URI: 
       # taz.de -- Verwicklung des Konzerns in Kriege: Kritik an Airbus-Deals
       
       > Vor der Hauptversammlung kritisieren drei NGOs den Konzern. Es geht um
       > Geschäfte der Rüstungssparte mit autoritären Staaten wie Saudi-Arabien.
       
   IMG Bild: Soll wohl auch an autokratische Staaten geliefert werden: Modelle des neuen Airbus-Kampfjets
       
       Berlin taz | Einen Tag vor der Jahreshauptversammlung des Airbus-Konzerns
       gab es am Dienstag eine Nachricht aus dessen Rüstungssparte, die den
       Großteil der Aktionär*innen freuen dürfte: Mit dem französischen
       Hersteller Dassault gab es offenbar eine Einigung über die Herstellung des
       neuen europäischen Kampfjets FCAS. Nach dem Willen der deutschen und der
       französischen Regierung sollen beide Unternehmen das Flugzeug gemeinsam
       bauen, Streit gab es aber bis zuletzt über die genaue Aufgabenteilung. Dem
       Dassault-Chef zufolge ist der nun beigelegt.
       
       Bei der Bundeswehr soll das neue Hightech-Flugzeug in rund zwanzig Jahren
       den Eurofighter ablösen, auch andere europäische Staaten sind interessiert.
       Sehr wahrscheinlich wird Airbus aber auch über Europa hinaus nach Kunden
       suchen – und den Jet auch Autokraten anbieten. Diese Vermutung lässt
       zumindest der bisherige Kundenkreis der Airbus-Rüstungssparte zu.
       
       [1][In einem Dossier zur Hauptversammlung] haben die Organisationen
       Urgewald, terre des hommes und Stop Wapenhandel aus den Niederlanden die
       Airbus-Geschäfte mit Diktaturen und Kriegsparteien zusammengefasst. Die
       Organisationen führen unter anderem Kampfjets, Tankflugzeuge und
       Marschflugkörper auf, die unter Beteiligung von Airbus hergestellt wurden
       und die Saudi-Arabien im Jemenkrieg einsetzt. Der Türkei hat Airbus den
       Militärtransporter A400M verkauft. Dem Dossier zufolge wurden damit wohl
       trotz Embargos Waffen nach Libyen und Aserbaidschan transportiert. In
       Brasilien setzt die Polizei Airbus-Hubschrauber ein. Durch Schüsse aus
       Helikoptern würden dort immer wieder Zivilist*innen getötet.
       
       Die Organisation Urgewald bezeichnet Airbus daher als „Lieferanten von
       Fluchtursachen“. Urgewald-Mitarbeiter Niels Dubrow sagt: „Die Regierungen
       von Deutschland, Frankreich und Spanien als Miteigentümerinnen müssen
       eingreifen. Airbus muss endlich aufhören, l[2][aufende Kriegseinsätze und
       menschenrechtsverletzende Regime mit Waffen zu versorgen].“ Den drei
       Staaten gehören zusammen 26 Prozent von Airbus, dem deutschen Staat knapp
       11 Prozent. Der Großteil der Airbus-Aktien befindet sich aber im
       Streubesitz.
       
       13 Apr 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://urgewald.org/sites/default/files/media-files/Dossier_Airbus_finalV02.pdf
   DIR [2] /Neuer-Militaerfonds-der-EU/!5761151
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Tobias Schulze
       
       ## TAGS
       
   DIR Airbus
   DIR Rüstung
   DIR Krieg
   DIR Airbus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Mitarbeiter*innen wehren sich: Protest gegen Airbus-Zerschlagung
       
       Der Flugzeugbauer gliedert Teile der Montage aus. Details gibt es am 19.
       Mai. Die Beschäftigten fürchten den Verkauf neuer Gesellschaften.