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       # taz.de -- Mehr Geld für Bahnchefs: Kritik an Gehaltserhöhung
       
       > Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn will die Verträge der Vorstände Lutz,
       > Pofalla und Huber vorzeitig erneuern – und ihr Gehalt um 10 Prozent
       > erhöhen.
       
   IMG Bild: Vorstände der Deutschan Bahn (v.l.n.r.): Berhold Huber, Richard Lutz und Ronald Pofalla
       
       Berlin taz | Oppositionspolitiker kritisieren die vorzeitige
       Vertragsverlängerung und Gehaltserhöhung um 10 Prozent für Vorstände der
       Deutschen Bahn (DB). Bei der Aufsichtsratssitzung am heutigen Mittwoch
       sollen die Verträge von Vorstandschef Richard Lutz, Ronald Pofalla und
       Berhold Huber verlängert werden. Lutz verdient zurzeit 900.000 Euro im
       Jahr, Pofalla und Huber 650.000 Euro.
       
       Die vorzeitige Vertragsverlängerung habe einen „bitteren Beigeschmack“,
       sagte der bahnpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Matthias
       Gastel. „Offensichtlich will die Noch-Bundesregierung die Aufstellung des
       DB-Konzerns mit dieser Aktion über die Wahl retten.“ Angesichts der
       schlechten Bilanz der Manager seien Gehaltserhöhungen das falsche Signal.
       „Die Krise des Güterverkehrs und die Unpünktlichkeit im Personenverkehr
       hängen dem Vorstand wie ein Mühlstein am Hals“, sagte er. „Gerade
       Infrastrukturvorstand Pofalla hat schwere Managementfehler zu
       verantworten.“ So ginge [1][das Chaos nach dem Wintereinbruch] vor einigen
       Wochen auf sein Konto. „Angesichts dieser katastrophalen Bilanz und der
       gegenwärtigen Situation wirken die geplanten Gehaltszuschläge völlig
       realitätsfern.“
       
       Die [2][desaströse finanzielle Lage der Deutschen Bahn] sei nicht auf die
       Coronakrise zurückzuführen, so der FDP-Abgeordnete Christian Jung. „Das
       Missmanagement des Vorstands um Richard Lutz und Ronald Pofalla hat einen
       erheblichen Teil dazu beigetragen“, erklärte er. Deshalb sei nicht nur die
       Vertragsverlängerung, sondern gerade die Gehaltserhöhung völlig
       unverständlich. „Mit welcher operativen Leistung sollen sich die Herren
       dies verdient haben?“, kritisierte er. Es wäre sinnvoller, mit der
       Verlängerung bis nach der Bundestagswahl zu warten oder die Verträge
       auslaufen zu lassen. „Denn durch die jetzige Verlängerung der Verträge sind
       unnötige und intransparente Millionenabfindungen vorprogrammiert“, sagte
       er.
       
       Die Deutsche Bahn ist zu 100 Prozent im Besitz des Staates,
       Personalentscheidungen sind immer auch politisch motiviert. Das
       Bundesverkehrsministerium von [3][Andreas Scheuer (CSU)] wollte zu der
       Kritik an der vorzeitigen Vertragsverlängerung keine Stellung nehmen.
       
       23 Mar 2021
       
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