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       # taz.de -- Ambitionen des Podemos-Chefs in Spanien: Inhalte hat er, nur eben alte
       
       > Der Chef der spanischen Partei Podemos, Pablo Iglesias, wendet sich
       > Madrid zu. Die Hoffnung von Millionen auf tiefgreifenden Wandel hat er
       > verspielt.
       
   IMG Bild: Pablo Iglesias, Chef der Partei Unidas Podemos, möchte lieber in Madrid kandidieren
       
       Der Chef der [1][linksalternativen Unidas Podemos (UP)], Pablo Iglesias,
       möchte seinen Rückzug aus der spanischen Regierung und seine Kandidatur in
       der Hauptstadtregion Madrid als Akt „eines mutigen Parteimitglieds“
       verkaufen. Mit kämpferischer Rhetorik in der viel von drohendem Faschismus,
       von den „linken Madridern“ und von der spanischen „Republik“ die Rede ist,
       stilisiert er sich zum Führer und zum Retter der Linken.
       
       Vergessen sind die Zeiten, als er Kategorien wie links und rechts ablehnte
       und für eine „transversale Politik“ des „gesunden Menschenverstands“ warb.
       Er richtet sich längst nicht mehr an ein modernes, linksalternatives,
       feministisches, grünes Spektrum. Er wirbt um die Stimmen der orthodoxen
       Linken, derer, die schon immer alles besser wussten als [2][der Rest des
       fortschrittlichen Lagers].
       
       Iglesias, der in den letzten Jahren alle aus der UP säuberte, die den
       Zusammenschluss mit der Vereinigten Linken und damit der Kommunistischen
       Partei nicht nachvollziehen wollten, beschwört jetzt die „Einheit“ und hat
       dabei Más Madrid (Mehr Madrid) im Auge, die in der Hauptstadtregion vor
       zwei Jahren Podemos beerbte. Es ist reine Rhetorik. Iglesias wusste, dass
       er einen Korb bekommen wird. Viele haben nicht vergessen, dass er bei den
       vergangenen Bürgermeisterinnenwahlen eine kleine Splitterkandidatur aus
       orthodoxen Linken statt der amtierenden Bürgermeisterin Manuela Carmena
       unterstützte. Iglesias Option schaffte es nicht, Carmena fehlten wenige
       Stimmen. Nun regiert ein Rechtsbündnis [3][mit Unterstützung der
       rechtsextremen VOX] die spanische Hauptstadt.
       
       Iglesias, der vor sieben Jahren „den Himmel im Sturm nehmen“ wollte, wird
       die Agonie seiner Partei verlangsamen, aufhalten wird er sie nicht. Er hat
       die Hoffnung von Millionen auf einen tiefgreifenden Wandel in Spanien
       verspielt. „Von Madrid in den Himmel … und dort ein Löchlein, um es zu
       sehen“, lautet ein Sprichwort. Mit dem versprochenen Erstürmung hat das
       allerdings nichts zu tun.
       
       16 Mar 2021
       
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