URI: 
       # taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Keine Entspannung
       
       > Das Robert Koch-Institut meldet fast 17.000 Neuinfektionen innerhalb
       > eines Tages. 465 Menschen sind an oder mit Corona gestorben.
       
   IMG Bild: Das RKI meldet 16.946 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages
       
       Berlin dpa | Die deutschen Gesundheitsämter haben am Sonntag 16.946
       Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 465 neue
       Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das [1][Robert
       Koch-Institut (RKI)] am Morgen bekanntgab. An Sonntagen sind die erfassten
       Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger
       getestet wird. Grundsätzlich ist die Interpretation der Daten momentan
       schwierig, weil [2][um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut
       RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden].
       
       Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten
       Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am
       Sonntagmorgen bei 162,2. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit
       197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind
       jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten [3][Sachsen] mit 269,8 und
       Thüringen mit 232,4. Den niedrigsten Wert hatte Bremen mit 74,0. Wegen der
       Feiertage sind die Wochenwerte aber ebenfalls mit Vorsicht zu bewerten.
       
       Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1.908.527 nachgewiesene Infektionen
       mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 10.01., 00.00 Uhr). Die Gesamtzahl
       der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion
       mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 40.343. Die Zahl der Genesenen gab
       das RKI mit etwa 1.525.300 an.
       
       Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Sonntag bei
       1,16 (Samstag: 1,17). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 116
       weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen
       vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das
       Infektionsgeschehen ab. Das RKI betont in seinem Bericht aber, dass um den
       Jahreswechsel Corona-Fälle nur verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt
       werden, „so dass der R-Wert gegebenenfalls unterschätzt wird“.
       
       Göring-Eckardt fordert Coronaregeln für die Wirtschaft 
       
       Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat angesichts der anhaltenden
       hohen Corona-Infektionszahlen und des Auftretens der Virusmutation
       gefordert, stärker die Wirtschaft bei der Bekämpfung der Pandemie in den
       Fokus zu nehmen. „Millionen Beschäftigte sind täglich von Infektionen
       bedroht, weil Schutzmaßnahmen in Unternehmen nicht ausreichen, ohne Not
       Präsenzpflicht eingefordert wird oder Risiken durch die Anfahrt in
       öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mitgedacht werden“, sagte Göring-Eckardt
       dem „Tagesspiegel“. „Beim Kampf gegen das Virus gehören Wirtschaft und
       Arbeitswelt ins Zentrum.“
       
       Bund und Länder hätten bei Einzelhandel, Kultur und Schulen zwar harte
       Maßnahmen ergriffen. Für große Bereiche der Wirtschaft und der Arbeitswelt
       gebe es aber kaum verpflichtende Regeln. Das sei nicht nachvollziehbar und
       unverantwortlich.
       
       „Bei vielen Verantwortlichen ist noch nicht angekommen, wie bedrohlich die
       Lage durch das mutierte Virus und zu wenig greifende Maßnahmen geworden
       ist“, sagte Göring-Eckardt weiter. Sie warnte: „Wenn wir nicht rasch mehr
       tun, um Kontakte und Infektionszahlen massiv zu reduzieren, ist der
       Ausblick nicht nur düster, sondern katastrophal.“ (dpa)
       
       20.000 Coronatote in Belgien 
       
       In Belgien hat die Zahl der Coronatoten die Marke von 20.000 überschritten.
       Mehr als die Hälfte der gestorbenen Menschen lebte in Altersheimen, wie die
       Behörden am Sonntag mitteilten. Das Nachbarland Deutschlands mit einer
       Bevölkerung von 11,5 Millionen Einwohnern meldete seit Beginn der Pandemie
       662.694 Infektionen und 20.038 Todesfälle.
       
       In Altersheimen starben bis Mitte Dezember demnach 10.270 Menschen. Alle
       Verstorbenen mit einem positiven Coronatest werden in Begien als Virus-Tote
       gezählt. In der vergangenen Woche lag die durchschnittliche Zahl der
       gemeldeten Todesfälle bei 58 pro Tag sowie etwa 1780 Infektionen täglich.
       Belgien begann am 5. Januar mit den Impfungen gegen das neuartige Virus.
       (afp)
       
       Kuba plant Phase-3-Studie seines Corona-Impfstoffs im Iran 
       
       Kuba will einen selbst entwickelten Corona-Impfstoffkandidaten im Iran
       testen. Das staatliche kubanische Finlay-Impfinstituts und das iranische
       Pasteur-Institut unterzeichneten am Samstag ein Abkommen, das eine
       weitreichende Phase-3-Studie des Vakzins im Iran vorsieht. Ziel sei eine
       schnellere Immunisierung der Bevölkerung in beiden Ländern, erklärte das
       Finlay-Institut auf Twitter.
       
       Das Institut hatte unlängst eine weitgehende Immunisierung der Kubaner bis
       Mitte des Jahres 2021 angekündigt. Das Land arbeitet an drei Impfstoffen,
       der am weitesten fortgeschrittene Kandidat ist Soberana 02 (Souverän 02),
       der nun im Iran getestet werden soll. In Kuba selbst sei es jedoch
       schwierig, den Impfstoff zu testen, da das Land einen weniger schweren
       Corona-Ausbruch als andere, weit größere Staaten erlebt hat, sagte der
       Direktor des Finlay-Instituts.
       
       Die kubanischen Wissenschaftler verfügen über Erfahrung in der
       Impfstoff-Herstellung. Das staatliche Impfprogramm für Kinder umfasst elf
       Vakzine gegen 13 Krankheiten. Acht davon werden auf der Karibikinsel
       hergestellt. Der von der Corona-Krise schwer getroffene Iran hatte erst am
       Freitag den Import von Impfstoffen aus den USA und Großbritannien verboten.
       Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei begründete die
       Entscheidung damit, die Vakzine aus den beiden Staaten seien „völlig
       unzuverlässig“. Es sei „nicht unwahrscheinlich, dass sie andere Länder
       kontaminieren wollen“. (afp)
       
       10 Jan 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Robert-Koch-Institut/!t5742622
   DIR [2] /Entwicklung-der-Coronazahlen/!5742228
   DIR [3] /Coronasterblichkeit-in-Deutschland/!5742691
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
   DIR Robert Koch-Institut
   DIR Belgien
   DIR Schweden
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Neues Coronagesetz in Schweden: Ausnahmevollmachten in Stockholm
       
       Von einem Lockdown ist Schweden weit entfernt. Doch ab sofort kann die
       Regierung strenge Maßnahmen verhängen – wenn sie denn wollte.
       
   DIR Coronakrise in Spanien: Die dritte Welle ist da
       
       In Spanien steigen die Neuinfektionen wieder so schnell wie im Frühjahr
       2020. In bevölkerungsstarken Regionen gehen die Impfungen schleppend voran.
       
   DIR Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Pandemischer Winter ohne Ende
       
       Markus Söder fordert längeren und härteren Lockdown. Weniger Wintersportler
       in Sachsen. Michael Kretschmer räumt Fehler in der Coronapolitik ein.
       
   DIR Corona in Großbritannien: „Major Incident“ in London
       
       Die Zahl von Infizierten steigt explosionsartig. Sadiq Khan, der
       Bürgermeister der Hauptstadt, verhängt einen besonderen Notstand.