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       # taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Warum dürfen Große so oft daddeln?
       
       > Die achtjährige Marlen möchte wissen, warum Erwachsene häufiger an
       > elektronische Geräte dürfen als Kinder. Wir haben eine Expertin befragt.
       
   IMG Bild: Wieviel Bildschirmzeit ist okay?
       
       Anfang November wollten wir [1][von Kindern wissen, welche Fragen sie
       zurzeit beschäftigen]. Hier beantworten wir jede Woche eine. Wieso
       Erwachsene häufiger an elektronische Geräte dürfen als Kinder, wollte
       Marlen, 8 Jahre alt, wissen. 
       
       Laptops, Tablets oder Smartphones nutzen mittlerweile fast alle Menschen,
       egal wie alt sie sind. Also auch Kinder. Manchmal bitten Erwachsene ihre
       Kinder sogar um Hilfe, weil sie eine App nicht verstehen – wieso dürfen sie
       also länger daddeln?
       
       Die taz hat bei Nadine Kloos nachgefragt. Sie betreut das Projekt Flimmo,
       ein Beratungsangebot für Eltern rund um Bewegtbilder und Bildschirmzeit.
       Laut Nadine Kloos müssen wir erst einmal lernen, mit den Geräten und deren
       Inhalten umzugehen. „Nur weil ich sie nutze, weiß ich noch nicht, wie sie
       funktionieren“, sagt Kloos. Das sei so wie bei Süßigkeiten. Die sind zwar
       lecker, aber wenn wir sie immer und unbegrenzt zu uns nehmen würden, wäre
       das nicht so gut für uns.
       
       Regeln sind also wichtig, um die eigenen Grenzen und auch die Medien selbst
       besser kennenzulernen. Erwachsene haben meist schon gelernt, wie lange lang
       genug ist. „Zumindest sollen sie es gelernt haben“, sagt die
       Medienpädagogin. „Wenn wir den ganzen Tag vor der Glotze hängen würden,
       hätten wir gar keine Zeit mehr für Freunde, Sport oder andere Interessen.“
       Aber genau so was sei eben ganz wichtig, um neue Eindrücke zu bekommen, um
       gesund und glücklich zu leben.
       
       Nur, woher wissen Eltern eigentlich, wie oft und wie lange Medien gut für
       Kinder sind?
       
       Eltern können sich bei ihren Regeln für ihre Kinder an Empfehlungen von
       Expertinnen wie Kloos orientieren. Dabei sollte es aber nicht nur darum
       gehen, [2][wie lange Kinder Medien nutzen] sollten, sondern auch darum,
       welche Inhalte überhaupt in Ordnung sind. „Es gibt im Fernsehen und im
       Internet auch viele Inhalte, die uns ängstigen oder die Kinder noch nicht
       verstehen können“, sagt Nadine Kloos.
       
       Sie gibt auch das Beispiel Harry Potter. Marlen würde das Buch bestimmt
       auch nicht einem 3-Jährigen vorlesen. „Sie würde sicher zustimmen, dass das
       Buch für ein Kind in dem Alter zu kompliziert und zu aufregend ist.“
       
       Elektronische Medien sind aber nicht nur schädlich, sondern haben auch
       viele gute Seiten. „Aber was und wie oft wir sie nutzen, schauen, lesen und
       hören, muss zu unserem Alter passen.“ Regeln sind also ein bisschen nervig,
       aber sie sind eigentlich nur dafür da, dass wir uns an die Dinge
       herantasten können. Das Gute an Regeln sei laut Kloos auch, dass sie sich
       ändern können.
       
       27 Jan 2021
       
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