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       # taz.de -- Coronakrise trifft Verkehrsbetriebe: Mehr Hilfe für den ÖPNV
       
       > Für die Klimaziele müssten die Fahrgastzahlen verdoppelt werden, aber
       > aktuell bleiben sie wegen Corona niedrig. Jetzt werden die Länder aktiv.
       
   IMG Bild: Wegen der Pandemie fahren weniger Menschen mit Bus oder Bahn. Der Ticketverkauf ist eingebrochen
       
       Berlin taz | Die Verkehrsminister:innen der Länder fordern von der
       Bundesregierung, den Rettungsschirm für den öffentlichen Personennahverkehr
       (ÖPNV) um eine Milliarde Euro aufzustocken. Das beschloss die
       Verkehrsminister:innenkonferenz der Länder bei einer Sondersitzung am
       Freitag einstimmig.
       
       Im Zuge der Coronakrise sind die Fahrgastzahlen im ÖPNV enorm eingebrochen
       Trotzdem haben die Verkehrsbetriebe das Angebot aufrechterhalten – und hohe
       Verluste eingefahren. Um das auszugleichen, wurde ein [1][Rettungsschirm in
       Höhe von 5 Milliarden Euro] gespannt, den Bund und Länder zur Hälfte
       finanzieren.
       
       Doch das reicht nicht. Nach Angaben der Verkehrsminister:innen der
       Länder verzeichneten die Unternehmen im Jahr 2020 insgesamt einen Schaden
       rund 3,3 Milliarden Euro. „Für das Jahr 2021 wird aktuell ein Schaden von
       rund 3,6 Milliarden Euro prognostiziert“, sagte Bremens Senatorin Maike
       Schaefer (Grüne), die 2021 und 2022 Vorsitzende der
       Verkehrsminister:innenkonferenz ist.
       
       Wegen des hohen Defizits fordern Schaefer und ihre Kolleg:innen, dass der
       Bund eine Milliarde Euro nachlegt. Die Länder seien wieder bereit, „ihren
       Anteil an einem solchen Rettungsschirm zu leisten“, heißt es in dem
       Beschluss. Einige Länder knüpfen diese Zusage allerdings an die Bedingung,
       dass auch der Bund bereit ist, mehr zu zahlen.
       
       ## Bisheriger Rettungsschirm reicht nur bis April
       
       Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt die Forderung der
       Verkehrsminister:innen. „Das ist ein sehr wichtiges Votum für die
       Aufrechterhaltung eines umfangreichen Nahverkehrsangebots in Deutschland im
       Jahr 2021“, sagt VDV-Präsident Ingo Wortmann. Die Mittel aus dem bereits
       beschlossenen Rettungsschirm würden nur noch bis April reichen. „Wichtig
       ist jetzt, dass die Bundesregierung sich diesem Vorgehen zeitnah anschließt
       und ebenfalls ihre erneute finanzielle Unterstützung zusagt“, sagte er.
       
       Bis 2030 sollen die [2][Fahrgastzahlen im ÖPNV im Vergleich zu 2019
       verdoppelt werden], das ist eines der Klimaziele der Bundesregierung. Die
       Verkehrsminister:innenkonferenz will bis zu den Bundestagswahlen
       im Herbst ein Konzept für den Mittelbedarf der Länder zum Erreichen dieses
       Ziels vorlegen.
       
       28 Feb 2021
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Anja Krüger
       
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