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       # taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Giffey will Schnelltests für Kitas
       
       > Kitakinder sollen stärker auf Corona getestet werden, fordert
       > Familienministerin Giffey. Russlands Präsident Putin will sich am
       > Dienstag impfen lassen.
       
   IMG Bild: Familienministerin Giffey in einer Berliner Kita
       
       ## Familienministerin Giffey fordert Tests für Kinder
       
       Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat sich dafür ausgesprochen,
       auch [1][Kitakinder verstärkt auf Corona] zu testen. Genutzt werden sollten
       dafür nach Ansicht der SPD-Politikerin die neuen, einfachen Tests, in denen
       der Abstrich vorn in der Nase gemacht werden kann. „Wenn wir die
       Kindertagesbetreuung in Kitas und in der Kindertagespflege aufrecht
       erhalten wollen, werden wir nicht umhinkommen, auch die Kinder zu testen“,
       sagte die SPD-Politikerin am Montag laut einer Ministeriumsmitteilung.
       „Dies sollte durch die Eltern vor dem Besuch der Einrichtung geschehen“,
       fügte sie hinzu. Dafür müssten alle Kitas „schnellstens“ mit diesen Tests
       versorgt werden, damit sie den Familien diese mit einer Anleitung mitgeben
       könnten.
       
       Es gebe gut handhabbare Tests, sagte Giffey. „Das kitzelt ein wenig in der
       Nase und ist für Kinder gut anwendbar“. Die Bundesländer stellen inzwischen
       in unterschiedlichen Mengen Selbsttests für Lehrkräfte, Kita-Personal und
       auch Schüler zur Verfügung. Für Kita-Kinder hatte Sachsen-Anhalt
       angekündigt, bis Ostern 300 000 Tests bereitzustellen und zugleich erklärt,
       damit bundesweit eine Vorreiterrolle einzunehmen. (dpa)
       
       Putin will sich impfen lassen 
       
       Russlands Präsident Wladimir Putin will sich nach eigenen Angaben am
       Dienstag impfen lassen. [2][Mit welchem der in Russland hergestellten
       Mittel] dies geschehen wird, lässt er bei einem im Fernsehen übertragenen
       Treffen zu russischen Impfstoffen offen. Priorität bei der Impfung habe die
       Versorgung der Menschen im Inland, sagt Putin weiter. Bislang hätten 4,3
       Millionen Russen die zwei benötigten Impfdosen erhalten. Für das Mittel
       Sputnik V seien weltweit Verträge für die Versorgung von 700 Million
       Menschen unterzeichnet worden. (rtr)
       
       ## Kretschmer warnt vor weiteren Lockerungen
       
       Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat vor der
       Bund-Länder-Schalte Erwartungen [3][zu weiteren Lockerungen] in der
       Coronakrise gebremst. „Innerhalb von zwei Wochen hat sich die Zahl der
       infizierten Sachsen verdoppelt. So bitter es auch ist, wir müssen diese
       Entwicklung ausbremsen“, erklärte der CDU-Politiker am Montag auf Facebook.
       Derzeit seien im Freistaat rund 900 Krankenhausbetten mit
       Covid-19-Patienten belegt, als „kritische Marke“ nannte der Regierungschef
       1300 stationär behandelte Coronapatienten. Um nicht erneut in eine
       Situation wie im Dezember und Anfang Januar zu kommen, sei es entscheidend,
       „rechtzeitig und zielgerichtet“ entgegenzuwirken.
       
       Am Montagnachmittag wollen sich Bund und Länder über das weitere Vorgehen
       in der Corona-Krise verständigen. (dpa)
       
       ## NRW: Regeln für Einzelhandel wieder in Kraft
       
       Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die vom
       Oberverwaltungsgericht Münster aufgehobenen Coronabeschränkungen im
       Einzelhandel mit einer Überarbeitung der Coronaverordnung wieder in Kraft
       gesetzt.
       
