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       # taz.de -- Unterkünfte für geflüchtete Kinder in USA: Katastrophenschutz soll helfen
       
       > Die USA bauen neue Unterkünfte für Tausende unbegleitete Kinder an der
       > Grenze zu Mexiko. Allein im Februar kamen 9.457 unbegleitete
       > Minderjährige aus Zentralamerika.
       
   IMG Bild: Zelte von Menschen, die in den USA Asyl suchen, in Tijuana/Mexiko
       
       Washington afp | Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat die
       Katastrophenschutzbehörde Fema angewiesen, bei der Unterbringung tausender
       Migrantenkinder an der Grenze zu Mexiko zu helfen. Heimatschutzminister
       Alejandro Mayorkas beauftragte die Behörde am Samstag, den Bau von
       Behelfsunterkünften für unbegleitete Minderjährige zu unterstützen. Die
       bestehenden Unterkünfte sind völlig überfüllt. Derzeit sind rund 8.800
       Kinder in Einrichtungen der US-Gesundheitsbehörde HHS untergebracht und
       hunderte weitere bei der Grenzschutzbehörde CBP.
       
       Biden hatte nach seinem Amtsantritt [1][die strikte Einwanderungspolitik
       seines Vorgängers Donald Trump gelockert]. Er kündigte unter anderem an,
       zehntausende MigrantInnen einreisen lassen, die bislang in Mexiko auf die
       Entscheidung in ihren Asylverfahren warten mussten. Daraufhin machten sich
       wieder deutlich mehr MigrantInnen [2][auf den Weg in die USA].
       
       Während an der Grenze aufgegriffene Erwachsene und Familien weiterhin nach
       Mexiko zurückgeschickt werden, dürfen unbegleitete Minderjährige in die USA
       einreisen. Allein im Februar griffen Beamte der CBP 9.457 unbegleitete
       Minderjährige an der Grenze auf. Die Unterkünfte sind so überfüllt, dass
       auch die Hygieneregeln wegen der Corona-Pandemie kaum eingehalten werden
       können.
       
       Nach Angaben des Heimatschutzministeriums soll sich die Fema nun an einem
       90-tägigen Projekt beteiligen, um sicherzustellen, dass die Kinder sicher
       untergebracht und dann schnell zu Pflegefamilien gebracht werden können.
       Meist handelt es sich dabei um Familienangehörige, die schon in den USA
       leben. Die Regierung reagiere damit auf die Ankunft einer „Rekordzahl“ von
       Menschen, darunter auch unbegleitete Minderjährige, an der südlichen
       Grenze, erklärte das Ministerium.
       
       ## Bidens Regierung massiv unter Druck
       
       Bidens Regierung steht wegen der Zustände an der Grenze massiv unter Druck.
       Kritiker werfen ihr vor, die Migrantenkinder während der Prüfung ihrer
       Asylanträge zu lange in überfüllten Lagern festzuhalten, bis sie in
       spezielle Einrichtungen oder zu Verwandten gebracht werden.
       
       Die Regierung wies angesichts der Kritik auch darauf hin, dass die Zahl der
       Menschen, die an der Grenze aufgegriffen werden, schon seit April 2020
       ansteigt – also lange vor Bidens Amtsantritt im Januar. Die Menschen
       [3][fliehen demnach vor Gewalt, Naturkatastrophen, Hunger und Armut] in
       ihren Heimatländern in Zentralamerika.
       
       14 Mar 2021
       
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