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       # taz.de -- Coronahotspot Sachsen: Tod mit Abstand
       
       > Um Görlitz sind schon fast 800 Menschen an dem Virus gestorben. Was
       > bedeuten Bestattung und Trauer in einer Zeit, in der der Tod zur Routine
       > wird?
       
       In der Kapelle auf dem Friedhof Görlitz-Rauschwalde brennen 34 Kerzen. Sie
       säumen eine weinrote in einen Blumenkranz eingefasste Urne. Von dem golden
       eingerahmten Foto lächelt die Frau, die an diesem Tag aus dem Leben
       verabschiedet wird. Ein E-Piano steht abgedeckt auf einer Empore, gespielt
       wird heute nicht. Jede weitere Person, die sich in dem Raum aufhält, könnte
       eine zu viel sein. Deshalb Instrumentalversionen bekannter Lieder aus einem
       Rekorder: „Imagine“ von John Lennon oder „Every Breath You Take“ von The
       Police.
       
       Die Tochter der Verstorben tritt an die Urne, weint, berührt das kalte
       Aschegefäß sanft mit der Hand. Um Punkt elf Uhr läutet die Glocke. Acht
       weitere Angehörige kommen in die Kapelle, nehmen auf den Bänken zur Urne
       gewandt Platz, ihre Gesichter mit Masken bedeckt und immer eine Bank
       zwischen ihnen, die frei bleibt. Manche nehmen die Maske ab, um mit einem
       Taschentuch ihre Tränen auffangen zu können. Zuvor haben sie alle am
       Eingang mit Kugelschreibern, auf denen das Logo des Bestattungsinstitutes
       aufgedruckt ist, ihre Kontaktdaten eingetragen und die Hände desinfiziert.
       Obwohl sie eine Familie sind. Zur Sicherheit.
       
       Die Musik wird leiser, ein Moment der Stille. Trauerredner Tom Hohlfeld,
       schwarzer Anzug, dicke Ringe an seinen Fingern, die blonden Haare zum
       Knoten am Hinterkopf gebunden, nimmt seine FFP2-Maske ab und steckt sie in
       sein Revers. Er begrüßt die wenigen Anwesenden und ergänzt: „Wie hätte sie
       sich über die unzähligen Menschen gefreut, die gerade zwar nicht hier, aber
       in Gedanken bei ihr sind.“
       
       Hohlfeld erzählt vom reichen Leben der 1933 geborenen Verstorben, von
       Familienurlauben, schweren und schönen Zeiten. Davon, dass die Lehrerin aus
       Oschatz nur ungern Schwarz trug, nachdem sie in den 1960er Jahren drei
       aufeinanderfolgende Todesfälle im Verwandtenkreis erleiden musste. Ihre
       Angehörigen tragen an dem Tag ihrer Beisetzung bunte Kleidung.
       
       Am Ende der Rede erheben sie sich, reihen sich hinter Redner und
       Bestatterin, die die Urne tragen. Der Trauerzug bewegt sich in Richtung
       Grabstätte. Vor der Kapelle warten weitere Wegbegleiter:innen der
       Verstorbenen, die sich den Angehörigen anschließen. Im Abstand und mit
       Maske. Am Grab wird noch einmal innegehalten, Musik gespielt. Einige letzte
       Worte werden gesprochen, bevor die Asche in die Erde gelassen wird.
       
       ## Nur zehn Menschen dürfen gemeinsam trauern
       
       Es ist eigentlich eine ganz normale Beerdigung. Die Traurigkeit, der
       Schmerz, die Erinnerung und die Liebe, die man fühlt, wenn man einen
       nahestehenden Menschen beerdigt, all diese Emotionen sind spürbar. Was
       fehlt, sind die Berührungen. Die Beileidsbekundungen, das gemeinschaftliche
       Abschiednehmen. Nur zehn Menschen dürfen derzeit an einer Beisetzung
       teilnehmen. Manchmal, sagt Hohlfeld, kommen jetzt sogar weniger als zehn.
       Viel haben Furcht, sich anzustecken.
       
