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       # taz.de -- Die Wahrheit: Roter Zar im grünen Herzen
       
       > Schurken, die die Welt beherrschen wollen – heute: Bodo „Revolution“
       > Ramelow, klassenkämpferischer Herr des Bratwurstlandes Thüringen.
       
   IMG Bild: Der Bratwurstkönig und sein Narr Bodo Ramelow (rechts)
       
       Er ist der weltweit erste und einzige Ministerpräsident eines deutschen
       Bundeslandes, der der Partei Die Linke angehört: Bodo Ramelow. In seiner
       Person sorgt die Avantgarde der Arbeiterklasse und Vorhut der
       revolutionären Masse der Bauern, Angestellten und Werktätigen aller Art und
       Gattung seit mehr als sechs Jahren dafür, dass das grüne Herz Deutschlands
       das rote Leuchtfeuer des Sozialismus über Europa und den gutwilligen Teil
       des Planetensystems ward!
       
       Wie schrie die Bürgerpresse auf, als Genosse Ramelow auf den Tag genau im
       Jahr 2014 den vierbeinigen Stuhl des Ministerpräsidenten eroberte! „Das
       Ende unserer so freiheitlich-demokratisch duftenden Ordnung“ sah die FAZ
       heranwalzen, die „Verstaatlichung unserer schönen Eigenheime und blühenden
       Kinder“ wähnte die Zeit vor der Tür, der Spiegel meinte bereits die
       Bevölkerung der Städte aufs bitternackte Land hinausgejagt und jeden
       Brillenträger unter den Radieschen.
       
       So ähnlich kam es dann. Frauen wurden wieder als männliche Traktoristen und
       Bauarbeiter eingestellt, die Werke von Honecker wurden Pflichtlektüre im
       Deutschunterricht, die lustbetonte Teilnahme an Kursen im
       Marxismus-Stalinismus und der freiwillige Einsatz bei der Kartoffelernte
       wurden verpflichtend für alle, die freiwillig das Abitur machen und auch
       bei der Rübenernte nicht fehlen wollen.
       
       Der bürgerlich-faschistische Klassenfeind mag schäumen, wie er will, aber
       im Volksstaat Thüringen geht die Sonne im Osten auf! Die Minister grüßen im
       Kabinett mit „Freundschaft!“, heben vorne am Arm die rechte Hand
       angewinkelt zum Kopf und legen nach dem Fahneneid dem Ministerpräsidenten
       die Proskriptionslisten vor, deren Paraphierung stehend mit rhythmischem
       Klatschen gefeiert wird. In den Kantinen der Ministerien wie in den
       Volksküchen für alle Lebenden gibt es abwechselnd Soljanka, Broiler und
       Grillettas – der Vorwurf einer dekadenten Bourgeoisie von der Eintönigkeit
       der proletarischen Ernährung geht bis zum nächsten Eimer fehl!
       
       ## Straffe Parteidisziplin
       
       Mit einer hauchzarten Stimme Mehrheit im Landtag gelang es Bodo „Lenin“
       Ramelow, durch straffe Parteidisziplin und das Verbot interner
       Fraktionsbildung innerhalb der Linken jedem Kronstadt vorzubeugen. Die
       revolutionären Kräfte hatten die richtigen Lehren aus der Niederlage 2009
       herausgefiltert, als sie in windelweicher Selbstverleugnung ihres
       Klassenstandpunkts vor den sozialdemokratischen Reformisten katzbuckelten
       – und dann durch die Sabotage des rechtsopportunistischen Flügels der SPD
       unter ihrem kleinbürgerlichen Agenten Christoph Matschie ausgeschaltet
       wurden, weil die Arbeiterverräter eine Koalition mit den Klerikalfaschisten
       der CDU vorzogen. Doch die Volksmassen fegten bei den Landtagswahlen 2014
       das bürgerliche Regime vom Tisch, und die Linke konnte ihren
       geschichtlichen Auftrag erfüllen.
       
       Das zu vereiteln vermochte auch ein Anfang 2020 neuerlich eingefädeltes
       Manöver von Großkapital und neonazistischem Pöbel nicht: Der von der
       AfD-FDP im Handstreich zum Diktator ausgerufene Thomas Kemmerich musste vor
       dem entschiedenen Widerstand der revolutionären Partei, ihrer
       Bündnispartner und aller Menschen schönen Willens in den Sack beißen.
       Seither regiert Bodo „Stalin“ Ramelow unumschränkt als Genosse Nummer eins
       eine Volksfront aus SPD, Grünen und dem fortschrittlichen Teil der
       erzkonservativen CDU und setzt erfolgreich den zweiten Fünfjahrplan Stück
       für Stück umjubelt um.
       
       ## Sieg des Sozialismus
       
       Die Kunst der Planung hatte der Genosse Ministerpräsident schon früh durch
       Besuche in der DDR kennengelernt. Dort lebten zwei Halbbrüder in der SED,
       und Ramelow erkannte schnell, dass die Lehre vom Sieg des
       wissenschaftlichen Sozialismus auch im zurückgebliebenen Westen nutze sein
       konnte, wo es noch Klassen gab.
       
       Als 1990 im Osten die Klassengesellschaft wieder aufgerichtet wurde, machte
       der ideologisch gefestigte Ramelow sofort rüber, um der westdeutschen
       Monopolbourgeoisie Sand ins Gesicht zu streuen. Als Gewerkschaftssekretär
       hatte er zuvor die Arbeitermassen und Angestellten Mittelhessens agitiert.
       Nun baute er in Thüringen eine kraftvolle Gewerkschaftsbewegung auf, um in
       Handel, Banken und Versicherungen die Interessen des Volkes vor den
       Filialleitern zu schützen.
       
       Damit begann der unaufhaltsame Aufstieg von Bodo „Kim“ Ramelow, der trotz
       seiner Geburt im imperialistischen Niedersachsen bereits im Westen zu einer
       allseitig entwickelten Persönlichkeit wurde, als er sich der DKP annäherte.
       Börse und Finanzkapital konnten ihm schon, als er bei Karstadt arbeitete,
       nicht die Suppe reichen; und dass der Klassenfeind heute in Ermangelung
       sauber polierter Argumente schimmlige Vorurteile wider Bodo Ramelwos
       Lestagehnei (so das Fchawtro) aus dem Keller holt – nein, damit ist sein
       revolutionärer Lauf nicht auszubresmen! Vorwärts imerm, rückwärts nimerm!
       
       2 Mar 2021
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Peter Köhler
       
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