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       # taz.de -- Freispruch für Eiskunstlauftrainer: „Unschärfen in den Erinnerungen“
       
       > Der frühere Eiskunstläufer Isaak Droysen hatte seinen Ex-Trainer Karel
       > Fajfr der Körperverletzung beschuldigt. Das Amtsgericht spricht Fajfr nun
       > frei.
       
   IMG Bild: Widersprüchliche Erinnerungen: Letztlich wurde im Zweifel für den Angeklagten entschieden
       
       Das Amtsgericht Sonthofen hat diese Woche den Eiskunstlauftrainer Karel
       Fajfr vom Vorwurf der Körperverletzung an seinem früheren Sportler Isaak
       Droysen freigesprochen. Das bestätigte Gerichtssprecher Claus Ammann der
       taz. „Im Raum stand der Tatvorwurf einer Ohrfeige, die der Trainer seinem
       damals minderjährigen Schüler beim Training gegeben haben sollte.“ Ein
       Verfahren zu weiteren Tatvorwürfen [1][hatte die Staatsanwaltschaft zuvor
       eingestellt].
       
       [2][Wie die taz berichtet hatte], hatte der im bayerischen Oberstdorf
       trainierende frühere Eiskunstläufer Isaak Droysen seinem ehemaligen Trainer
       2019 vorgeworfen, ihn beim Training körperlich und psychisch schikaniert zu
       haben. Fajfr, ein international tätiger, wegen seiner harten
       Trainingsmethoden umstrittener, aber sehr wohl erfolgreicher Trainer,
       [3][hatte das zurückgewiesen]. Die Staatsanwaltschaft hatte fast ein Jahr
       lang ermittelt und viele Menschen vernommen, die im bayerischen
       Eiskunstlauf Rang und Namen haben.
       
       Dabei kam es zu einem widersprüchlichen Bild. Es gab SportlerInnen,
       TrainerInnen und Eltern, die stark Partei für den 77-jährigen Fajfr
       ergriffen und behaupteten, so etwas würde der nie tun. Andere
       [4][solidarisierten sich mit dem Sportler] und bestätigten gegenüber den
       ErmittlerInnen einzelne Tatvorwürfe.
       
       Der Gerichtssprecher weiter: „An zwei Verhandlungstagen hat das Gericht
       insgesamt acht Zeugen vernommen. Das war notwendig, weil der Angeklagte
       bestritten hatte, dass es die Körperverletzungen gab. Seine Aussagen
       standen im Widerspruch zu den Aussagen seines Schülers.“ Letztlich, so der
       Gerichtssprecher, konnte der Tatvorwurf nicht mit einer für die
       Verurteilung notwendigen Sicherheit überzeugen. Die Tatvorwürfe lagen gut
       vier Jahre zurück. „Da waren die Aussagen der Zeugen teilweise
       widersprüchlich. Es gab Unschärfen in den Erinnerungen der Zeugen. Somit
       hat die Richterin im Zweifel für den Angeklagten entschieden.“
       
       ## „Habe Herrn Droysen niemals geschlagen“
       
       Der Freispruch ist noch nicht rechtskräftig. Bis kommenden Montag haben
       sowohl die Staatsanwaltschaft Kempten als auch der frühere Sportler selbst,
       der im Prozess als Nebenkläger auftrat, die Möglichkeit, Rechtsmittel
       einzulegen. Die Staatsanwaltschaft wird allerdings darauf verzichten, wie
       Sprecher Sebastian Murer der taz sagt. Isaak Droysen hat möglicherweise
       noch keine Entscheidung getroffen. Er sagt der taz nur: „Kein Kommentar.“
       
       „Es mag sein, dass ich ein harter Trainer bin und viel von meinen Schülern
       verlange“, sagt hingegen Karel Fajfr. „Aber eines ist sicher: Ich habe
       Herrn Droysen niemals geschlagen.“ Seine Anwälte Nikolaos Gazeas und Marcel
       Leeser freuen sich über den „erwartungsgemäßen Freispruch unseres Mandanten
       nach einer sehr umfangreichen Beweisaufnahme“. Sie kündigen zivil- und
       strafrechtliche Konsequenzen „für Herrn Droysen und seinen Zeugen“ wegen
       „falscher Beschuldigung“ an. Bereits am 17. Februar verhandelt das
       Landgericht Köln über einen Antrag Fajfrs auf Unterlassung,
       Geldentschädigung und Erstattung der Anwaltskosten gegen Droysen.
       
       10 Feb 2021
       
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