       Der sächsische [1][Landkreis Görlitz] ist eine der Regionen, die von der
       Coronapandemie am härtesten getroffen wurden. Die 7-Tage-Inzidenz lag
       zwischenzeitlich bei 667,1 – ein trauriger Spitzenplatz. Ende Januar 2021
       ist der Wert auf unter 150 gesunken. [2][14.034 Infektionen und 777 (Stand
       2.1.21)] Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus zählt der Landkreis
       seit März 2020.
       
       Fragt man Menschen, die in Görlitz und Umgebung leben, gibt es kaum
       jemanden, der:die niemanden kennt, der:die an Corona erkrankt oder gar
       verstorben ist. In der schlimmsten Phase der Pandemie druckten die
       Wochenblätter bis zu sechs Seiten an Todesanzeigen.
       
       Aber was macht es mit einer Region, wenn das Sterben so sehr zum Alltag
       wird? Und was bedeutet das für diejenigen, zu deren Aufgaben es gehört, den
       Tod zu verwalten, zu besprechen und zu begleiten?
       
       Mittendrin in dieser Zeit, in der die Meldungen von überlasteten
       Krankenhäusern und überfüllten Krematorien die Runde machen, ist Antje
       Kruse. Zu Beginn der zweiten Welle der Pandemie, im September 2020,
       übernahm die Pfarrerin die Seelsorge am Klinikum in Görlitz.
       
       Heute steht sie auf einem kleinen Hügel mit Blick auf das Klinikum und
       zerbröselt nachdenklich die Eisreste auf der grünen Parkbank in ihren von
       Handschuhen gewärmten Händen. Sie hat sich Zettel geschrieben, um nicht zu
       vergessen, was sie wichtig findet. Auf einem hat sie ein Luther-Zitat
       notiert: „Wenn Gott tödliche Seuchen schickt, will ich Gott bitten, gnädig
       zu sein und der Seuche zu wehren.“
       
       Kruse ist eine lebhafte Frau, begegnet Menschen offenherzig und freundlich.
       Läuft sie durch die hellen Klinikumsgänge, dann grüßt sie jede:n, egal ob
       Patient:in, Sicherheitspersonal, Krankenpfleger:in oder Ärzt:in.
       
       „Es ist schwer, wenn Menschen sich nicht voneinander verabschieden können“,
       sagt Kruse. Für Sterbende und für deren Angehörige. Sie ist dann für jene
       da, die mit sich und ihrer Krankheit allein in einem Klinikzimmer liegen,
       umgeben von milchigen Wänden und dem Geruch von Desinfektionsmitteln. Kruse
       tröstet über diese Einsamkeit hinweg, redet mit den Menschen über ihre
       Ängste, über Fragen und Wünsche.
       
       Für Kruse sind Grundfragen eines jeden Menschen: Woher komme ich? Wohin
       gehe ich? Wer bin ich und wozu bin ich da? Und wie soll ich handeln?
       Fragen, die sich alle Menschen stellen, egal welchen Glaubens, sagt sie.
       
       ## Seelsorge im Schutzanzug
       
       Wenn sie auf einer Coronastation unterwegs ist, dann meist im weißen
       Schutzanzug, mit Maske und Handschuhen. Die Schutzmaßnahmen schaffen eine
       Distanz, die in der Seelsorge hinderlich sein kann. Doch die Gefahr, sich
       anzustecken, ist zu groß, um Menschen ungeschützt begegnen zu können.
       Oftmals seien auf diesen Stationen das Leben, das Atmen und das Durchkommen
       Thema – aber auch die Angst vor dem Tod.
       
       Wenn Kruse nachdenkt, schaut sie in den Himmel. Spricht man sie darauf an,
       sagt sie lachend: „Aber mit beiden Beinen fest auf dem Boden.“ Kruse ist
       hoffnungsvoll, aber auch Realistin. „Menschen sterben. Das gehört zum
       Leben“, sagt sie.
       
       Schon 1969 schrieb die Psychiaterin [3][Elisabeth Kübler-Ross] von fünf
       Phasen des Sterbens: dem Leugnen, dem Zorn, dem Verhandeln, der Depression
       sowie der Annahme. Zu dem Modell gehört auch die Erkenntnis: Sterbende sind
       immer auch Trauernde.
       
