# taz.de -- CDU-Abgeordnete im Flugzeug kollabiert: Strenz war offenbar privat in Kuba
> Woran die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Strenz genau starb, ist noch
> unklar. Gegen sie liefen Ermittlungen wegen des Verdachts auf
> Bestechlichkeit.
IMG Bild: Saß seit 2009 im Bundestag: Die CDU-Politikerin Karin Strenz verstarb auf einem Rückflug von Kuba
Berlin taz/dpa | Die auf dem Rückflug von Kuba nach Deutschland gestorbene
CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Strenz war offenbar privat unterwegs. Es
habe sich weder um eine Dienstreise im Auftrag der Unionsfraktion
gehandelt, noch sei sie im Auftrag des Deutschen Bundestags unterwegs
gewesen, bestätigte ein Sprecher der Fraktion der taz.
Die 53-Jährige war mit ihrem Mann auf Kuba. Das Auswärtige Amt rät auf
seiner Internetseite von nicht notwendigen, touristischen Reisen auf die
Karibikinsel ab. Seit Ende Februar gibt es aufgrund hoher Infektionszahlen
eine Reisewarnung.
Die Politikerin aus Mecklenburg-Vorpommern war während des Fluges
kollabiert. Trotz einer Notfalllandung in Irland hatte man der 53-Jährigen
nach Informationen von Eckhard Rehberg, Sprecher der Landesgruppe
Mecklenburg-Vorpommern, nicht mehr helfen können. Rehberg zeigte sich tief
betroffen. Woran Strenz starb, ist bislang nicht bekannt. Die Schweriner
Staatsanwaltschaft will die genauen Todesumstände über ein
Rechtshilfeersuchen an Irland klären. Man gehe davon aus, dass es in Irland
eine Obduktion der Toten geben werde.
Die Christdemokratin war seit 2009 Mitglied des Bundestags, drei Mal war
sie über ein Direktmandat in das Parlament eingezogen. Zuvor war sie
Abgeordnete im Schweriner Landtag. Im Bundestag saß sie zuletzt unter
anderem im Verteidigungsausschuss.
Politisch überregional bekannt geworden aber war Strenz aus einem anderen
Grund. Gegen sie wird wegen Bestechlichkeit im Zusammenhang mit der
[1][Aserbaidschan-Affäre im Europarat] ermittelt. Der Verdacht: Mitglieder
der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (PACE) sollen vom
[2][autoritären Regime in Aserbaidschan] bestochen worden sein. Im Gegenzug
sollen sie sich im Sinne Aserbaidschans geäußert haben und auch im Sinne
des Landes abgestimmt haben. Dass Strenz Geld aus Aserbaidschan erhielt,
ist belegt.
Der Bundestag hatte Anfang 2020 ihre Immunität aufgehoben, danach kam es zu
Durchsuchungen. Bereits 2019 hatte das Präsidium des Parlaments eine
Strafzahlung von knapp 20.000 Euro gegen Strenz verhängt, weil sie dem
Bundestag Einkünfte aus Aserbaidschan zu spät gemeldet hatte. Die
Parlamentarische Versammlung des Europarates in Straßburg hatte ein
lebenslanges Hausverbot gegen Strenz verhängt, wegen Verstößen gegen
Verhaltensregeln. Eine Kommission bescheinigte ihr einen „andauernden
Interessenkonflikt“.
Strenz blieb trotz der Vorwürfe weiter Mitglied der Unions-Fraktion im
Bundestag. [3][Bei der anstehenden Wahl im September] wollte sie aber nicht
mehr kandidieren.
Aktualisiert am 22.03.2021 um 15:30 Uhr.
22 Mar 2021
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