       Für Schreibwarengeschäfte, Buchhandlungen und Gartenmärkte bedeutet die
       Neuregelung schärfere Auflagen, wie das NRW-Gesundheitsministerium am
       Montag mitteilte. (dpa)
       
       ## Spanien: AstraZeneca bis 65
       
       Die spanische Regierung will einer Zeitung zufolge Impfungen mit dem Mittel
       von AstraZeneca in Zukunft für 18- bis 65-Jährige erlauben statt bis zu
       einem Alter von 55 Jahren. Das berichtet „La Vanguardia“ ohne Angabe von
       Quellen.
       
       Spanien soll am Mittwoch AstraZeneca-Impfungen wieder aufnehmen.
       Gesundheitsministerin Carolina Darias dürfte heute Einzelheiten dazu
       bekanntgeben. (rtr)
       
       ## NRW-Gericht kippt Einzelhandels-Regeln
       
       Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen hat die Beschränkungen für
       den Einzelhandel vorläufig außer Vollzug gesetzt. Das Gericht teilt mit,
       dem Eilantrag eines Media-Marktes stattgegeben zu haben.
       
       Die Beschränkungen seien mit den Gleichbehandlungsgrundsatz nicht
       vereinbar. „Auf der Grundlage der aktuellen nordrhein-westfälischen
       Coronaschutzverordnung können seit dem 8. März 2021 wieder alle
       Einzelhändler öffnen.“ (rtr)
       
       ## RKI meldet rund 8.000 Neuinfektionen
       
       Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI)
       binnen eines Tages 7.709 Neuinfektionen mit dem [4][Coronavirus] gemeldet.
       Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 50 neue Todesfälle verzeichnet. Das
       geht aus Zahlen des RKI vom Montag hervor. Vor genau einer Woche hatte das
       RKI binnen eines Tages 6.604 Neuinfektionen und 47 neue Todesfälle
       verzeichnet.
       
       Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der binnen sieben
       Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen lag laut
       RKI am Montagmorgen bundesweit bei 107,3 – und damit etwas höher als am
       Vortag (103,9).
       
       Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom
       Sonntagabend bei 1,22 (Vortag ebenfalls 1,22). Das bedeutet, dass 100
       Infizierte rechnerisch 122 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet
       jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere
       Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber,
       steigen die Fallzahlen. (dpa)
       
       ## Forderungen nach schärferem Lockdown
       
       Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus hat die Bundesländer vor dem
       Bund-Länder-Gipfel am Montag dazu aufgefordert, die vereinbarte „Notbremse“
       bei den Lockdown-Lockerungen „konsequent und ohne Ausnahme“ umzusetzen.
       „Die Ministerpräsidenten stehen jetzt in der Verantwortung, einen weiteren
       Anstieg der Zahlen und damit der Kranken und Toten zu verhindern“, sagt der
       CDU-Politiker. „Wir sind jetzt in der wahrscheinlich kritischsten Phase der
       Pandemie.“ Lockerungen im Osterreiseverkehr verböten sich deshalb. „Im
       Gegenteil: Die Lockdown-Maßnahmen müssen – so problematisch das auch ist –
       noch einmal erweitert werden. Ansonsten wird es für uns alle ein sehr
       schwerer Sommer.“
       
       Auch die deutschen Intensivmediziner:innen pochen vor den
       Beratungen der Länder mit Kanzlerin Merkel auf einen strengeren Lockdown
       mit Verschärfungen des Kontaktverbots. „Ich erwarte von den
       Ministerpräsidenten und der Kanzlerin, dass sie sich an diesem Montag auf
       bundesweit einheitliche und ganz einfache Verschärfungen einigen“, sagt
       Christian Karagiannidis, Präsident der Deutschen Gesellschaft für
       Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (Divi), laut Vorabbericht
       der Zeitung „Rheinische Post“ (Montagausgabe).
       