       Kruse begleitet sie in ihrer Trauer, auch wenn es manchmal einfach nur
       bedeutet, noch mal ein Glas Rotwein mit jemandem zu trinken, der weiß, dass
       es sein letztes sein wird. Seelsorge, so sagt Kruse, sei eine Kernaufgabe
       der Kirche und müsse auch in Not möglich sein.
       
       Die Arbeit mit den Angehörigen Sterbender und dem Klinikpersonal habe in
       den letzten Monaten stark zugenommen. Erschöpft, ja, das sei sie schon
       gewesen, sagt Kruse. Im März 2020, „weil keiner wusste, wie das Virus uns
       angreifen wird, und als es noch nicht genug Schutzausrüstungen gab.“ Eine
       Bischöfin rief sie an und fragte, wie es ihr gehe. Für Kruse ein bewegender
       Moment. Sie war dankbar für diese vermeintlich so simple Frage. „Der
       fürsorgliche Blick tat gut.“
       
       Bei Menschen, deren Angehörige sterben, steht oftmals das „Warum?“ im
       Vordergrund, insbesondere wenn der Tod unerwartet kommt. So wie es in der
       Pandemie jetzt ist, wo es Hunderte gibt, die sich plötzlich infizieren und
       binnen wenigen Tagen sterben. Kruse betont, dass es ihre Aufgabe sei, diese
       Not mit auszuhalten. Auszuhalten, dass es oftmals keine Antwort auf das
       Warum gibt.
       
       Der Prozess der Trauer ist eng verbunden mit dem Abschiednehmen. Wer schon
       einmal einen geliebten Menschen verloren hat, weiß: Abschied nehmen braucht
       Zeit. Es braucht Raum, den Schmerz zuzulassen. Und es braucht Menschen, mit
       denen gemeinsam man trauern kann.
       
       ## Der überlastete Bestatter
       
       Auch Tobias Krostack sagt, wie wichtig das Abschiednehmen sei. Er arbeitet
       als Friedhofsmitarbeiter und Bestatter, auch in der nahe gelegenen
       Kleinstadt [4][Zittau]. Im Dezember betrug die 7-Tage-Inzidenz hier
       zeitweise mehr als 800. Krematorium, Pflegeheime, Behörden – sie alle waren
       maßlos überlastet.
       
       Krostack ist einer derjenigen, die die Verstorbenen aus Krankenhäusern,
       Pflegeheimen oder von zu Hause abholen und ins Krematorium fahren. Im
       Dezember, so sagt er, waren es viermal so viele Sterbefälle wie sonst. 95
       Menschen sind alleine in Zittau an Covid-19 gestorben.
       
       Ein von Urnengräbern gesäumter Weg führt auf einen Hügel, auf dem der
       steinerne Turm mit einer Adlerstatue steht, im Hintergrund sieht man den
       Schornstein des Verbrennungsofens. Zwei Bestattungswagen parken in der
       Einfahrt des Krematoriums, ein Amtsarzt fährt gerade davon. Wenn ein Mensch
       stirbt, stellt ein Arzt bzw. eine Ärztin einen Totenschein aus. Soll seine
       Leiche verbrannt werden, muss ein:e zweite:r den Tod noch einmal
       bestätigen.
       
       Krostack erzählt von den Tagen, an denen er sich fünf Stunden Schlaf
       herbeigesehnt hat. An denen das Telefon auch nachts klingelte, weil so
       viele Menschen starben. Sechzig Stunden die Woche arbeitete er da, um
       überhaupt irgendwie hinterherzukommen. Einfach sagen, dass man nicht kommt,
       wenn jemand gestorben ist – das sei keine Option, sagt der Bestatter. An
       seiner linken Augenbraue trägt Krostack ein Piercing. Früher war er
       Musiker, danach jobbte er aushilfsweise auf dem Friedhof. Heute sagt er,
       Bestatter sein, das sei seine Berufung.
       
