen auch verabreicht. (dpa)
       
       ## Schäuble: Nicht jeder Todesfall verhinderbar
       
       Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat vor dem anstehenden
       Corona-Gipfel von Bund und Ländern „ausgewogene Entscheidungen“ angemahnt.
       Bei den Corona-Maßnahmen „bleibt es zentral, dass die Exekutive die
       Verantwortung des Einzelnen fest im Blick hält und auf so viel Freiheit wie
       möglich setzt“, sagte Schäuble der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Es ist
       schier unmöglich, per Gesetz jeden Corona-Todesfall zu verhindern.“
       
       In Deutschland gilt noch bis 10. Januar ein strenger Lockdown. Am 5. Januar
       wollen die Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darüber
       beraten, ob die Corona-Schutzmaßnahmen über den 10. Januar hinaus
       verlängert werden sollen. (afp)
       
       ## Neue Virusvariante breitet sich in den USA aus
       
       Die zuerst in Großbritannien nachgewiesene ansteckendere Variante des
       Coronavirus breitet sich in den USA weiter aus. Nach Kalifornien und
       Colorado sei sie nun in Florida nachgewiesen worden, teilt die
       Gesundheitsbehörde des Bundesstaates mit. Reisen des Betroffenen seien
       nicht bekannt.
       
       In den USA haben sich nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters am
       Donnerstag mindestens 230.175 Menschen neu mit dem Coronavirus angesteckt.
       Die Gesamtzahl der Infektionsfälle stieg damit auf 19,91 Millionen. Die
       Zahl der Todesopfer stieg um mindestens 3625 auf 345.914. (rtr)
       
       1 Jan 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.containcovid-pan.eu/
   DIR [2] /Corona-Todesfaelle-in-Deutschland/!5740921
       
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