       Es sei entscheidend, dass alle Länder dieselben Maßnahmen umsetzen und
       diese leicht zu verstehen sind. Er fordert eine Rückkehr zu einem
       strengeren Lockdown wie Anfang März und die Schließung von Schulen und
       Kitas, bis ausreichende Testmöglichkeiten vorliegen, sowie
       Kontaktmöglichkeiten „massiv“ zu beschränken. Das derzeitige Tempo der
       Ansteckungen werde ansonsten „im April bis Mai für eine Überlastung der
       Intensivstationen sorgen“. (rtr)
       
       ## Streit um mögliche Mallorca-Reisen
       
       Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil fordert eine Überprüfung der
       Reisemöglichkeit nach Mallorca. Man werde in der Bund-Länder-Runde
       besprechen müssen, ob die Entscheidung, Mallorca nicht mehr als
       Risikogebiet einzustufen, „in Stein gehauen“ sei, sagt der SPD-Politiker.
       Zugleich schlägt er im ZDF die Möglichkeit für einen „kontaktarmen Urlaub“
       im eigenen Bundesland vor. Urlaub als Selbstversorgung sollte hier möglich
       sein.
       
       Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat Fluggesellschaften
       kritisiert, die in der gegenwärtigen Pandemie-Lage Mallorca-Reisen
       anbieten. Dies sei besonders bei Unternehmen problematisch, die staatliche
       Hilfen in der Corona-Krise erhielten, sagt der Linken-Politiker im
       Deutschlandfunk. Er könne nur den Kopf schütteln, dass die Schweiz
       Thüringen wegen hoher Infektionszahlen gerade zum Hochrisikogebiet erklärt
       habe, Thüringer:innen aber gleichzeitig in den Urlaub nach Mallorca
       fliegen könnten.
       
       Der Geschäftsführer der TUI Deutschland, Marek Andryszak, hält
       Befürchtungen der Politik zu Mallorca-Flugreisen indes für übertrieben.
       „Wir werden nicht müde klarzustellen, dass Reisende von Pauschalurlauben
       kein Risiko bei der Rückkehr nach Deutschland sind. Mehrere Studien haben
       gezeigt, dass sich die Gäste verantwortungsvoll im Urlaub verhalten und
       keine höheren Inzidenzen produzieren“, sagt Andryszak der Zeitung „Bild“
       laut Vorabbericht.
       
       Auf der Insel gebe es keine Partys, kein Freibier und die Restaurants
       stünden ab 17 Uhr nur noch für Lieferservice zur Verfügung. „Von den 1.000
       Hotels, die im Hochsommer geöffnet sind, werden nicht mal 10 Prozent zu
       Ostern zur Verfügung stehen.“ (rtr)
       
       ## Vertrauen in AstraZeneca-Impfstoff weiter gesunken
       
       Das Vertrauen in die Sicherheit des Impfstoffs von AstraZeneca ist in
       Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien einer Umfrage zufolge weiter
       gesunken. Rund 55 Prozent der Deutschen halten das Vakzin für unsicher,
       weniger als ein Drittel für sicher, heißt es in der Erhebung des
       Meinungsforschungsinstituts YouGov.
       
       Bereits Ende Februar hätten die Europäer:innen dem Impfstoff
       zögerlicher gegenübergestanden als denen von BioNTech/Pfizer und Moderna.
       Der Stopp der Impfungen mit dem Vakzin des schwedisch-britischen
       Herstellers wegen Bedenken über Blutgerinnsel [5][habe die öffentliche
       Wahrnehmung über die Sicherheit weiter beschädigt.]
       
       In einer neuen breit angelegten Studie kommt der AstraZeneca-Impfstoff in
       den USA auf eine Wirksamkeit von 79 Prozent. Zugleich weise er eine
       hundertprozentige Wirkung gegen schwere Erkrankungen auf, die einen
       Krankenhausaufenthalt erforderlich machten, geht aus den Studiendaten
       hervor. In den USA ist der Impfstoff bisher nicht zugelassen.
       
       22 Mar 2021
       
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