       Ob das durch die Pandemie schwieriger geworden sei? Krostack nickt. Der
       Umgang mit dem Tod und der Vergänglichkeit bleibe gleich, aber die Masse an
       Toten sei es, die es anstrengend mache. „Man hat für eine Trauerfeier nur
       einen Versuch“, sagt er. Wegen der Pandemie sei der Anspruch, jedes
       Begräbnis individuell zu gestalten, kaum zu erfüllen. „Es ist ein
       Unterschied, ob man kurz vor Feierabend weiß, man muss noch acht
       Sterbefälle holen oder nur zwei.“
       
       ## Leichen im Plastiksack
       
       Wenn ein Mensch an oder mit Covid-19 stirbt, dann wird seine Leiche in
       einen Plastiksack gesteckt und dieser fest verschlossen. Erst dann kann der
       Sack in einen Sarg gelegt werden. Kein Bestatter darf ihn dann wieder
       öffnen. Normalerweise werden Verstorbene ein letztes Mal bekleidet,
       geschminkt, es wird ihnen ein Blumenstrauß in die Hand gelegt. Es ist dies
       ein letzter Akt der Würdigung und Wertschätzung eines Menschen, den das
       Leben verlassen hat. Und ein wichtiges Ritual im Abschiedsprozess für die
       Hinterbliebenen, am offenen Sarg noch ein letztes Mal zu dem Verstorbenen
       sprechen zu können.
       
       Heute sei hier fast jeder Sarg mit einem kleinen „Corona“-Gekritzel
       markiert, sagt Krostack. Die Abschiedsräume in den Kliniken sind
       geschlossen, an die Leichen kommt niemand mehr heran. Blumen werden, wenn
       überhaupt, auf den Plastiksack gelegt. Es ist ein einsames Sterben.
       
       Der Tod ist in Deutschland ein Tabuthema. Kaum jemand spricht mit seinen
       Verwandten darüber, dass auch ihr Leben irgendwann zu Ende gehen wird. Für
       die Trauerbewältigung kann das ein Problem sein. Denn in Zeiten von Corona
       wird der Tod so allgegenwärtig, dass Verdrängung kaum die richtige
       Strategie sein kann. Bei vielen Menschen wächst das Bedürfnis, sich mit dem
       Thema auseinanderzusetzen, erzählen jene, die damit täglich betraut sind.
       
       Trauerredner Tom Hohlfeld hat daher auf der neuen digitalen Plattform
       „Clubhouse“ einen Raum eingerichtet: „Gedanken zwischen Tod und Leben“.
       Zunächst nur aus Neugier – und weil er zunehmend Anrufe von Hinterbliebenen
       bekommen habe, die mit ihm über den Tod sprechen wollten. Zeitweise
       diskutierten mehr als 80 Menschen im Alter von 13 bis 66 Jahren über das
       Sterben.
       
       Nach der Beisetzung auf dem Rauschwalder Friedhof läuft Hohlfeld durch das
       schneebedeckte Feld, um den Kopf freizubekommen. Jede Beisetzung – oder wie
       er sagt „Übergangszeremonie“ – beschäftigt ihn. Er sagt, die Tendenz zu
       weltlichen Reden steige: Reden, in denen es weniger um Gott und mehr um die
       verstorbene Person gehe. Bis zu zehn Reden hält er normalerweise im Monat,
       das ist eigentlich seine Grenze. Doch momentan sind es zwanzig.
       
       Hohlfeld hat Kommunikationspsychologie und Soziologie studiert – seine
       Gespräche mit den Angehörigen, so sagt er selbst, wirken psychohygienisch.
       „Wenn die Angehörigen anfangen, über die Geschichten zu reden, taut der
       emotionale Permafrost“, sagt Hohlfeld. Umso wichtiger ist das Gespräch vor
       und nach der Bestattung.
       
       ## Trauerreden über Zoom
       
       Im Moment finden einige dieser Gespräche nur noch über Zoom statt. Die Rede
       wird manchmal sogar als Audioaufnahme abgespielt und nicht von Hohlfeld vor
       Ort gehalten – um Platz für eine weitere trauernde Person zu schaffen.
       Eigentlich findet er es gut, die Reden aufzunehmen und an Angehörige zu
       schicken – auch als Ritual für jene, die nicht bei der Trauerfeier dabei
       sein können. Die Digitalisierung der Trauer und die dadurch entstehende
       Distanz bringt aber auch mit sich, dass die Menschen weniger Emotionen
       zulassen.
       
