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       # taz.de -- Beobachtung durch den Verfassungsschutz: Geheimdienst späht Linke aus
       
       > Der Verfassungsschutz in Niedersachsen setzt V-Person auf Mitglieder der
       > Linkspartei an. Die Linke fordert seine Abschaffung.
       
   IMG Bild: Mögliches Versteck für eine Wanze: linker Kaffeebecher beim Parteitag in Niedersachsen
       
       Hamburg taz | Erst waren es drei, doch allmählich stellt sich heraus, dass
       es noch mehr sind. In Niedersachsen hat das Landesamt für Verfassungsschutz
       (LfV) [1][Mitglieder von linken Parteien durch eine Vertrauensperson
       ausspionieren lassen]. Kurz vor Ostern erhielten Mitglieder der Linken Post
       von dem Amt aus Hannover, in denen ihnen mitgeteilt wurde, dass
       „Informationsbeschaffung mit nachrichtendienstlichen Mitteln“ erfolgt
       seien.
       
       „Diese geheimdienstliche Verfolgung passt mal wieder: rechts blind, links
       schauen“, sagt Maren Kaminski, eine der Betroffenen der taz. Über den
       Anlass der Beobachtung könne bisher nur spekuliert werden, sagt Kaminski,
       die früher Landesgeschäftsführerin der Linken war und heute
       Gewerkschaftssekretärin bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
       (GEW) in Hannover ist.
       
       Der GEW-Bezirksverband Hannover fordert Aufklärung: Es könne nicht
       ausgeschlossen werden, „dass weitere Personen des GEW Bezirksverbandes
       zumindest indirekt von der Ausspähung betroffen sind“.
       
       Ebenfalls Post vom LfV erhalten haben Thomas Goes, Oliver Klauke sowie
       weitere Mitglieder der Linken. Die Beobachtung soll im April 2013
       eingestellt worden sein, [2][teilte das LfV dem Neuen Deutschland mit].
       Goes möchten nun wissen, wann die Beobachtung, wie und warum lief.
       
       ## Noch mehr Menschen betroffen
       
       Nach dem taz-Bericht teilte die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) mit,
       dass auch Mitglieder und Freunde der Partei Post vom LfV bekommen hätten.
       Im Raum Oldenburg sollen fünf Personen betroffen sein.
       
       Thorben Peters, stellvertretender Landesvorsitzender der Linken, rief die
       Skandalgeschichte des LfV ins Gedächtnis: von der illegalen Überwachung von
       Journalist*innen bis zur versuchten Einflussnahme auf
       Einbürgerungsverfahren. Der grüne Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin
       erinnert an den inszenierten Sprengstoffanschlag auf die
       Justizvollzugsanstalt Celle 1978 und die Beobachtung der Grünen bis 1990.
       
       Für Peters ist klar: „Die Skandale des Geheimdienstes sind keine
       Einzelfälle, sie haben System.“ Die Forderung der Linken in Niedersachsen:
       Auflösung des Verfassungsschutzes.
       
       10 Apr 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Verfassungsschutz-blickt-nach-links/!5758856
   DIR [2] https://www.neues-deutschland.de/artikel/1150427.linkspartei-und-geheimdienst-verfassungsschutz-bespitzelt-linke-aktive.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Speit
       
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