       Hohlfeld erlebt, dass die Zahl der Suizide von Senior:innen durch die
       Pandemie stark zugenommen hat – aus Einsamkeit, weil sie keine Besuche von
       Angehörigen mehr empfangen dürfen. Auch bei den Angehörigen jener, die in
       einem Krankenhaus verstorben sind und die sie aufgrund der
       Coronabestimmungen vorher nicht mehr sehen durften, gebe es „riesigen
       Klärungsbedarf“, so Hohlfeld.
       
       Viele Familien wiederum, die einen vom Virus Infizierten verloren haben,
       machen sich Vorwürfe. Es gebe Menschen, die vor ihm sitzen, weinend, voller
       Schuldgefühle und sagten: „Ich habe meine Mutter getötet.“ Es ist das, was
       die Psychologin Verena Kast als Phase zwei des Trauerns bezeichnet: die
       Suche nach der Schuld, die Frage nach dem Warum.
       
       Fragt man Trauerredner Hohlfeld, Pfarrerin Kruse und Bestatter Krostack, ob
       unsere Gesellschaft einen neuen Umgang mit dem Sterben braucht, sagen alle
       drei, dass der Tod zu stark tabuisiert ist und zu wenig darüber gesprochen
       wird. Trauern sei ein notwendiger Prozess, um von einem verstorbenen
       Menschen Abschied nehmen zu können. „Trauern ist die natürliche Reaktion
       auf einen Verlust.“, sagt Kruse. Man müsse es bewusst als kraftzehrendes
       Tun annehmen. Mit „Mut zur Trauer.“
       
       In der Schnelligkeit einer Pandemie, in der Särge massenweise aufgestapelt
       und die Toten zu Zahlen im System werden, sei es umso wichtiger, dem
       Schmerz einen kollektiven Raum zu geben. Für Pfarrerin Kruse kann die
       Klinikkapelle einen solchen Ort zumindest temporär bieten. Sie sagt jedoch
       auch, dass es Rituale brauche, um das Trauern begleiten, um Angst
       reduzieren und Halt geben zu können. Für die Zeit, in der Treffen wieder
       möglich sind, plant sie Andachten für alle Menschen, die sich nicht von
       ihren Lieben verabschieden konnten, und Angebote für das Klinikpersonal,
       die in der besonderen Zeit Enormes geleistet haben.
       
       Kruse hat die Hoffnung, dass die Erfahrungen der Pandemie etwas bewegen.
       „Dass wir anders über unsere Endlichkeit nachdenken, bewusster und
       wertschätzender mit uns und anderen umgehen“, sagt sie. „Zu einem bewussten
       Leben gehört auch ein bewusstes Sterben.“ Sie hofft auch, dass diejenigen,
       die um das Leben kämpfen und das Sterben begleiten, künftig mehr
       Anerkennung erhalten.
       
       Bestatter Krostack wünscht sich, dass die Gesellschaft nach der Pandemie
       enger zusammenrückt. Und dass die Menschen lernen, mit ihrer
       Vergänglichkeit im Reinen zu sein. Für ihn ist sein Arbeitsplatz ein guter
       Ort, um sich des Lebens im Einklang mit dem Tod bewusst zu werden, ohne
       dabei das Leiden in den Fokus zu stellen. Ein Park, wie er es beschreibt,
       in dem im Sommer die Eichhörnchen von Baum zu Baum springen. Der Friedhof
       als Ort der Begegnung für Trauernde – und für Lebende.
       
       2 Feb 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Pandemie-in-Ostsachsen-um-Goerlitz/!5729187
   DIR [2] https://www.coronavirus.sachsen.de/infektionsfaelle-in-sachsen-4151.html
   DIR [3] https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/tod_und_trauer/trauer/pwiediesterbeforscherinelisabethkueblerross100.html
   DIR [4] /Coronakrise-im-saechsischen-Zittau/!5738428
       
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